Neue Inszenierung – neue Bühne – neue Darsteller
Am 6. September fand der Auftakt zum Passionsspieljahr statt. Präsentiert wurden die Darsteller der über 70 Sprechrollen sowie das Konzept der Neuinszenierung "Emmaus – Geschichte eines L(i)ebenden".
Eisenstadt – Alle fünf Jahre finden in der Diözese Eisenstadt die Passionsspiele im bekannten Steinbruch St. Margarethen statt. Im Jahr 2021, von 5. Juni bis 29. August, – werden die rund 500 ehrenamtlichen Laiendarsteller eine eindringliche und völlig neue Inszenierung der Geschichte vom Leben, Leiden und von der Auferstehung Jesu Christi auf die Bühne bringen.
Der große Auftakt zum Passionsspieljahr ist traditionell die Spielerpräsentation, bei der die Hauptrollen und ihre Darsteller feierlich präsentiert werden. Bei der heurigen Spielerpräsentation am Sonntag, dem 6. September, wurden die Sprechrollen-Darsteller präsentiert, bei denen es manch neues Gesicht zu entdecken gab. Die Rolle des Jesus wird, wie bereits bei den Passionsspielen 2016 Rupert Kugler übernehmen. Neu ist der zweite Jesusdarsteller. Erstmals wird Andreas Schalling bei der Neuinszenierung Jesus Christus darstellen. Der 27-jährige St. Margarethener wirkt seit seiner Kindheit bei den Passionsspielen St. Margarethen mit und die Rolle des Jesus war bereits ein langgehegter Traum.
Eine Neuinszenierung, die nachwirken soll
Präsentiert wurden aber nicht nur die Darsteller der über 70 Sprechrollen, sondern auch das Konzept der Neuinszenierung "Emmaus – Geschichte eines L(i)ebenden". Mit dieser Geschichte soll der christliche Glaube in die unterschiedlichen Zeiten hineingesprochen werden, denn jede Zeit hat ihre eigenen Fragen und Antworten. Darum braucht es immer wieder neue Ansätze in der Interpretation der altehrwürdigen Geschichte Jesu – eine entscheidende Rolle spielen dabei zwei Emmaus Jünger, die in der Rahmenhandlung die Geschichte von Jesus Christus gleichsam nachwirken lassen.
"Es geht nicht um ein Historienspiel. Es geht um eine nachösterliche Perspektive, wie wir sie heute auch haben, über das, was man mit Jesus erlebt hat", erklärt Spielleiter und Ortspfarrer Dr. Richard Geier. Er sieht Jesus als "Provokateur, der das alte Gottesbild zertrümmern und den Menschen ein Neues ins Herz legen wollte." Die Passionsspiele von St. Margarethen, die es seit 1926 gibt, stoßen mit einem neuen Text von Richard Geier, einer neuen Bühne, neuen Kostümen und Militärdekan Alexander M. Wessely als neuem Regisseur die Tür für eine ansprechende Verbindung von Historie und persönlicher Betroffenheit auf.
"Wichtiger als das, was auf der Bühne geschieht, ist das, was vor der Bühne geschieht" erklärt Regisseur Wessely: "Wir alle werden den Worten des Evangeliums ein Gesicht verleihen, und zwar ein ganz konkretes."
Emmaus – Geschichte eines L(i)ebenden
In der Geschichte Jesu geht es um Leben und Tod. Es ist die Geschichte vom Sieg der Liebe über den Tod. In der neuen Inszenierung der Passionsspiele von St. Margarethen wird diese Geschichte von den Emmaus Jüngern erzählt, die nach dem Kreuzestod Jesu dem lebenden Liebenden in der Gestalt des Auferstandenen begegnen. Sie gewinnen eine neue Sicht auf die Ereignisse und helfen uns Heutigen das Leben und Wirken Jesu neu zu verstehen: Entscheide dich für die selbstlose Liebe – und du wirst leben!
Passionsspiele mit Herz
Lieben, leiden und leben kann man nur, wenn man wie Jesus das Herz gibt! Für St. Margarethen sind die Passionsspiele eine Herzenssache. Ein ganzes Dorf ist auf den Beinen, wenn rund 600 Darsteller und Helfer dieses große Gemeinschaftswerk in ihrer Freizeit verwirklichen. In über 50 Spielproben wird viel Energie und Zeit investiert, damit eine überzeugende und bewegende Aufführung zustande kommen kann. Ein großer Teil des finanziellen Erlöses der Spiele wird von der Pfarre als Veranstalter für wohltätige Zwecke verwendet. Auf das Herz kommt es an – damals, in den Zeiten Jesu und auch heute!
Information und Kartenverkauf
Passionsspielbüro St. Margarethen
Kirchengasse 22
7062 St. Margarethen / Burgenland
Montag bis Donnerstag 9 bis 11.30 Uhr
Freitag 9 bis 11.30 Uhr und 14 bis 16 Uhr
T 02680/2100
Nora Demattio, BA