Ein neuer Bischof für eine alte Partnerschaft
Bischof Zsifkovics besucht anlässlich der Installierung des neuen Bischofs von Kanjirapally, Jose Pulickal, die südindische Partnerdiözese – Reliquie des ersten burgenländischen Seligen Ladislaus Batthyány-Strattmann als Geschenk für neuen Bischof und die Kathedrale von Kanjirapally – Zsifkovics: "Herz und Hand des Seligen erinnern, worauf es bei Christen ankommt."
Eisenstadt / Kanjirapally – Seit zehn Tagen absolviert der Eisenstädter Bischof in Begleitung einer kleinen burgenländischen Delegation ein dichtes Besuchsprogramm in der indischen Partnerdiözese Kanjirapally. Zentrales Ereignis der noch andauernden Pastoralreise war die Installierung des neuen Ordinarius der Diözese Kanjirapally Mar Jose Pulickal vergangenen Montag. Pulickal folgt damit auf Mar Mathew Arackal, der der Diözese zwanzig Jahre lang vorgestanden und die Partnerschaft mit der Diözese Eisenstadt wesentlich weiterentwickelt hat. Weitere Stationen der Reise von Bischof Zsifkovics waren die lateinische Diözese Vijayapuram sowie Besuche von Pfarren und Familien in Kanjirapally im Zuge bestehender Partnerschaftsprojekte.
Ein neuer Bischof für Kanjirapally
Jose Pulickal, seit 2016 Weihbischof von Kanjirapally, war 2019 von den Bischöfen der syro-malabarischen Kirche zum Bischof von Kanjirapally gewählt worden, Papst Franziskus bestätigte die Wahl am 15. Januar 2020. Die Installierung des neuen Bischofs in der Kathedrale von Kanjirapally vergangenen Montag fand im Beisein von etwa zweitausendfünfhundert Menschen aus der ganzen Diözese, von hunderten Priestern und Ordensleuten sowie von zwei Kardinälen und fünfundvierzig Bischöfen statt.
Ein seliges Stück Burgenland für Indien
Bischof Zsifkovics als ausländischer Ehrengast überbrachte die Glückwünsche der Diözese Eisenstadt und überraschte den neuen Bischof von Kanjirapally mit einem geistlich wie künstlerisch wertvollen Geschenk, einer Reliquie jeweils aus Herz und Hand des ersten Seligen des Burgenlands Ladislaus Batthyány-Strattmann. Beide Reliquien sind gefasst in einem vom burgenländischen Künstler Heinz Ebner gestalteten Reliquiar. Sie dienten dem Eisenstädter Bischof als Kernaussage seiner Grußworte, erinnerten sie laut Zsifkovics doch daran, "dass es in der Nachfolge Jesu Hände brauche, um die Welt zum Guten zu gestalten, und Herzen, die sich der Wirklichkeit Gottes öffnen". Eigenschaften, über die der "Arzt der Armen" Batthyány-Strattmann verfügt habe und die Zsifkovics auch dem neuen Bischof von Kanjirapally wünsche.
Bitte an neuen, Dank an alten Bischof
Bischof Zsifkovics würdigte in seinem Grußwort auch die erfolgreiche Partnerschaft beider Diözesen. Er sei "tief davon überzeugt, das Jose Pulickal mit seinen Talenten und dem ihm eigenen Charisma nicht nur die Diözese Kanjirapally, sondern auch die fruchtbare Partnerschaft mit der Diözese Eisenstadt fortführen" werde. Dabei könne er "auf Wegen weitergehen, die sein Vorgänger mit grenzenloser Hingabe bereitet" habe, so Zsifkovics, der Arackal aus Anlass der Stabübergabe für seine Verdienste um die Partnerschaft dankte. Erst im Vorjahr hatte Bischof Zsifkovics im Beisein von Bischof Arackal und dem damaligen Weihbischof Pulickal Flutopfern der Gegend neue Häuser übergeben, die mit finanzieller Hilfe aus dem Burgenland gebaut werden konnten.
Besuch in der lateinischen Diözese Vijayapuram
Eine weitere bedeutende Station der Reise war die Teilnahme von Bischof Zsifkovics am Antoniusfest in Kottayam in der lateinischen Diözese Vijayapuram. Diözesanbischof Sebastian Thekethecheril hatte Zsifkovics bereits im vergangenen Jahr dazu eingeladen. Auch in Vijayapuram unterstützt die Diözese Eisenstadt verschiedene Projekte. Die Wallfahrt zum Heiligtum des hl. Antonius zählt zu den größten religiösen Festen der Diözese und wird jährlich von tausenden Menschen vollzogen.
Die Diözesanpartnerschaft Eisenstadt – Kanjirapallygeht auf eine Intiative von Bischof Stefan László im Jahre 1981 zurück und wurde von allen Bischöfen auf beiden Seiten aktiv weitergepflegt. Bislang konnten insgesamt an die 40 große Projekte aus den Bereichen Bildung, Gesundheit, Soziales sowie der Bau von Kirchen und Seminaren umgesetzt werden. Seit Jahrzehnten wirken aus der Diözese Kanjirapally stammende Priester auch in der Diözese Eisenstadt als Seelsorger. Seit beinahe 40 Jahren ist der Eisenstädter Diözesanpriester und gebürtige Steirer Karl Hirtenfelder für die Beziehungen zwischen der Diözese Eisenstadt und ihrer südindischen Partnerdiözese Kanjirapally zuständig. Bischof Ägidius J. Zsifkovics würdigte Hirtenfelder im Vorjahr als die "lebende Brücke und eigentlichen Motor" der erfolgreichen Diözesanpartnerschaft.