Dominsel Eisenstadt: Offene Türen für die Begegnung von Mensch zu Mensch
Neues Gesprächsangebot der Diözese Eisenstadt, das ein Ort und eine "offene Tür" für das Gespräch, die Begleitung von Menschen sein will – Die Dominsel als moderne Form der Gesprächspastoral "ist offen für alle, ohne Anmeldung, ohne Kosten, ohne Terminvorgaben, ohne Vorgaben einer bestimmten Kirchen- oder Religionszugehörigkeit", betont Bischofsvikar P. Lorenz Voith – Dominsel-Leiterin Sr. Eveline Bettstein: "Die Dominsel soll für all jene eine Kraftquelle sein, die das Gespräch suchen und durch das Reden wieder Mut schöpfen möchten"
Eisenstadt – "Pfarren und Klosterpforten haben sich immer auch als Orte des ‚Anklopfens‘, der Einladung zum Gespräch und zur Begegnung verstanden. Doch heute braucht es neue Adressen und moderne Formen der Gesprächs- und Begegnungspastoral. Es braucht Orte, wo Menschen einfach und völlig unkompliziert hingehen können, kostenfrei, ganz ohne Anmeldung und ohne Terminvorgaben. Ein solcher Ort ist die Dominsel Eisenstadt", sagte P. Lorenz Voith, der für die Orden zuständige Bischofsvikar der Diözese Eisenstadt und hauptverantwortlicher Initiator des Projekts "Dominsel", das auf der Pressekonferenz am heutigen Donnerstag vorgestellt wurde.
"Seelsorge in ihrer ursprünglichsten Form"
"Die Dominsel Eisenstadt ist ein Ort, wo Menschen sind, die zuhören. Sie soll für all jene eine Kraftquelle sein, die das Gespräch suchen und durch das Reden wieder Mut schöpfen möchten", betonte die Leiterin der Dominsel Eisenstadt, Sr. Eveline Bettstein. Die Dominsel sei "keine Therapie oder Beratung, sondern Seelsorgearbeit in ihrer ursprünglichsten Form, nämlich wertschätzend und uneigennützig", so Sr. Eveline Bettstein von den "Schwestern der Jüngersuche" in Eisenstadt. Die Dominsel sei "ein Ort, an dem man sich öffnen kann, ohne Angst davor haben zu müssen, dass etwas nach außen dringt. Ein Ort, an dem das Herz wieder lachen und die Last abfallen kann".
Ehrenamtliche und Ordensleute
Getragen wird das Projekt Dominsel vor allem von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen sowie von Ordensleuten, die allesamt eine umfassende Ausbildung in den Bereichen Beratung, Gesprächsführung, Begleitung und Therapie aufweisen. Neben dem Gesprächsangebot, das sich an alle Menschen unabhängig von religiöser, kultureller usw. Zugehörigkeit und Alter richtet, sollen auch Kurse, Gruppen-Begegnungen, Workshops und Weiterbildungsangebote Teil der Dominsel-Aktivitäten sein. Derzeit sucht die Dominsel Eisenstadt noch nach ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, die sich auf den für alle bereichernden Weg einer dialogisch-seelsorglichen Begegnung einlassen möchten.
Vom Kommunikationskurs bis zum Elternseminar
Über zusätzliche Veranstaltungen als Zusatzangebot zu den persönlichen Gesprächen in der Dominsel informierte Lena Sailer-Prenner, ehrenamtliche Mitverantwortliche der Dominsel: "Geplant bzw. im Programm sind derzeit drei Angebote: Ein Alpha-Kurs (Glaubenskurs), der seit November läuft und bis März dauert, zielt auf eine zeitgemäße Vertiefung des Glaubens und den lebendigen Austausch von Glaubensfragen. Gestern startete ein Kommunikationskurs unter dem Titel ‚Hilfreich miteinander reden – im Privaten und im Beruf’, der ein erster Grundkurs für ehrenamtliche MitarbeiterInnen der Dominsel ist. Und nach Ostern ist ein Elternseminar in Kooperation mit dem Burgenländischen Volksbildungswerk geplant, das sich an Interessierte, Eltern, Großeltern und Betreuungspersonen richtet und Impulse für den Erziehungsalltag geben soll", so Lena Sailer-Prenner.
Vertraulich, anonym, wertschätzend und kostenfrei
Alle Gespräche in der Dominsel stehen unter der Prämisse, vertraulich, anonym, kostenfrei und wertschätzend zu sein. "Eine Anmeldung zu diesem kostenfreien Angebot ist nicht notwendig. Bewusst wollen wir dadurch mögliche Barrieren abbauen. Die Dominsel ist eine kirchliche Einrichtung, aber sie ist offen für alle", erklärte Sr. Eveline Bettstein. Bischofsvikar Voith ergänzte: "Die Dominsel versteht sich als offene Tür und als ein ‚neutraler’ Ort, wo Glaubensfragen, auch Trauer oder Beziehungskrisen Platz haben dürfen oder wo Menschen einfach hinkommen und reden wollen – ohne Einschränkung auf bestimmte Themen oder Inhalte." Was die Dominsel so wichtig und wertvoll mache, sei, dass hier Menschen Zeit haben und sich Zeit nehmen für die Begegnung mit anderen.
Leichte Erreichbarkeit, flexible Öffnungszeiten
Bewusst gewählt wurde auch die Adresse der Dominsel am Eisenstädter Domplatz 2. "Diese Räumlichkeiten sind zwar derzeit noch provisorisch, aber leicht zu erreichen. Eisenstadt hat ein großes Einzugsgebiet und dem wollen wir begegnen, etwa durch entsprechende Abstimmung der Öffnungszeiten unseres Gesprächsangebots", so Dominsel-Leiterin Sr. Bettstein. Die Einrichtung hat mittwochs von 15-19 Uhr sowie freitags von 10-12 Uhr – während des Eisenstädter Wochenmarktes – geöffnet. "Es ist aber auch möglich, sich einen Gesprächstermin vor oder nach den Öffnungszeiten individuell auszumachen. Mit steigendem Bedarf und der Vergrößerung des ehrenamtlichen Teams ist eine Ausweitung der Präsenzzeit vorgesehen."
45.000 Kontakte allein in Wien
Wie sehr das Projekt der Dominsel Eisenstadt am Zahn der Zeit fühlt, zeigen die Erfahrungen aus anderen Städten. Die Gesprächsinsel in der Wiener Innenstadt etwa, die Ende des Vorjahres ihr zehnjähriges Bestehen feierte, verzeichnet mittlerweile mehr als 45.000 Kontakte, Gespräche und Begegnungen seit ihrer Gründung. P. Lorenz Voith war sowohl an der Gründung der Gesprächsinsel in Wien als auch an der Gesprächsoase in Innsbruck maßgeblich beteiligt und bringt seine umfassenden Erfahrungen mit nach Eisenstadt.
"Bereichernde Ergänzung zu bestehenden Angeboten"
"Ebenso wie etwa das Erfolgsprojekt in Wien wollen auch wir in Eisenstadt eine ‚offene Tür‘ sein für die Menschen. Freilich ist das Konzept der Dominsel auf den kleineren Einzugsbereich des mittleren und nördlichen Burgenlands hin adaptiert. Die Dominsel versteht sich niemals als Konkurrenz, sondern als bereichernde Ergänzung zu Angeboten der Pfarren, im Bildungsbereich oder der Caritas", betonte Bischofsvikar P. Voith, der sich "für den Einsatz und den Mut beim gesamten Gründungsteam" herzlich bedankte: "Ich werde mich bemühen, diese Einrichtung gut zu begleiten und meine Erfahrungen aus Innsbruck mit der ‚Gesprächsoase‘ und aus Wien mit der ‚Gesprächsinsel‘ einzubringen".
Kontakt und Öffnungszeiten der "Domininsel"
Domplatz 2, 7000 Eisenstadt
Tel. +43 676 880701561; E-Mail: dominsel@martinus.at
Web: https://www.martinus.at/dominsel
Öffnungszeiten: Mittwoch 15 – 19 Uhr; Freitag 10 – 12 Uhr (sowie nach individueller Vereinbarung)