Knapp 187.000 Katholiken in der Diözese Eisenstadt
Gesamtzahl der Katholiken im Burgenland liegt 2020 bei 186.800 – Kirchenaustritte leicht zurückgegangen: 1.309 Personen verließen im vergangenen Jahr die katholische Kirche, 98 Neuzugänge verzeichnet – Stabile Seelsorgestrukturen in den Pfarrgemeinden
Eisenstadt – Mit Beginn des neuen Jahres sind 186.800 Personen als KatholikInnen in der Diözese Eisenstadt gemeldet. Das entspricht 63,4 Prozent aller BurgenländerInnen zur Gesamtbevölkerung von 294.466 Personen. (Stichtag 10.3.2020). Im Vorjahr waren es noch 189.160 Personen, was ganz wesentlich an einem Ungleichgewicht von Taufen und Sterbefällen liegt.
Weniger Kirchenaustritte
Im Jahr 2020 gab es etwas weniger Kirchenaustritte in der Diözese Eisenstadt (1.309; das entspricht 0,7 Prozent). Im Jahr davor wurden hingegen 1.490 Austritte aus der katholischen Kirche gezählt. Der Prozentsatz der Austritte für 2020 ist im Burgenland zudem wesentlich niedriger als der gesamtösterreichische; dieser liegt bei 1,2 Prozent.
Leicht zurückgegangen ist aber auch die Zahl der Eintritte, die 2020 bei 98 lag, davon waren 11 Konversionen – Aufnahmen – und 87 Reversionen – Wiederaufnahmen. Im Jahr 2019 wurden noch 114 Eintritte registriert
"Jeder einzelne Eintritt ein freudiges Ereignis"
"Jeder einzelne Eintritt in die Gemeinschaft der Glaubenden an die Frohbotschaft Jesu ist ein freudiges Ereignis", so Diözesanbischof Zsifkovics. "Es darf nicht übersehen werden, dass wir im Burgenland eine konfessionelle Vielfalt besitzen, die als christlicher Reichtum insgesamt gesehen werden muss", betont er. Die dennoch rückläufige Entwicklung der Katholikenzahlen wird offen analysiert. Auch die demografische Entwicklung, insbesondere das Verhältnis zwischen Gesamtbevölkerung und der Zahl der rückläufigen Taufen spielen eine Rolle. Das dürfe jedoch nicht zu Ausreden oder gar zur Schönfärberei verleiten, darauf verwies der Bischof.
Jubiläumsjahr 2020 im Zeichen der Herausforderung
"Gerade im Jubiläumsjahr 2020, in dem wir das 60-Jahr-Jubiläum unserer Diözese feierten, wollten wir den Menschen mit Offenheit, aufrichtiger Dankbarkeit und einer Mut machenden Perspektive für die Zukunft begegnen. Die Kirche soll eine lebendige sein und sie muss die Begeisterung für die Botschaft Jesu zu den Menschen bringen. Genau diese Begeisterung gilt es, im Alltäglichen zu leben. Nur so gelingt es uns, die Menschen im 21. Jahrhundert von der Kirche zu überzeugen", so Bischof Zsifkovics.
Auch wenn die große Jubiläumsfeier aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden musste – es ist der Wunsch des Bischofs, dass ihr Fokus auch weiter gültig bleibt: Dankbar rückwärts – mutig vorwärts – gläubig aufwärts. "Gerade jetzt, für die Menschen, für die Zukunft. Wir stecken nicht den Kopf in den Sand", betont Ägidius J. Zsifkovics.
Gemeinsam wachsen
Stabilität zu geben, präsent zu sein und Vertrauen – Gott-Vertrauen – zu stärken sei gerade in Zeiten der Unsicherheit und Veränderungen wichtig, betont Diözesansprecher Dr. Dominik Orieschnig. "Durch die Corona-Pandemie wurden in der Diözese das Bewusstsein und die Aufmerksamkeit dafür gestärkt, wie man als Kirche aktiver und vielfältiger auf seine Gemeinschaft der Glaubenden zugeht. Es wurden Bereiche aufgezeigt, die situationsbedingt eines Ausbaus oder einer Umgestaltung bedurften. Dennoch, die Adaption an das nach wie vor anhaltende veränderte Leben, aufgrund der staatlichen und kirchlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, evoziert einen Wachstumsschmerz in vielen. Auch in der Kirche. Doch es ist schön, gemeinsam zu wachsen", so Orieschnig.
Nora Demattio, BA