Priester- und Diakonenweihe im Martinsdom
Ivan Vukčević, Zoran Nadrčić und Marinko Kelava empfangen am 29. Juni, dem Hochfest der Apostel Petrus und Paulus, ihr Weihesakrament. Bischof Zsifkovics: "An diesem besonderen und für unsere Diözese entscheidenden Tag sind alle Gläubigen zur Mitfeier im Eisenstädter Dom herzlich eingeladen"
Eisenstadt – Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics weiht am Dienstag, 29. Juni, um 15 Uhr, im Martinsdom Ivan Vukčević zum Priester, Zoran Nadrčić zum Diakon und Marinko Kelava zum ständigen Diakon. Das, was die Männer neben ihrer Leidenschaft für den Dienst in der Kirche und am Menschen verbindet, ist die Vorfreude auf diesen besonderen Tag. Alle drei fühlten sich früh berufen und empfangen nun nach langen Reisen zwischen Welt und Gott ihre Weihen.
Der Berufung zum Priester ins Burgenland gefolgt
Am 8. Dezember 2020, nachdem die Weihe coronabedingt verschoben werden musste, empfing der Montenegriner Ivan Vukčević als einer von sechs Männern die Weihe zum Diakon. Für ihn bedeutete die Diakonenweihe einen weiteren Schritt auf dem Weg zum Priestertum. Vor zwei Jahren kam er ins Burgenland und begann seinen Dienst als Diakon und Pastoralpraktikant in den Pfarren Jois, Winden a. S. und der Lokalseelsorgestelle Kaisersteinbruch im "Seelsorgeraum Hl. Cäcilia". "Es war wichtig, schon zwei Jahre vor meiner Priesterweihe vieles kennen zu lernen, um hier gut integriert als Seelsorger arbeiten zu können", betont er im Gespräch mit der Kirchenzeitung martinus. Das Burgenland fühle sich für ihn an "wie meine Heimat", so Vukčević weiter.
Nach der Priesterweihe wird Ivan Vukčević vorerst weiterhin als Kaplan in den Pfarren Jois und Winden a. S. und der Lokalseelsorgestelle Kaisersteinbruch tätig sein. Für die Stadtpfarre Purbach a. N. sowie für die Pfarren Breitenbrunn a. N., Donnerskirchen und Schützen am Geb., die den "Seelsorgeraum Hildegard von Bingen" bilden werden, erhält er die Beauftragung zur Mithilfe.
Nach einer langen Reise angekommen
Seine Berufung zum Priester beschreibt der im kroatischen Split geborene Zoran Nadrčić als "Dialog zwischen Gott, der ruft, und dem Menschen, der antwortet". In Belgien, Frankreich und Österreich hat er zeitweise in Ordensgemeinschaften gelebt und sich gefragt, welcher Weg der richtige für ihn sei. In Österreich verschlug es ihn an die Päpstliche Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz. Vor sieben Jahren wurde Nadrčić von Bischof Ägidius J. Zsifkovics in die Diözese Eisenstadt aufgenommen. Er absolvierte Pastoralpraktika in Großwarasdorf, Stinatz und derzeit im "Seelsorgeraum Zum Heiligsten Herzen Jesu", bestehend aus der Stadtpfarre Pinkafeld mit der Lokalseelsorgestelle Sinnersdorf und den Pfarren Grafenschachen und Kitzladen. Nach der Diakonenweihe wird Zoran Nadrčić sein Pastoralpraktikum in den Pfarren Lockenhaus, Kogl, Pilgersdorf, Piringsdorf und Unterrabnitz fortsetzen. Nächstes Jahr soll er zum Priester geweiht werden.
Die Kirche als integrativer Faktor
Seit siebzehn Jahren lebt Marinko Kelava, Anwärter auf das Amt des Ständigen Diakons, im Burgenland. Geboren wurde er in Tolisa, einem Dorf im Osten von Bosnien-Herzegowina. Seiner Berufung folgend trat er dort in das Noviziat der Franziskaner ein und studierte Theologie. Nachdem der Wunsch nach einer eigenen Familie zu groß wurde, verließ er die Ordensgemeinschaft und ging nach Kroatien. In Zagreb lernte er seine heutige Frau, die Hornsteinerin Ljuba, kennen. Heute haben die beiden drei Kinder und leben in Steinbrunn. Der Eintritt in den kirchlichen Dienst sei ein Wendepunkt in seinem Leben gewesen, denn erst durch die Pfarre habe er richtig Fuß fassen können. Die Kirche sei "ein integrativer Faktor" gewesen, die Arbeit in den Pfarren habe ihm geholfen "meine wahre Heimat hier im Burgenland zu finden", berichtet Kelava im Interview für die Kirchenzeitung martinus. Marinko Kelava ist derzeit Pastoralassistent in den Pfarren Zagersdorf, Siegendorf und Klingenbach. Nach seiner Weihe erhält er die zusätzliche Beauftragung mit der Mithilfe in den Pfarren Trausdorf a. d. W., Wulkaprodersdorf, Antau und Oslip – künftiger "Seelsorgeraum Wulkatal".
Ständiger Diakonat – Ein Dienst erfreut sich großer Beliebtheit
Der Diakon (griechisch diakonos – "Diener", "Helfer") bekleidet ein geistliches Amt innerhalb der Kirche, den Diakonat. Diakone waren ursprünglich Gehilfen der Apostel zur Verwaltung des gemeinsamen Vermögens und zur Leitung der gemeinsamen Mahlzeiten. Waren Diakone in der Alten Kirche (bis ca. 500 n. Chr.) mit der Sorge für die Armen betraut und direkt dem Bischof zugeordnet, verkümmerte ihr Amt im Frühmittelalter zu einer Durchgangsstufe zur Priesterweihe. Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wurde der Diakonat in seinem alten Sinn wiederbelebt und bereitete den Boden für die erneuerte Einführung des Ständigen Diakonats durch Papst Paul VI. im Jahr 1967.
Der Ständige Diakonat ist derzeit das einzige Weiheamt in der katholischen Kirche lateinischer Prägung, das verheirateten Männern zugänglich ist.
Mit dem Neuzugang verfügt die Diözese Eisenstadt insgesamt über 34 Ständige Diakone. Österreichweit wirken 800 Ständige Diakone in zehn Diözesen (inklusive Militärordinariat). Die meiste Arbeit geschieht ehrenamtlich.
Priester- und Diakonatsweihe
Dienstag, 29. Juni, 15 Uhr, Martinsdom, Eisenstadt
Primiz und Nachprimiz des Neupriesters Ivan Vukčević
Samstag, 3. Juli, 18 Uhr, Pfarrkirche Winden
Sonntag, 4. Juli, 14 Uhr, Pfarrkirche Jois
Montag, 5. Juli, 18 Uhr, Kaisersteinbruch
Das Interview mit den Priester- und Diakonatsanwärtern Ivan Vukčević, Zoran Nadrčić und Marinko Kelava kann in der Kirchenzeitung martinus, Ausgabe 24 nachgelesen werden.
Nora Demattio, BA