Pfingstmesse und Eröffnungsfeier von "Haydn 20|21" als Live-Stream
Generalvikar Martin Korpitsch und Pfarrer Wilhelm A. Ringhofer feierten am 31. Mai in der Haydnkirche Eisenstadt eine besondere Pfingstmesse – Musikalischer Schwerpunkt auf Joseph Haydns sakralem Werk zu dessen 211. Todestag. Dom- und Diözesanmusikdirektor Thomas Dolezal sprach einführende Worte und führte durch das musikalische Programm der Reihe "Haydn 20|21".
Eisenstadt – In seiner pfingstlichen Begrüßung verband Generalvikar Martin Korpitsch im Eisenstädter Dom die Botschaft des kirchlichen Hochfestes mit der Erinnerung an einen in doppelter Weise besonderen Tag: "Es wäre eigentlich der Vorabend des Diözesanfestes zum 60-jährigen Jubiläum, das morgen in Eisenstadt gefeiert worden wäre. Diese Feier wird Pandemie-bedingt nächstes Jahr nachgeholt. Dafür wird heute das Pfingstfest und zugleich die Eröffnungsfeier von "Haydn 20|21" am 211. Todestag Joseph Haydns zelebriert."
Startschuss für biennalen Zyklus "Haydn 20|21"
In die Feierlichkeiten einleitende Worte sprach Dom- und Diözesanmusikdirektor Thomas Dolezal, mit denen er Joseph Haydns Leben und Schaffen umriss. Das Musikprogramm des folgenden Gottesdienstes stand unter dem Motto "Erste Kompositionen" und brachte Haydns Missa brevis in F-Dur (Jugend-Messe), sein Salve Regina in E-Dur, einen Satz aus dem Konzert für Orgel und Orchester in C-Dur sowie einen Teil aus Haydns "Englische Psalmen" zu Gehör. Die Werke wurden unter der Leitung von Dolezal persönlich von der Dommusik St. Martin aufgeführt.
Im anlässlich des Doppeljubiläums "60 Jahre Diözese – 100 Jahre Burgenland" vorbereiteten Zweijahres-Zyklus wird bis Ende November 2021 das sakrale Gesamtwerk des Genius loci Joseph Haydn – 14 Messen und mehr als 20 andere Sakralwerke – auf rund zwei Dutzend Termine verteilt dargeboten. Auch Musik von Komponisten, die in dessen Biografie besondere Bedeutung hatten – wie etwa von seinem "Entdecker" Georg Reutter, von Johann Joseph Fux, Nicolo Porpora, Gregor Joseph Werner, Johann Nepomuk Hummel, Franz Nikolaus Novotny, Ludwig van Beethoven, Johann Georg Albrechtsberger und nicht zuletzt von W. A. Mozart – wird zu hören sein.
Sakralwerke als Zeugnis Haydns ganz persönlichen Glaubens
Pfarrer Ringhofer las in seiner Predigt aus einem Brief an Joseph Haydn aus dem Jahr 1804. Darin beschrieb der Autor Haydns Person und Schaffenskraft als "in das Heiligtum göttlicher Weisheit eingedrungener Geist." Zitat: "Sie haben das Feuer vom Himmel geholt, womit Sie irdische Herzen erwärmen und zum Unendlichen leiten. Das Beste was wir andere können, besteht bloß darin, mit Dank und Freude Gott zu verehren der Sie, Haydn, gesandt hat damit wir die Wunder erkennen, die er durch Sie in der Kunst offenbaren darf."
Ein nahezu prophetischer Text, in dem, so Ringhofer weiter, alle pfingstlichen Attribute enthalten seien.
Vielleicht spiegelt dies Haydns jüngstes und zugleich ältestes Werk dieser Art – da er es ab 1805 überarbeitete – die Missa brevis in F wieder, über das der Künstler selbst sagte: "Was mir an diesem Werkchen so gefällt, ist dieser frische Geist und das jugendliche Feuer."
Die Eisenstädter Dommusik und "Haydn 20|21"
Neben der Präsenz bei den üblichen kirchlichen Anlässen setzt die Eisenstädter Dommusik seit mehreren Jahren einen jährlichen Schwerpunkt auf einen ausgewählten Komponisten oder eine bestimmte kulturelle Ära. Im vergangenen Jahr war es die Kirchenmusik des Salzburger Barock, in den Jahren davor die Œvres von Schubert, Mozart und anderen.
Einzelne Termine des biennalen Zyklus "Haydn 20|21", so der Eröffnungsgottesdienst und die Trauerfeier am 7. November, dem 200. Jahrestag von Haydns Beisetzung in Eisenstadt, finden in der Bergkirche statt. Im Regelfall sind die Gottesdienstmusiken aber im Martinsdom zu erleben, zu Abendterminen, um auch Interessierte von außerhalb Eisenstadts damit ansprechen zu können. Die Ausführungen werden überwiegend im vorderen Dombereich platziert, so dass sie nicht nur gut gehört, sondern auch gut gesehen werden können.
Nora Demattio, BA