"Worauf wartest du?"
Um das Thema "Berufung" wachzuhalten, begeht die Kirche seit 1964 jeweils am 4. Sonntag der Osterzeit den Weltgebetstag für geistliche Berufungen. Heuer steht er unter dem Motto "Worauf wartest du?"
Eisenstadt – Das Geschenk der Berufung ist wesentlich für eine lebendige Kirche. Berufungen müssten jedoch entdeckt, angenommen, zugelassen und gefördert werden. Während viele Ehrenamtliche ihre Fähigkeiten, Interessen und ihr Glaubenszeugnis in die Kirche einbringen, ist aber auch der Dienst von Priestern und Diakonen unverzichtbar. Daher ist es wichtig, ein Klima zu fördern, in dem diese Berufungen wachsen können.
Aus diesem Grund findet dieses Jahr am 25. April der bereits 58. Weltgebetstages für geistliche Berufungen statt. Für Österreich gibt das Canisiuswerk jährlich Unterlagen und Anregungen heraus. Das aktuelle Thema formuliert eine direkte Anfrage an junge Menschen "Worauf wartest du?".
Berufung am Beispiel des heiligen Josef
Die Botschaft des Papstes zum Weltgebetstag stellt die Berufung des heiligen Josef ins Zentrum. Sein Leben sei ein starkes Zeugnis für die Entscheidung zu diesem Berufungsweg. "Drei Schlüsselwörter" kennzeichnen nach Papst Franziskus Leben und Berufung des heiligen Josef: Traum, Dienst und Treue. Von vier seiner Träume berichten die Evangelien, die Josef als göttliche Rufe verstand, auf eigene Pläne zu verzichten, um den geheimnisvollen Plänen Gottes nachzukommen. Seine Antwort auf den göttlichen Ruf bestand insbesondere im bereitwilligen Dienst, der sich in der wachen und aufmerksamen Sorge für die ihm anvertrauten Menschen zeigte. Als dritten Aspekt nennt der Papst die Treue. Berufung müsse sich im alltäglichen Leben bewähren und reife nur in der Treue eines jeden Tages. "Der göttliche Ruf drängt immer dazu, hinauszugehen, sich selbst hinzugeben, weiter zu gehen", so Papst Franziskus.
Wichtig, um neue Priester, Ordensleute und Diakone zu werben
"Es ist für uns dringend notwendig, um neue Priester und Ordensberufe zu werben. Der Priestermangel ist eine große Herausforderung. Die Anzahl der Seminaristen im Burgenland ist stark zurück gegangen", so Diözesanbischof Zsifkovics. Eine ganz große Chance, Menschen zu erreichen liege in der direkten Begegnung, darin auf Menschen zuzugehen. "Anreden, aufmerksam machen, einladen, auch Unruhe stiften und mitleben lassen – das könnte schon einen Zugang zu einem geistlichen Beruf auftun", betont Pater Karl Schauer, Bischofsvikar und Beauftragter für Berufungspastoral. "Berufung ist ein Wachsen und Reifen, ein dynamischer Prozess und das lebenslang. Ich bin Priester und Ordensmann geworden, weil ich angeredet wurde und nachdenklich geworden bin. Weil ich mitarbeiten durfte und weil ich Menschen kennen lernen durfte, die in diesem Beruf ganz aufgehen. Die Kirche bietet ein ungemein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten, so Schauer. Die Entscheidung für einen geistlichen Beruf ist nie zu spät und so darf gefragt werden: "Worauf wartest du?"
Gebetstag für geistliche Berufungen und Theo-Tag
Aufgrund der strengen Corona-Maßnahmen bis Mitte April wurden die thematisch dem Weltgebetstag der geistlichen Berufe nahestehenden und üblicherweise im Feber und März stattfindenden Veranstaltungen – die Feier des "Tages des geweihten Lebens" sowie der an SchülerInnen gerichtete Theo-Tag – nach hinten verschoben.
Am Freitag, 7. Mai hätte der diözesane Gebetstag für geistliche Berufungen stattfinden sollen. Die Heilige Messe mit Bischof Ägidius J. Zsifkovics in der Wallfahrtskirche Kleinfrauenhaid wird auf den 10. Juni, 19 Uhr, verlegt.
Der beliebte und jetzt zum vierten Mal organisierte Theo-Tag ist für den 24. Juni festgesetzt. Hoffentlich können zu diesem Anlass die Türen des Bischofshofs wieder für Schülerinnen und Schüler geöffnet werden, um im Rahmen von Gesprächen und der TheoTour im Bischofshof Einblick in die berufliche Vielfalt in der Diözese Eisenstadt zu geben.
Nora Demattio, BA