Burgenländer pilgern auf deutschem Martinusweg
Unter der Leitung von Generalvikar Martin Korpitsch ist derzeit eine Pilgergruppe auf einem Teilstück des Martinusweges in der Diözese Rottenburg-Stuttgart unterwegs: "Indem das Grenzüberschreitende und Zusammenführende der Staaten erfahren wird, zeigt das Pilgern die Bedeutung Europas" – "Eat and Meet" als Teil des Abendprogramms
Rottenburg am Neckar – "Martin war ein europäischer Heiliger und uns geht es darum, das Zusammenführende und nicht das Trennende zwischen den Staaten aber auch zwischen den Menschen zu betonen und zu erfahren", sagt Martin Korpitsch, Generalvikar der Diözese Eisenstadt und Obmann der St. Martinus-Gemeinschaft Eisenstadt. Er ist Teil einer Pilgergruppe aus der Diözese Eisenstadt, die derzeit auf dem Martinusweg, der auch durch das Burgenland führt, rund um Rottenburg am Neckar unterwegs ist. "Auf den Spuren des heiligen Martin wollen wir als Katholiken aus dem Burgenland die Bedeutung Europas betonen", so Korpitsch. Am Sonntag, 12. Mai, erfolgte die Anreise, am Freitag, 17. Mai, endet die Pilgerreise.
Martin Korpitsch: "Beeindruckende" Erfahrungen
Die erste Etappe führte am Montag von Hechingen nach Rottenburg. Am Dienstagvormittag folgte eine Führung durch die Bischofsstadt Rottenburg und nachmittags wanderten die Pilger nach Oberndorf. Herrenberg und Böblingen sind weitere Stationen in den kommenden Tagen. "Wir freuen uns schon", sagte Generalvikar Korpitsch. Die ersten Erfahrungen auf dem Martinusweg seien "beeindruckend und wunderschön" gewesen. Rolf Seeger und Achim Wicker von der Martinusgemeinschaft der Diözese Rottenburg-Stuttgart sorgten zusammen mit vielen Helfern für die Begleitung der Besucher aus Österreich und lieferten vielfältige Informationen über Kirchen und Kapellen entlang des Weges.
"Eat and Meet" fördert Kennenlernen
Im Rahmen des Abendprogramms wird der Pilgergruppe aus dem Burgenland unter anderem ein "Eat and Meet" geboten, bei dem die Pilger in Familien eingeladen werden. "Bunt gemischt" werde da die Zusammensetzung rund um die Tische sein, sagt Generalvikar Korpitsch. Und er ist sich sicher: "Das wird interessant."
Martinusweg als europäischer Kulturweg
Der Europarat hatte die Route des Martinusweges 2005 in die Liste der Kulturwege aufgenommen. Der Weg führt von Szombathely, dem Geburtsort des Heiligen in Ungarn, über verschiedene Routen nach Tours in Frankreich, wo Martin begraben liegt. Das Wegenetz umfasst mehr als 2.500 Kilometer. Bereits in der vergangenen Woche machte Bischof Gebhard Fürst von der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit einer rund zweistündigen Pilgertour auf dem Martinusweg quer durch Stuttgart auf die Bedeutung Europas und auf die anstehende Europawahl aufmerksam.
Martin setzte Maßstäbe für gerechtes Europa
Als Gründer der ersten Mönchsgemeinschaft Europas habe der Heilige Maßstäbe für ein Miteinander in Gerechtigkeit und Frieden gesetzt, sagte Bischof Fürst. Grundvoraussetzung, um in Europa heute aufzubrechen und sich gemeinschaftlich den Herausforderungen zu stellen, sei, dass die Völker sich kennen. "Viele Staaten wurden in die Europäische Gemeinschaft aufgenommen, aber es wurde zu wenig getan, um einen geistigen Austausch zu fördern", hielt er fest. Kennenlernen aber sei notwendig.
Nähere Informationen zum Martinusweg durch Europa sowie durch die Diözese Rottenburg-Stuttgart finden Sie unter: