Erstes zweisprachiges Dekanat – Errichtungsfeier in Trausdorf
Am 28. Juni wurde in Trausdorf das erste deutsch-burgenlandkroatische Dekanat errichtet und damit ein wichtiges Ziel des neuen pastoralen Weges erreicht. Bischofsvikar Željko Odobašić: "Der Schatz der Kirche sind die Menschen."
Trausdorf/Trajštof – Die kroatische Sprache und Kultur, die zweisprachige Feier der heiligen Messe und Sakramente, das verbindet zwölf Pfarren rund um Eisenstadt. Durch die Errichtung des neuen zweisprachigen Dekanates Trausdorf vergangenen Sonntag wurden diese im Zuge des neuen pastoralen Weges der Diözese Eisenstadt zusammengefasst. Ein historisches Ereignis! Warum die Entscheidung auf Trausdorf fiel? Bischofsvikar Željko Odobašić stellte selbst die Frage und gab eine kurze, klare und freudvolle Antwort: "In Trausdorf haben sich die Priester der zwölf Pfarren dazu entschlossen. Der erste Bischof der Diözese DDr. Stefan László ist in Trausdorf geboren. Der verstorbene und nun heilige Johannes Paul II. hat vor 32 Jahren unsere Diözese besucht und den Festgottesdienst in Trausdorf gefeiert."
Historische Veränderung der kirchlichen Landkarte
Die bisherige Einteilung der Dekanate galt seit 1. September 1973, damals wurden aus 15 Einheiten 12. Durch die Neuerrichtung des Dekanates Trausdorf gab es auch weitere strukturelle Veränderungen. Die bisherigen Dekanate Eisenstadt und Rust wurden aufgelöst und in ein Dekanat zusammengelegt. Das Dekanat Trausdorf tritt an Stelle des Dekanates Rust. Die beiden gemischtsprachigen Pfarren Draßburg und Baumgarten wurden aus dem Dekanat Mattersburg herausgelöst und gehören nun zum neuen Dekanat Trausdorf, das insgesamt 12 Pfarren vereint: Antau, Baumgarten, Draßburg, Hornstein, Klingenbach, Oslip, Siegendorf, Steinbrunn, Trausdorf, Wulkaprodersdorf, Zagersdorf, Zillingtal.
Durch die Neustrukturierung werden auch die bisherigen Dechanten – Leiter der Dekanate – Damian Prus (Dekanat Eisenstadt) und Richard Geier (Dekanat Rust) abgelöst. Die Dechanten für die beiden neuen Dekanate Eisenstadt-Rust und Trausdorf werden erst bestimmt.
Bereicherung erleben – Bereicherung feiern
Das Bewusstsein für mögliches gemeinschaftliches Zusammenleben trotz Unterschiede und Herausforderungen darf gestärkt und gefeiert werden. Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics hob hervor, dass die Errichtung des Dekanates "eigentlich nur das Zusammenleben zweier Volksgruppen betonen" wolle, und dass es "für alle, für Kirche und Gesellschaft eine große Bereicherung" sei. Die Entscheidung zum ersten zweisprachigen Dekanat möchte auch Anerkennung der burgenlandkroatischen Volksgruppe ausdrücken, die ihre Sprache, ihre Kultur trotz Herausforderung und Assimilierung seit 500 Jahren hier pflegt.
"Die Errichtung des neuen Dekanates im Jubiläumsjahr unserer Diözese will uns eigentlich helfen in der Spur des Evangeliums zu bleiben, und die Nachfolge in der Seelsorge durch ein gemeinsames Handeln benachbarter Pfarren auch zu fördern", so Diözesanbischof Zsifkovics.
Nora Demattio, BA