Diözesanmuseum bittet in die "Schatzkammer"
Die Sonderausstellung "Die Schatzkammer am heiligen Berg Eisenstadt-Oberberg" wird im Rahmen der Langen Nacht der Museen am 6. Oktober 2018 von 18 bis 01 Uhr geöffnet sein – Kinder und Erwachsene können in einer lebendigen Werkstatt mit echtem Blattgold arbeiten – Altbischof Paul Iby erzählt Anekdoten aus seinen Memoiren
Eisenstadt – Die Diözese Eisenstadt ist auch an der 19. Ausgabe der "ORF Langen Nacht der Museen" stark vertreten. In ganz Österreich machen rund 700 Museen und Galerien mit und öffnen am Samstag, 6. Oktober 2018, allen MuseumsnachtschwärmerInnen von 18 Uhr abends bis 1 Uhr früh ihre Pforten. Für ein Highlight in Eisenstadt sorgt das Diözesanmuseum, das in dieser "Langen Nacht" seine Sonderausstellung "Die Schatzkammer am heiligen Berg Eisenstadt-Oberberg" präsentiert.
Wertvolle Schätze
Dabei werden wertvolle, zuvor noch nie gezeigte Objekte aus der Schatzkammer der Propstpfarre Eisenstadt-Oberberg gezeigt. Zu sehen sind unter anderem der zuvor noch nie ausgestellte Reliquienschatz sowie jahrelang restaurierte wertvolle Paramente. Auf die NachtschwärmerInnen wartet ein spannender Rundgang durch die Baugeschichte des Kalvarienbergs mit der Gnadenstatue im Zentrum.
Geschichte des Kalvarienbergs
Fürst Paul Esterházy beauftragt 1701 den Franziskanerbruder Felix Nierinck mit dem Bau eines Kalvarienberges. Sechs Jahre danach wird er vom Raaber Bischof eingeweiht. Später kommt es zu Umbauten. In die ursprünglich als Ölbergkapelle konzipierte Eingangskapelle lässt der Fürst das 1690 nach dem Vorbild von Maria Einsiedeln vom Eisenstädter Bildhauer Michael Felser geschaffene Gnadenbild aus Großhöflein überführen. Dort war es nach einem Brand als einziges gerettet worden. Eine rege Wallfahrtstätigkeit setzt ein, bis zu 125 Prozessionen jährlich, mit über 450.000 Wallfahrern.
In der Zeit des Josefinismus geht die Bedeutung der Kalvarienberge und der Wallfahrten stark zurück, mehrtägige werden verboten. Der Eisenstädter Kalvarienberg ist nur mehr an Karfreitagen zugänglich und verfällt zusehends. Heute gilt er als Touristenattraktion. Die widersprüchliche Verstrickung des Lebens in den Schmerz, ja in die Zerstörung als rätselvolles Grundgesetz unseres Lebens verleiht ihm aber nach wie vor eine zeitlos gültige religiöse Bedeutung.
Arbeiten mit echtem Blattgold
Eine besondere Attraktion wartet auf alle BesucherInnen des Diözesanmuseums während der "Langen Nacht der Museen", genauer von 19 bis 1 Uhr, in einer lebendigen Werkstatt: Kinder und Erwachsene können gemeinsam mit Textilrestauratorin Gabriele Klein (jeweils zur vollen Stunde) mit echtem Blattgold arbeiten und dabei ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen.
Altbischof Iby zu Gast
Altbischof Paul Iby wird zudem um 20 Uhr Anekdoten aus seinem Buch "Gott und dem Leben trauen. Erinnerungen und Wegzeichen" wiedergeben. Und Waltraud Kumer lädt um 21 Uhr im Diözesanmuseum zu einer Themenführung unter dem Motto "Geschenke an die Muttergottes."
Museum in der Dom- und Stadtpfarrkirche
Neben dem Diözesanmuseum im Gebäude des Franziskanerklosters in Eisenstadt nehmen noch weitere Einrichtungen der Diözese Eisenstadt an der "Langen Nacht der Museen" teil. Insgesamt öffnen im Burgenland 38 Museen in der Nacht am 6. Oktober ihre Pforten. Mit dabei ist auch das Museum in der Dom- und Stadtpfarrkirche, die heuer "700 Jahre Ersterwähnung" feiert: Von 19.30 bis 1 Uhr kann der Dom und der Museumsbereich frei besichtigt werden. Wolfgang Meyer bietet um 20 Uhr eine Kuratorenführung durch den Martinsdom und das Museum an, wobei allen Teilnehmenden ein Exemplar der Gedächtnisschrift mit nach Hause gegeben wird und eine Agape nach der Führung zum gemütlichen Verweilen einlädt. Das Museum präsentiert die Geschichte des Martinsdoms anhand von Modellen.
Klosterkeller der Barmherzigen Brüder
Im Klosterkeller der Barmherzigen Brüder gewährt Ordensbruder Frater Johnson Sebastian Arackel den BesucherInnen während der "Langen Nacht der Museen" Einblicke in die Geschichte des Klosterkellers und des Ordens. Kellermeister Rudolf Krizan führt um 19, 21 und 23 Uhr durch die Räumlichkeiten des Klosterkellers und lädt jeweils im Anschluss zu einer Weinverkostung im Präsentationsraum ein.