Diözese Eisenstadt auf dem Weg zur Klimaneutralität
Die Kirche im Burgenland räumt dem Umwelt- und Klimaschutz einen hohen Stellenwert ein. Die Diözese Eisenstadt ist damit auf dem Weg zur Klimaneutralität. Lois Berger, Leiter der Abteilung für kirchliche Liegenschaften und Umweltbeauftragter gibt Einblick
Eisenstadt – Über viele Jahre wurden kommunale Heizwerke auf Biomassebasis auf ehemaligen pfarrlichen Grundstücken ermöglicht und errichtet. Diese versorgen zahlreiche burgenländische Haushalte mit Heizwärme aus heimischem Holz anstatt aus Öl und Gas. Pfarrhöfe, Bildungshäuser und sogar Kirchen werden seit Jahren mit erneuerbarer Energie gewärmt. Zusätzlich wurden in den letzten Jahren etliche Windräder auf pfarrlichen Flächen gebaut. Diese produzieren sauberen Strom und tragen so zur CO2-Vermeidung in der Stromerzeugung bei. Das Windparkinformationszentrum der Energie Burgenland wurde auf einem kirchlichen Grundstück verwirklicht und zeugt vom Beitrag der Kirche zum dringend nötigen Wandel in der Energieerzeugung.
Im Juni 2021 ging die Diözese Eisenstadt schließlich eine weitreichende Kooperation mit der Energie Burgenland ein, deren erklärtes Ziel die Klimaneutralität der Diözese ist.
Klimaneutralität Schritt für Schritt
Um das gesetzte Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, wurden wesentliche Schritte unmittelbar fest- und umgesetzt. "Als Erstes wurden heuer bereits alle Gebäude des Bischofshofes sowie der Dompfarrhof und das neue Diözesanhaus an die Biomassenahwärme angeschlossen. Sie werden ab sofort mit Wärme aus erneuerbaren Rohstoffen statt fossilem Gas geheizt", so Berger.
"Das Bauamt der Diözese stellt bei Renovierungen und Neubauten eindeutig den Fokus auf die Reduzierung der benötigten Heizenergie sowie die Umstellung auf Heizsysteme auf der Basis von erneuerbaren Energieträgern. Weiters wurden bereits zwei Wallboxen (Stromtankstellen) installiert, damit zukünftige Dienstfahrzeuge und Mitarbeiterautos Strom aus sauberer Erzeugung laden können. Der Fuhrpark wird sukzessive auf Elektromobilität umgestellt werden", betont der Leiter der Abteilung für kirchliche Liegenschaften und Umweltbeauftragte der Diözese.
Wirksam gegen den Klimawandel vorgehen
Um den Klimawandel wirksam einbremsen zu können, muss der Wandel von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Formen vollzogen werden. Einen wesentlichen Beitrag leistet hier die Photovoltaik. Dabei wird direkt aus Sonnenlicht Strom erzeugt.
"In den nächsten Jahren werden viele solche Anlagen auf kirchlichen Gebäudedächern installiert werden. Als erstes wird demnächst eine Anlage auf dem Dach des diözesanen Gymnasiums Wolfgarten gebaut werden. Viele weitere Anlagen auf kirchlichen Gebäuden im ganzen Burgenland werden folgen, etliche Pfarren haben ihr Interesse bereits bekundet", so Berger. Zusätzlich werden auch auf Freiflächen Photovoltaikanlagen entstehen, etliche davon auf kirchlichen Grundstücken. Auch hier befindet sich die erste Anlage bereits in Umsetzung. "Mit diesen größeren Anlagen kann das Ziel der Klimaneutralität schneller erreicht werden. So wird in absehbarer Zeit ein Vielfaches des Gesamtstromverbrauches der Diözese und aller Pfarren auf kirchlichen Dächern und Flächen erzeugt werden", betont er.
Aktionstage für Solidarität und Nachhaltigkeit
Seit Jahren widmen die christlichen Kirchen weltweit die Zeitspanne vom 1. September bis zum 4. Oktober der Schöpfung. In diesen Wochen finden zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen statt, um den Umwelt- und Klimaschutz voranzubringen.
Im Burgenland fanden heuer die Aktionstage für Solidarität und Nachhaltigkeit (17.9. bis 8.10.) statt. Zahlreiche Veranstaltungen beschäftigten sich dabei mit Umweltthemen. Umweltengagierte Pfarren können sich um den ersten kirchlichen Umweltpreis bewerben. Mehr Infos unter: martinus.at/kirchefairaendert
Aktionstag Schöpfung
Der 15. Aktionstag Schöpfung am 21. Oktober im Haus der Begegnung widmet sich heuer "Laudato si" von Papst Franziskus. Mit dieser Enzyklika hat Papst Franziskus seine Sorge um das "gemeinsame Haus" klar ausgedrückt und die Schöpfungsverantwortung in das Zentrum unseres Glaubens gerückt. Unter dem Motto "Laudato si – Sorge um das gemeinsame Haus (unserer Erde, unseres Planeten)" wird Univ.Prof. Dr. Michael Rosenberger, Lehrender am Institut für Moraltheologie der katholischen Privatuniversität Linz, einen Vortrag halten. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Nora Demattio, BA