Diözese Eisenstadt etabliert neue Form der Priesterfürsorge
Mit Beginn dieses Jahres wird ein eigener, von Schwester Anđa Vranjes wahrgenommener Aufgabenbereich eingerichtet, der sich der Sorge älterer, im Ruhestand befindlicher, mitunter kranker Priester widmet – Bischofsvikar P. Lorenz Voith: "Wir wollen nicht nur für die aktiven Priester, Diakone und Studierenden da sein, sondern auch für pensionierte Seelsorger"
Eisenstadt – "Priester stellen ihr ganzes Leben in den Dienst ihrer Berufung und damit in den Dienst für Gott und die Mitmenschen. Doch was geschieht, wenn Priester selbst menschliche Hilfe benötigen?", fragt Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics und nennt zugleich die innovative Antwort der Diözese Eisenstadt: "Wir haben in unserer Diözese beschlossen, die Sorge für unsere älteren, im Ruhestand befindlichen, mitunter kranken Priester zu verstärken und auszubauen. Deshalb haben wir eine neue Form der Priesterfürsorge geschaffen, die auf freiwilliger Basis älteren, kranken, pensionierten Priestern zur Seite steht".
Zweite Diözese Österreichs mit einer Priesterfürsorge
Die neue Einrichtung einer Priesterfürsorge nimmt mit Anfang des Jahres ihre Arbeit auf. Wahrgenommen wird der Dienst von Schwester Anđa Vranjes. Die Diözese Eisenstadt ist nach der Erzdiözese Wien damit die zweite Diözese in Österreich, die über eine derartige Einrichtung einer Priesterfürsorge verfügt.
Ordensschwester mit viel Erfahrung
Schwester Anđa, Mitglied der Kongregation der Dienerinnen vom Kinde Jesu (SMI) und wohnhaft im Eisenstädter Bischofshaus, verfügt über langjährige Erfahrungen im Sozial- und Pflegebereich sowie Krankenhausdienst. Die Ordensschwester wird mit in Ruhestand befindlichen, betagten oder kranken Priestern in Kontakt treten, Anregungen und Wünsche wahrnehmen und bei Anliegen des Alltags – von der Sorge um die Wohnung über die Organisation der Pflege oder von behördlichen Wegen bis hin zur Hilfe im Krankheitsfall – zur Seite stehen. "Oft geht es einfach nur um soziale Kontakte, um das Zuhören und Zeitschenken. Insofern es – immer unter dem Aspekt der Freiwilligkeit – von den einzelnen Priestern erwünscht ist, wird Schwester Anđa regelmäßig Besuchsdienste anbieten", so Bischofsvikar P. Lorenz Voith, Beauftragter für die Begleiter der Priester in der Diözese Eisenstadt. Darüber hinaus wird Schwester Anđa auch als Koordinatorin für die Seelsorge im Krankenhausbereich tätig sein.
Für pensionierte Priester da sein
"Wir wollen nicht nur für die aktiven Priester, Diakone und Studierenden da sein, sondern auch für pensionierte Seelsorger. Einige der älteren, im Ruhestand befindlichen Priester haben gute Kontakte zu Verwandten oder Freunden. Viele sind jedoch auch weitgehend auf sich alleine gestellt. Einige sind noch im Ruhestand hochaktiv, helfen in der Seelsorge aus und nehmen am Pfarrgemeindeleben teil. Andere leben jedoch weitgehend zurückgezogen", erläutert Bischofsvikar P. Voith.
Steigende Zahl älterer Priester
Über 60 Priester der Diözese Eisenstadt sind derzeit im Ruhestand, einige von ihnen pflegebedürftig und krank. Im Burgenland wohnen 44 Priester im Ruhestand. "Die Zahl älterer Priester wird in Zukunft weiter ansteigen. Deshalb brauchen wir diese Form der Fürsorge, die immer auf freiwilliger Basis angeboten wird und keine ‚Zwangshilfe‘ ist", betont der Bischofsvikar, der Schwester Anđa und ihre neue Aufgabe bei den diesjährigen Dekanatsversammlungen vorstellen wird.
"Ich danke Schwester Anđa sehr herzlich dafür, diesen wichtigen Dienst übernommen zu haben, wünsche ihr Gottes Segen und hoffe, dass dieses neue Angebot der Fürsorge auch angenommen wird", sagt Bischof Zsifkovics, der diese neue Stelle mit Anfang 2018 geschaffen hat.