Nachruf anlässlich des Todes von Toni Stricker
Bischof Zsifkovics: "Er war der Vertoner der burgenländischen Seele!"
Eisenstadt – Anlässlich des heute bekannt gewordenen Todes von Burgenlands Musik-Legende Toni Stricker zeigt sich der Eisenstädter Bischof Ägidius J. Zsifkovics tief betroffen: "Mein persönliches Mitgefühl sowie das Mitgefühl der ganzen Diözese Eisenstadt gilt der Familie des Verstorbenen, seinen Freunden, Wegbegleitern und unserem Land, das einen seiner großen Kulturschaffenden verloren hat".
Verbindung von Religiosität und Naturerlebnis
Zsifkovics erinnert insbesondere an Strickers zahlreiche Kirchenkonzerte, "mit denen der begnadete Geiger und Komponist bei den Menschen religiöses Empfinden mit dem dankbaren Staunen über die pannonische Landschaft als besondere Schöpfung Gottes verbunden hat." Der Eisenstädter Bischof betont, dass der Geigenvirtuose "im Laufe seiner langen und vielseitigen Karriere immer wieder, vor allem mit zunehmendem Alter, dem Nachdenken über verloren gegangene gesellschaftliche Werte künstlerischen Raum gegeben hat."
Eine Messe für das Burgenland
So habe Stricker mit seiner berühmten "Pannonischen Messe", die 2008 uraufgeführt wurde, "ein Versprechen eingelöst, das er vor vielen Jahrzehnten dem ersten Bischof der Diözese Eisenstadt, Stefan László, gegeben hat. Das Werk steht für mich in der großen Tradition der Volksmessen im Stil von Schuberts Deutscher Messe. Und wie bei Schubert spricht aus Strickers Werk die Demut gegenüber Schöpfung und Schöpfer, wobei immer der pannonische Lebensraum auf unverkennbare Weise durchgeklungen ist", so Zsifkovics. Der Bischof sehe dieses Werk Strickers als ein "wichtiges Vermächtnis für unser Land und seine Seele, die er so unnachahmlich vertont hat".