Christophorus Aktion 2022 – Mobilität für die Bildung
Am 24. Juli ist wieder Christophorus-Sonntag. Die alljährliche Aktion des Hilfswerks MIVA sammelt auch dieses Mal, um Hilfe und die Frohe Botschaft den Menschen bringen zu können. Sammlungen und Fahrzeugsegnungen in der Diözese Eisenstadt stehen im Zeichen der Aktion.
Eisenstadt – Hierzulande wird "mobil zu sein" nur allzu oft als selbstverständlich hingenommen – doch das ist es bei weitem nicht. Im Rahmen der MIVA-Christophorus Aktion 2022 im Juli bittet das katholische Hilfswerk um ein offenes Herz für die Ärmsten und Spenden für die Mobilität. Aus den Einnahmen werden Fahrzeuge für Missions- und Pastoralarbeit, für Sozialprojekte und medizinische Einrichtungen finanziert. Die Förderung der Mobilität reicht vom Fahrrad, Motorrad und Auto bis hin zu Rollstuhl und Maultier. So können Distanzen überwunden, Existenzen gesichert, Bildung ermöglicht und körperlich beeinträchtigten Menschen Hoffnung geschenkt werden.
Mobilität für die Bildung
In diesem Jahr stehen Schulprojekte im Fokus. Profunde Bildung und Ausbildung ist für junge Menschen oft der erste Schritt auf dem Weg aus der Armut. Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine, mit seinen unabsehbaren Folgen für die Ernährungssicherheit weiter Teile der Welt, stellen Erreichtes in Frage und bedeuten neue Herausforderungen. Aber auch in diesen schwierigen Zeiten darf die Schulbildung nicht ins Hintertreffen geraten.
Indonesien: Fahrende Bibliothek in Sumba Barat Daya
"Klik-Klik" – nach dem Geräusch der Computermaus – lautet der Name eines umgebauten Suzuki-Pickups, der nach Pandemie und Regenzeit die Schule ins Dorf bringen soll. Damit reagieren die Schwestern der "Liebe vom Kostbaren Blut" auf die Tatsache, dass es in den sechs Dorfschulen der Umgebung keinen Lesestoff gibt. Der "Klik-Klik" bringt Bücher, Anschauungs-, Lern- und Übungsmaterial.
Uganda: Eine Schule für Gehörlose braucht einen Geländewagen
Nach 83 Wochen Corona-bedingter Pause konnte im Jänner die "Rwera Unit Primary School for the Deaf" ihre Tore wieder öffnen. Die Schule wird als Internat betrieben und betreut 90 gehörlose Kinder, die vielfach auch unter zusätzlichen Behinderungen leiden. Nicht nur für die Bewältigung des Alltags ist Mobilität notwendig. Die Schüler:innen werden auch zu Ferienbeginn nach Hause gebracht und nach den Ferien wieder abgeholt. Ein Toyota Hilux wird die Schule in Zukunft unterstützen und ein 20 Jahre altes Fahrzeug ersetzen.
Kenia: Ein Toyota für Fachschule und Produktionsstätte
In Elburgon/Nakuru County haben die "Kleinen Schwestern des Franz von Assisi" eine Produktionsstätte geschaffen, die eng mit ihrer Fachschule St. Clare zusammenarbeitet. Dort können junge, alleinerziehende Mütter und Mädchen eine Beschäftigung (vor allem als Schneiderinnen) finden. Frauen zu wirtschaftlicher Selbständigkeit zu ermächtigen ist auch ein Mittel gegen häusliche Gewalt. Die Schwestern haben um einen Toyota Hiace angesucht.
Christophorus Aktion macht mobil
Die Christophorus Aktion ist nach dem "Christus-Träger" und Schutzheiligen der Reisenden benannt. Sie findet ihren Höhepunkt traditioneller Weise am Christophorus-Sonntag, der dieses Jahr auf den 24. Juli 2022 fällt. Im Mittelpunkt der besonders gestalteten Gottesdienste stehen Danksagung für die eigene Möglichkeit zu fahren und zu reisen, die Bitte um sicheres Heimkommen und die internationale Solidarität. Danach finden auch Fahrzeugsegnungen statt. Die Christophorus Aktion will ein Zeichen für internationale Solidarität und Hilfsbereitschaft setzen. Während Mobilität in reichen Ländern eine Selbstverständlichkeit ist, haben Menschen in Armenregionen der Erde oft nicht einmal ein Minimum an Fahr- und Fortbewegungsmöglichkeiten.
Für die Christophorus Aktion gespendet werden kann in den Kirchen aber auch jederzeit über das Online-Spendenformular auf www.miva.at. Jeder kann seinen persönlichen Beitrag leisten.
MIVA–SPENDENKONTO: IBAN AT07 2032 0321 0060 0000
MIVA - Mobilität ist teilbar
Die Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft MIVA wurde 1927 gegründet, nachdem der Missionar Pater Otto Fuhrmann OMI als Missionar im Norden Namibias an einem tropischen Fieber erkrankte und starb. Fuhrmanns Freund aus Studienzeiten, der als "Fliegender Pater" bekannte Missionar Paul Schulte, fasste daraufhin den Entschluss, Missionare mit Fahrzeugen aber auch mit Kommunikationseinrichtungen zu versorgen, um ihre Mobilität und damit ihre Überlebenschancen zu erhöhen. So wurde die MIVA-Idee geboren, technische Unterstützung für Mission und Entwicklung, Räder der Hoffnung für Wege aus dem Elend zu schaffen.
Nora Demattio BA
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