Weltweite Hilfsaktion für Millionen Christen im "Süden"
Papst verfasste Botschaft – Der Sonntag der Weltmission gilt als größte christliche Solidaritätsaktion weltweit – Sammlung am 18. Oktober u.a. für kirchliche Corona-Aufklärungskampagnen, Pfarren, Schüler, Priester und Katechisten – Für Burgenland wichtig ist Blick auf Indien
Eisenstadt – In der katholischen Kirche wird am kommenden Sonntag, 18. Oktober, der "Sonntag der Weltmission" begangen und die Sammlung für die 1.100 ärmsten Diözesen in den Ländern des globalen "Südens" durchgeführt. Die Spendenaktion im Rahmen des jährlichen "Sonntags der Weltmission", der seit mehr als 90 Jahren weltweit immer zwischen 15. und 21. Oktober stattfindet, gilt in diesem Jahr u.a. auch kirchlichen Corona-Aufklärungskampagnen, der Unterstützung von Pfarren, Schülern, Priestern und Katechisten, aber auch von Klausurschwestern, die durch die Covid-Pandemie in Not geraten sind, wie der im Vatikan für die Päpstlichen Missionswerke ("Missio") zuständige Erzbischof Giampietro Dal Toso vergangene Woche in Wien erläuterte. Hilfeempfänger wegen der Pandemie sind aber auch christliche Familien, deren Lebensgrundlage durch Lockdown, wirtschaftliche Unsicherheiten oder Krankheit zerstört wurde.
Uganda: Hilfe u.a. für kirchliches Radio
Im Zuge des Weltmissions-Sonntags präsentieren die Päpstlichen Missionswerke in Österreich ("Missio Austria“) jedes Jahr ein Gastland. Dieses Jahr ist es Uganda. Im Human Development Index (HDI) des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) belegt das Land derzeit Platz 159 von 189 Ländern. Und dennoch: Kein anderes afrikanisches Land hat mehr Menschen in Not aufgenommen, die besonders infolge des anhaltenden Konfliktes im Südsudan über die Grenzen flüchteten. Auswirkungen der regionalen Bürgerkriege vergiften bis heute das Leben zehntausender Kinder und Jugendlicher, die in dieser Zeit als Kindersoldaten missbraucht wurden.
Zusätzlich setzt jetzt das Corona-Virus der Kirche in Uganda schwer zu. "Verlässliche Informationen sind jetzt überlebenswichtig. 'Radio Mama FM', das von der Kirche betrieben wird, informiert schnell, zuverlässig und kostenlos. Doch es steht vor dem Aus", alarmiert "Missio"-Österreichdirektor P. Karl Wallner OCist.
Indien: Covid-Hilfe durch Armenspitäler
Für das Burgenland sehr wichtig ist zudem der Blick auf Indien. Seit 40 Jahren besteht eine Partnerschaft zwischen der Diözese Eisenstadt und der indischen Diözese Kanjirapally. Und auch in dieser Region hilft die Kirche den von der Covid-Pandemie Betroffenen, u.a. durch Kliniken, Krankenstationen und ärztlich bzw. pflegerisch ausgebildete Schwestern.
Sie arbeiten u.a. im südindischen Armenspital Mundakayam Medical Trust. Der Umbau der Einrichtung wurde von der Diözese Eisenstadt mitfinanziert.
Papst: Trotz Krise nicht die Armen vergessen
Der "Sonntag der Weltmission" gilt als größte christliche Solidaritätsaktion weltweit. Papst Pius XI. hatte ihn 1926 auf Vorschlag des obersten Rates der Päpstlichen Missionswerke, die er 1922 gegründet hatte, eingeführt. Er beauftragte die Päpstlichen Missionswerke, diesen jährlich zu gestalten. Die Durchführung dieses Tages wurde für die ganze Kirche vorgeschrieben und universalkirchlich auf den vorletzten Sonntag im Oktober festgelegt.
Papst Franziskus erinnert in seinem Schreiben zum Weltmissions-Sonntag 2020 daran, "dass dieser Tag ein Tag des gemeinsamen Gebetes und der Solidarität mit den jungen Kirchen, die finanziell noch nicht unabhängig sind, und mit den Kirchen der ärmsten Länder der Welt ist. Trotz der aktuellen weltweiten Wirtschaftskrise sollen wir nicht nur auf uns selber schauen, sondern jene nicht vergessen, die nur dank unserer Anteilnahme und unserer Hilfe auf ihren Beinen laufen können."
In Wien erläuterte Erzbischof Dal Toso die neuen Herausforderungen für die Päpstlichen Missionswerke: Neben Corona sind dies auch der Rückgang der Gottesdienstbesucher und damit der Spenden, Spannungen rund um den Begriff der Mission und die digitale Welt, die für die Jungen sehr wichtig ist, in der die Kirche aber noch hinterherhinkt.
Missverständnisse rund um den Missionsbegriff
Vor allem der Begriff Mission rufe Missverständnisse hervor, meinte Dal Toso. Mission bedeute jedoch nicht die "Übertragung der westlichen Kultur" auf andere, wie es etwa in Zeiten des Kolonialismus geschehen ist. Im Sinne einer positiv verstandenen Religionsfreiheit verstehe sich Mission heute als "Vorschlag".
Mehr als 1.100 der weltweit 2.500 Diözesen der katholischen Kirche befinden sich in den ärmsten Ländern der Welt, wo auch knapp die Hälfte der weltweit mehr als 1,1 Milliarden Katholiken lebt. Die Päpstlichen Missionswerke/Missio sorgen alljährlich durch die größte Solidaritätsaktion und die gerechte Verteilung der Spenden dafür, dass in jeder Ortskirche den armen Menschen geholfen werden kann. So erhalten auch jene Diözesen und Pfarren eine finanzielle Unterstützung, die keine "Diözesan- oder Pfarrpartnerschaft" und die damit verbundenen Hilfen haben.
Die Missio-Sammlung zum Weltmissions-Sonntag ermöglicht erst die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in den ärmsten Diözesen. Mehr als eine Milliarde Katholiken unterstützen durch Gebet und Spenden die Solidaritätsaktion, sodass die Kirche vor Ort den Menschen an Leib und Seele helfen kann.
Die Unterstützung aus unseren Pfarren am Weltmissions-Sonntag rettet Leben!
IBAN: AT 96 6000 0000 0701 5500 BIC: BAWAATWW
Online-Spenden: www.missio.at/spenden
Nora Demattio, BA