Fünf neue Domherren und mehr als 20 Ehrungen für verdiente Laien
Eisenstädter Domkapitel wurde 1963 von Bischof Stefan László eingerichtet – Auch zwei Pioniere der Romapastoral wurden in der Vorwoche geehrt
Eisenstadt – Vor 60 Jahren wurde nicht nur die Diözese Eisenstadt gegründet, sondern auch die Eisenstädter Stadtpfarrkirche zur Kathedrale erhoben. 1963 wurde an ihr von Bischof Stefan László ein Domkapitel eingerichtet. Sichtbares Zeichen dafür war der Einbau eines Gestühls für das Kapitel im Chor des Martinsdomes.
Dieser Tage wurde das Kapitel durch Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics um fünf Mitglieder erweitert. Der Bischof nahm bei der St. Martins-Festmesse fünf neue Domherren ins Kapitel auf und überreichte ihnen die rote Mozetta und das Kreuz für die Liturgie. Ebenfalls bei der Festmesse wurde an mehr als 20 engagierte Laien die bischöflichen Verdienstmedaillen und Orden verliehen.
Die neuen Domkapitulare sind Dompfarrer P. Achim Bayer, Stadtpfarrer Franz Brei (Jennersdorf), der Leiter der Hauptabteilung Pastorale Dienste – und St. Margarethener Pfarrmoderator – Richard Geier, Stadtpfarrer Roman Schwarz (Purbach) sowie Bischofsvikar – und Seminarsubregens – P. Lorenz Voith.
Das Domkapitel ist eine Körperschaft von Geistlichen höheren Ranges an einer Kathedralkirche, eine Gebetsgemeinschaft zur höheren Ehre Gottes, bestimmt zur Abhaltung feierlicher Gottesdienste, zur Unterstützung des Bischofs als sein Senat und Rat. Der Name "Domkapitular" stammt ursprünglich von dem kapitelweisen Vorlesen aus dem Regelbuch.
Dieses uralte Rechtsinstitut verkörpert seinem Wesen nach die Sorge der Kirche für den Kult, entlastet die bischöfliche Verwaltung und bildet gewissermaßen ein "Gegengewicht" zur bischöflichen Regierungsgewalt. Im 19. Jahrhundert wurde mit dem Ende der weltlichen Herrschaft von Bischöfen, wie es sie im Römisch-Deutschen Reich oft gegeben hat, auch die Aufgaben und Rechte der Domkapitel neu festgelegt. Seit damals müssen alle Mitglieder Priester sein. Ausnahmen sind die an einigen wenigen Domkirchen noch existierenden Ehrenkanonikate etwa für ein Staatsoberhaupt.
Orden auch für Unterstützung des orthodoxen Klosters
Die vorwöchige Messe am Tag des Landespatrons war auch der gegebene Anlass zur Ehrung verdienter Katholiken des Burgenlandes. Die Verdienstmedaille in Gold erhielten am Ende des Festgottesdienstes zum Martinsfest Barbara Magyar-Grabner (Weppersdorf), Bernhard Bieler (Hannersdorf) und Tina Nardai (Oberdorf i.B.). Die Verdienstmedaille in Silber bekamen Maria Schranz (Kirchfidisch) und Walter Wimmer (Halbturn)
Den St. Martinsorden in Gold verlieh Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics Prof. Wolfgang Bandion (Wien), Johann Niegl (Stotzing), Ewald Perner (Marz), Anton Simon (Kirchfidisch), Anna Maria Trimmel (Marz), Prof. Martin Zsifkovits (Stinatz), sowie posthum Zita Szalay (Apetlon).Die Geehrten standen 50 bzw. 40 Jahre im Dienst einer Pfarre, des Schuldienstes oder der sakralen Kunstvermittlung. Das Ehepaar Zita und Helmut Szalay aus Apetlon wiederum hat das orthodoxe Klosterprojekt in St. Andrä am Zicksee in großzügiger Weise unterstützt, wobei Zita Szalay dafür posthum geehrt wurde.
Den St. Martinsorden in Silber erhielten Susanne Baranyai (Großpetersdorf), Emmerich Gärtner-Horvath (Mischendorf-Keinbachselten), Andrea Hodinar (Schützen a.G.), Wolfgang Horvath (Lockenhaus), Edith Hupfer (Wallern), Matthias Leitgeb (Kobersdorf), Johann Neubauer (Eisenstadt-St. Georgen), Elfriede Pauli (Kirchfidisch), Christine Plank (Kotezicken) sowie Franz und Maria Schneider (Halbturn). Zwei der Geehrten – Susanne Baranyai und Emmerich Gärtner-Horvath – haben wesentliche Beiträge beim Aufbau der burgenländische Roma-Pastoral geleistet.