"Werde, wer du sein kannst"
Am 11. Mai um 18.30 Uhr lädt Bischof Ägidius J. Zsifkovics in die Pfarrkirche Schachendorf/Čajta zum Weltgebetstag für geistliche Berufungen der Diözese Eisenstadt. Zsifkovics: "Es gibt keine Berufung ohne Wagnis!"
Eisenstadt – Vor einem Jahr hat der Diözesanbischof die Priester, Ordensleute und Mitarbeiter:innen der Pastoral gebeten, den 11. jedes Monats, der an den 11. November – den Martinstag – und damit an den Landes- und Diözesanpatron erinnern soll, als Gebetstag in der ganzen Diözese einzuführen und zu beleben. Am Mittwoch, 11. Mai 2022 um 18.30 Uhr feiert Bischof Zsifkovics anlässlich des Weltgebetstages für geistliche Berufungen in der Pfarrkirche zum heiligen Martin in Schachendorf/Čajta unter dem Motto "Werde, wer du sein kannst" eine Eucharistiefeier in deutscher und kroatischer Sprache.
Mutige und starke "Protagonisten für Gott"
"Geistliche und kirchliche Berufungen sind der Seismograf einer Diözese und unserer Kirche", betont Bischof Zsifkovics. Mit Blick auf den Weltgebetstag für geistliche Berufungen sei es wichtig zu reflektieren und sich zu fragen, ob genug getan werde, um junge Menschen zu erreichen, damit solche Berufungen nicht vergessen und zugedeckt werden, so Zsifkovics. Sein Apell: "Es gibt keine Berufung ohne Wagnis! In den Schulen und Bildungseinrichtungen muss wieder mutig über diese Berufswahl geredet werden. Priester und Ordensleute sollten eingeladen werden, über die Herausforderung und Faszination ihres Lebens zu reden." Dementsprechend richtet sich die Einladung an alle mutigen und starken "Protagonisten für Gott" und an all jene, die dem Ruf "Werde, wer du sein kannst" Folge leisten wollen.
Offenheit und Interesse treffen Herausforderung und Faszination
"Die Priester, Diakone, Ordensschwestern und Ordensbrüder und alle, die in einem kirchlichen Beruf stehen, sind zu diesem Gebetstag mit dem Bischof besonders eingeladen. Eingeladen sind natürlich auch die jungen Menschen nach der Firmung, besonders diejenigen, die vor einer Berufsentscheidung stehen und alle, die für einen geistlichen Beruf Offenheit und Interesse zeigen", so Pater Karl Schauer, Bischofsvikar und Beauftragter für Berufungspastoral.
Im Anschluss an den Gottesdienst lädt die Pfarre Schachendorf zu einer Begegnung untereinander ein, bei der alle Interessierten mehr über die Herausforderungen und Faszination geistlicher Berufung erfahren können.
Weltgebetstag für geistliche Berufungen
Berufungen müssen entdeckt, angenommen, zugelassen und gefördert werden. Während viele Ehrenamtliche ihre Fähigkeiten, Interessen und ihr Glaubenszeugnis in die Kirche einbringen, ist aber auch der Dienst von Priestern und Diakonen unverzichtbar. Daher ist es wichtig, ein Klima zu fördern, in dem diese Berufungen wachsen können. Denn: Das Geschenk der Berufung ist wesentlich für eine lebendige Kirche.
Um das Thema wachzuhalten, feiert die Kirche seit 1964 den Weltgebetstag für geistliche Berufungen. Es soll aber auch daran erinnert werden, dass alle Christen Berufene sind, die mit ihrem Leben der in der Taufe und Firmung grundgelegten Berufung Ausdruck geben.
Weltgebetstag für geistliche Berufungen
Wann: Mittwoch, 11. Mai 2022, 18.30 Uhr
Wo: Pfarrkirche Schachendorf, Schachendorf 106, 7472 Schachendorf
Hauptzelebrant: Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics
Ein Streifzug durch Schachendorf
Schachendorf – kroatisch Čajta, ungarisch Csajta – ist eine gemischtsprachige Gemeinde im Bezirk Oberwart im Südburgenland, deren erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen "Cahta" aus dem Jahr 1374 belegt ist. Seit 1808 führt der Ort seinen heutigen Namen. Das Wort "Schachen" bedeutet Wald – daraus ist ableitbar, dass die Siedlung von Wäldern umgrenzt war. Im Jahr 1532 wurde das Gebiet von den aus dem Süden vordringenden Türken belagert und verwüstet. Auf Initiative des Grafen Franz I. Batthyány kam es Mitte des 16. Jahrhunderts, ab 1540, zur Ansiedlung von Menschen aus kroatischen Besitzungen der Familie.
Heute beträgt der Anteil der Burgenlandkroaten an der Gesamtbevölkerung 73%, als deutschsprachig bezeichnen sich 20 %. Die Burgenlandungarn machen 3% der Bevölkerung aus.
Die Pfarrkirche Schachendorf wurde 1697 erstmals erwähnt. 1818 begann man mit der Errichtung eines Neubaues, der im Jahr 1834 fertiggestellt wurde. Das Gotteshaus ist dem heiligen Martin geweiht und gehört zum Dekanat Rechnitz in der Diözese Eisenstadt. Dem entsprechend zeigt das Hochaltarbild aus dem 19. Jahrhundert den heiligen Martin, die Wandmalereien stellen "Mariä Verkündigung" und die "Heilige Dreifaltigkeit" dar.
Direkt neben der Pfarrkirche befindet sich ein Kriegerdenkmal, das im Jahr 1964 als Andenken der Gefallenen beider Weltkriege, errichtet wurde.
Nora Demattio BA