Diözese feiert 70 Jahre Katholische Frauenbewegung
Unter dem Titel "Frauen verändern die Welt" feierte die Diözese Eisenstadt am Samstag, 30. April, das 70-jährige Bestehen der Katholischen Frauenbewegung (kfb). Bischof Zsifkovics: „Frauen sind das Rückgrat von Gesellschaft und Kirche“
Eisenstadt – Die Katholische Frauenbewegung lud am Samstag, 30. April 2022, zur Feier ihres 70-Jahr-Jubiläums in das Lisztzentrum Raiding ein und freute sich über zahlreichen Besuch. Neben einem Festvortrag der beiden Vizepräsidentinnen der Katholischen Aktion Österreich, Katharina Renner und Brigitte Knell, umfasste das Jubiläumsprogramm im Lisztzentrum Raiding auch einen Festgottesdienst mit Bischof Ägidius J. Zsifkovics. Im Rahmen dessen betonte er, dass Frauen nicht nur das "Rückgrat" der Gesellschaft, sondern "auch unserer Kirche" sind. Eine "ausgewiesene Männerkirche" jedenfalls wäre eine "verarmte Kirche", so Zsifkovics. "Sie wäre dürftig, vorrangig mit Rechtsvorschriften ausgestattet, mit Machtansprüchen – aber es würde ihr die Tiefe, das Pneumatische, das Geistvolle, das Schöpferische fehlen."
Gesellschaftliches und kirchliches Umdenken dank Engagement der kfb
Nicht zuletzt dem Engagement der Katholischen Frauenbewegung sei es zu verdanken, dass ein gesellschaftliches und kirchliches Umdenken begonnen habe und Frauen stärker in den Fokus genommen und ihre Leistungen entsprechend gewürdigt werden. "Den Frauen eine Stimme geben" müsse daher auch für die Kirche ein "aktueller Auftrag" sein, betont Zsifkovics. Der Bischof verwies zugleich auf die vielfältigen Aufgaben, die Frauen bereits jetzt in der Kirche übernehmen: "Sie tragen Verantwortung in unserer Diözese und in anderen Bereichen der Kirche österreichweit, im Schulamt, in der Caritas, in den pastoralen Diensten, in der wirtschaftlichen Verantwortung, im Kunstrat und in vielen anderen Bereichen."
Frauenpriesterweihe ein Thema für Bischofssynode
Als "offene und viel diskutierte Frage" bleibe das Thema der Frauenordination bestehen. Wenngleich ersichtlich sei, "dass lehramtliche und traditionelle Begründungen nicht immer standhalten können", so betonte er die Notwendigkeit von Geduld und verwies er auf die kommende Bischofssynode: "Ein Lösungsversuch ist gesamtkirchlich noch nicht in Sicht. Ich hoffe jedenfalls, dass die für das kommende Jahr geplante Bischofssynode zur Synodalität der Kirche viel Mut hat und neue Wege beschreitet."
Abschließend dankte Bischof Ägidius J. Zsifkovics den Frauen und der Katholischen Frauenbewegung für ihr Engagement: "Bei meinen bischöflichen Visitationen erlebe ich immer, dass die Pfarren und Dekanate ohne Euch, ohne Euer Zeugnis und ohne Euer Tun blutleer sein würden."