Freude wieder neu entdecken
Bischof Zsifkovics veröffentlicht Osterhirtenbrief 2022: "In vielen Lebensbereichen, auch in der Kirche, erleben wir die 3F – Frustration, Fusion und Freude."
Eisenstadt – Christen gedenken in der Karwoche und zu Ostern der Botschaft vom Kreuz Jesu – dem Leiden und Sterben – und der Auferstehung Christi. Zu diesem Hochfest spricht Bischof Ägidius J. Zsifkovics in seinem Osterhirtenbrief an, was das Leben der Menschen weltweit, besonders in den vergangenen zwei Jahren, geprägt und motiviert hat und Teil der gegenwärtigen Situation ist.
Frustration – Unter dem Kreuz von Golgotha
"Am Karfreitag, unter dem Kreuz von Golgotha, konnte es nur eines geben: Frustration", so Zsifkovics. "Jesu Jünger waren enttäuscht, ratlos, frustriert. Am Karfreitag wurden alle Hoffnungen der Menschen mitgekreuzigt, und es scheint: Auf diesen Gott ist kein Verlass. Hat er sich selbst verlassen? Hat er uns Menschen verlassen? Der Schrei Jesu am Kreuz ist bis heute nicht verstummt: 'Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?'", so der Bischof in seinem Osterhirtenbrief. Wie bei den Emmausjüngern gebe es auch heute in der Kirche und Gesellschaft und im persönlichen Leben viel Enttäuschung, Ratlosigkeit, Frustration.
Fusion – Auf der Suche nach den Fußspuren Jesu
Als zweiten Punkt nennt Bischof Zsifkovics "Fusion". "Fusion könnte auch heißen: Gemeinschaft, Miteinander, Füreinander. Ob Fusion das neue Zauberwort für die Bewältigung der Gegenwart und der Zukunft ist? Fusion ist ein Prozess, ein Weg. Die ersten Christen werden in der Apostelgeschichte 'Menschen des neuen Weges' genannt. Der Auferstandene sagt von sich selbst: 'Ich bin der Weg'", so Zsifkovics. "Christliche Existenz, Kirche ist ein Weg. Christen suchen auf den verschlungenen Pfaden der Welt die Fußspuren Jesu und in der Vielstimmigkeit unserer Zeit die Stimme Jesu", schreibt er in seinem Osterhirtenbrief und dankt allen, die Kirche mitbauen, mittragen, mitdenken und vorausdenken – besonders im Hinblick auf die Beteiligung am synodalen Prozess.
Freude – Markenzeichen der Christen wieder neu entdecken
"Ostern hat mit Freude zu tun, Ostern bedeutet Leben. Durch Jesu Auferstehung werden Angst, Hoffnungslosigkeit und der Tod überwunden. Das ist der Grund österlicher Freude. Darauf gründet auch echte christliche Freude. Diese österliche Freude muss das Markenzeichen der Christen sein. Diese Freude müssen wir wieder neu entdecken", betont Bischof Zsifkovics. Sie könne weder produziert noch gekauft werden, sie werde von Gott geschenkt. Christen müssen diese Freude bezeugen und weitergeben, so Zsifkovics. "Die Osterzeit ist ein guter Beginn dazu!", betont er.
Dank für Hilfsbereitschaft und Einladung zu den Passionsspielen
In seinem Osterhirtenbrief spricht Bischof Ägidius J. Zsifkovics allen Menschen, Hilfsorganisationen und Initiativen Dank für ihre Hilfsbereitschaft und Solidarität hinsichtlich Menschen, die sich weltweit in Not befinden und der von Krieg bedrohten Menschen – speziell in der Ukraine – aus. Die letzten beiden Jahre der Pandemie seien angesichts des Krieges in der Ukraine nahezu schon vergessen, so Zsifkovics. "Wir mussten viel lernen und haben leider auch viel verlernt", betont der Bischof in seinem Osterhirtenbrief.
Eine herzliche Einladung spricht Zsifkovics speziell für die Passionsspiele in St. Margarethen aus, die dieses Jahr am 26. Mai starten werden: "Ostern ist die Geschichte eines Lebenden und eines Liebenden. Diese Geschichte wird heuer bei den Passionsspielen in Sankt Margarethen dargestellt. Ich lade alle dazu ein und danke den Verantwortlichen, Mitwirkenden und der Pfarre für ihr österliches Glaubenszeugnis!"
Nora Demattio BA
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