Osterbrief von Bischof Zsifkovics im Zeichen der Hoffnung: "Friede sei mit euch – Fürchtet euch nicht!"
Bezugnehmend auf die drei Grundregeln "Keine Angst haben – keine Angst machen – von der Angst befreien" betont Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics die Bedeutung einer Kirche, die in Krisenzeiten die richtigen Worte findet – Kultivieren von Hoffnung statt Angstmache, Populismus und Fremdenhetze - Bischofsbrief erstmalig als Teil eines burgenlandweit publizierten Feierhefts für ein stimmiges Osterfest zuhause
Eisenstadt – "Friede sei mit euch – Fürchtet euch nicht!" mit diesem Gruß des gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus an seine Jünger eröffnet Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics seinen Osterbrief 2020. Angesichts der Corona-Pandemie, die viele Menschen mit Angst konfrontiert, richtet er den Blick auf die Bedeutung und Verantwortung des Christentums als "eine Religion, die von der Angst befreit". Dementsprechend erinnert der Bischof an die zentrale Osterbotschaft und die ihr innewohnende Gewissheit, dass "der Auferstandene mit uns ist – in unseren Ölbergnächten, auf unseren Emmauswegen und in diesen Krisenzeiten." Der Osterbrief – der Text steht im Anhang zum Download zur Verfügung – wird bzw. wurde in diesem Jahr nicht nur an alle Pfarren des Burgenlandes zur Weiterverbreitung versandt und in den beiden Kirchenzeitungen "martinus" und "Glasnik" abgedruckt, sondern den Menschen in einer Sonderbeilage der reichweitenstarken burgenländischen Wochenzeitung BVZ (Burgenländische Volkszeitung) nahegebracht. Die Sonderbeilage enthält neben dem Osterbrief von Bischof Zsifkovics einen Behelf mit Gebeten, Lesungen und geistlichen Impulsen, die es ermöglichen, in Zeiten der Quarantäne als "Hauskirche" Ostern zu feiern.
Über Angst und die Freiheit im Glauben
Drei Grundregeln wurden von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics dieses Jahr als Themenschwerpunkt seines Osterbriefes auserwählt: keine Angst haben – keine Angst machen – von Angst befreien. Formuliert wurden sie von dem Mailänder Arbeiterpriester Cesare Sommariva in seinem Aufsatz "L'umano educatore", in dem er sich der menschlichen Erziehung widmet. In exakt diesem Sinne als menschlicher Erzieher zu wirken sieht Bischof Zsifkovics als wichtigen Auftrag an Kirche und Gesellschaft. Dabei gelte das Beispiel Jesu als Vorbild: "Es zeigt uns, dass er Menschen von der Angst befreite, dass er die Angst der Menschen vor Gott und ihren Mitmenschen, besonders den Fremden auflöste und dass er durch seinen Tod und seine Auferstehung die letzte große Angst des Menschen vor dem Tod besiegte", so der Bischof in seinem Brief.
Klare und kritische Worte
Wie aber kann man Angst bewältigen, gerade in der aktuellen Situation? "Wenn wir Angst nähren, wird sie immer größer werden. Wenn wir hingegen Glauben und Hoffnung pflegen, werden diese wachsen, werden wir Ängste besser bewältigen und sogar ablegen", so Bischof Zsifkovics. Aus diesem Grund sei es von solch großer Bedeutung, dass die Kirche im Sinne dieser drei Grundregeln agiert, einlädt und wahrgenommen wird.
Kritische Worte richtet Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics an all jene, die in der Vergangenheit und Gegenwart durch die Kirche einen angstbesetzten Glauben vermittelt haben sowie an Menschen, die Angst verbreiten, unverantwortlich handeln und manipulieren: "Unsere Heimat, Europa, die Welt braucht keine Populisten, sondern vielmehr Menschen, die keine Angst haben und die keine Angst machen!"
Wiederentdeckung von Familie, Sonntag, Hauskirche
Da sich der Auferstandene und seine angstfreie Botschaft immer nur wieder "im Wort der Schrift und Brechen des Brotes" erkenne ließen, so Zsifkovics im Brief, sei der Sonntag mit seinen Gottesdiensten existentiell für die Familien und Pfarrgemeinden: "Der Sonntag ist ein Tag gegen Angst und Isolation ... werden wir uns dessen bewusst und halten wir ... den Sonntag – und sei es, indem wir in Zeiten von Präventionsmaßnahmen auf Gottesdienstfeiern in den Medien zurückgreifen!"
Dementsprechend können die Burgenländerinnen und Burgenländer sowie alle anderen Interessierten auf den bereits seit Jahren existierenden Online-Streaming-Dienst des Medienbüros der Diözese Eisenstadt zurückgreifen. Wie in den Vorjahren werden auch in diesem Jahr die Liturgien der Kar- und Osterwoche mit Bischof Zsifkovics live aus dem Martinsdom in Eisenstadt gestreamt.
Der Behelf "Feiern in der 'Hauskirche' von Palmsonntag bis Ostern" kann hier heruntergeladen werden.
Live-Stream der Diözese Eisenstadt als Möglichkeit zum Mitfeiern für Alle:
Die aktuelle Situation, bedingt durch das Coronavirus, stellt die Menschen weltweit vor große Einschränkungen. Um trotzdem ein gemeinsames Osterfest zu ermöglichen bietet die Diözese Eisenstadt einen Live-Stream der Liturgien, die ab Palmsonntag bis Ostersonntag im Martinsdom stattfinden. Unter www.martinus.at/live können Sie online an den von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics abgehaltenen Gottesdiensten teilnehmen. Hier die Übersicht:
Palmsonntag, 5. April, 9 Uhr
Gründonnerstag, 9. April, 19 Uhr, Die Feier vom Letzten Abendmahl
Karfreitag, 10. April, 19 Uhr, Die Feier vom Leiden und Sterben Christi
Karsamstag, 11. April, 20 Uhr, Die Feier der Osternacht
Ostersonntag, 12. April, 11 Uhr
Live-Stream der Dompfarre Eisenstadt:
Die Dompfarre Eisenstadt bietet ebenfalls einen Live-Stream an. Hier eine Übersicht der Feiern:
Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag (jeweils um 8 Uhr) Studengebet
Karfreitag (14.30 Uhr) Kreuzweg mit Dompfarrer P. Erich Bernhard
Ostersonntag (17 Uhr) Vesper
Hier der Link zur Streaming-Seite.
Gottesdienstübertragungen im ORF Radio:
Zusätzlich zu den Streams und TV-Übertragungen werden auch noch drei Gottesdienste aus der Diözese Eisenstadt auf ORF Radio Burgenland übertragen. Hier die Sendezeiten:
Gündonnerstag (19 Uhr) und Karfreitag (19 Uhr) aus der Pfarre Jois, mit Mag. Karl Opelka, Pfarrmoderator im Seelsorgeraum Hl.Cäcilia
Karsamstag, Die Feier der Osternacht (21 Uhr) aus der Pfarre St. Margarethen, mit Dechant Dr. Richard Geier, Leiter der Hauptabteilung Pastorale Dienste und Pfarrmoderator in St. Margarethen
Es besteht auch die Möglichkeit, die Gottesdienste aus dem Wiener Stephansdom im Fernsehen (ORF) mitzuverfolgen. Hier eine Auflistung:
Palmsonntag, 5. April, 9.30 bis 10.30 Uhr, ORF II
Gründonnerstag, 9. April, 18.15 bis 19.15 Uhr, ORF III
Karfreitag, 10. April, 19.15 bis 20.15 Uhr, ORF III
Karsamstag, 11. April, 20.15 bis 22.00 Uhr, ORF III
Ostersonntag, 12. April, 10.30 bis 12.00 Uhr, ORF II
Nora Demattio, BA