PGR Wallfahrt mit Bischof Zsifkovics
Diözesanbischof Zsifkovics ermutigt die neuen Pfarrgemeinderätinnen und -räte für ihren Einsatz in den Pfarren und lädt zu Beginn des neuen Arbeitsjahres zu einer besonderen Wallfahrt ein. – Eucharistiefeier, Begegnung und Gespräch stehen im Mittelpunkt.
Eisenstadt – Zu Beginn des neuen Arbeitsjahres, an den Samstagen im September, lädt Bischof Zsifkovics die Pfarrgemeinderätinnen und Pfarrgemeinderäte ein, mit ihm gemeinsam an vier besondere Orte der Diözese auf Wallfahrt zu gehen. "Ich darf mit Ihnen Eucharistie feiern, um Gottes Heiligen Geist für Ihr Tun bitten, Ihnen persönlich Dank sagen", so Zsifkovics. Die Einladung gilt "allen Frauen und Männern, Pfarrgemeinderätinnen und -räten und allen Ehrenamtlichen, auch jenen, die bisher in ihrer Pfarre tätig waren und weiterhin zur Mitarbeit bereit sein werden", betont er.
"Quo vadis?" – Wohin gehst Du?
Angesichts vielfältiger Herausforderungen, die nicht nur die Kirche betreffen – "der neue pastorale Weg in unserer Diözese, die Seelsorgeräume, die teilweise noch zu bauen sind, der synodale Weg, zu dem uns Papst Franziskus auf dem Weg zur Weltbischofssynode 2023 ermutigt, die gesellschaftspolitischen Herausforderungen, die noch nicht abschätzbaren Folgen der Pandemie, der oft zunehmende aggressive Ton, die erdrückende Ich-Bezogenheit und die fundamentale Frage: 'Wie geht es weiter?'", ermutigt Diözesanbischof Zsifkovics die neu gewählten Pfarrgemeinderätinnen und Pfarrgemeinderäte zu einem offenherzigen Dienst. "Quo vadis?" – Wohin gehst Du? – Diese Frage sei zu stellen, besonders von all jenen, die in und für die Kirche tätig sind. "Die Kirche ist die Wirklichkeit des auferstandenen und gegenwärtigen Jesus Christus mitten unter uns Menschen. Er geht mit uns, dem pilgernden Gottesvolk", betont Zsifkovics.
Wallfahrt an vier besondere Orte
Zum Start in die neue Arbeitsperiode der Pfarrgemeinderätinnen und -räte lädt Diözesanbischof Zsifkovics daher zu einer Wallfahrt an vier besondere Orte der Diözese, im Nord-, Mittel und Südburgenland, ein: In die Pfarrkirche in Lockenhaus, die Bergkirche Eisenstadt, in die Basilika Frauenkirchen und die Basilika Güssing. Die Marienwallfahrtsorte zählen seit Jahrhunderten zu den vielbesuchten Pilgerzielen, deren Geschichte, Architektur und Ausstrahlung gleichsam faszinieren und ergreifen.
Pfarrkirche Lockenhaus
Am 3. September führt die Wallfahrt in das mittlere Burgenland, nach Lockenhaus. Dort befindet sich die 1656-69 erbaute Pfarr- und Wallfahrtskirche zum heiligen Nikolaus von Tolentino (10. September). Sie ist eine Stiftung von Graf Franz III. Nádasdy, dem damaligen Besitzer der Herrschaft Lockenhaus. In der Krypta ist die Grablege der Familie Nádasdy sowie die sogenannte "Schwarze Madonna" – eine Halbfigur aus Lindenholz aus dem 17. Jahrhundert. Die Entstehung und Herkunft dieser einzigartigen Statue liegt im Dunkeln. Sie stellt Maria als die "Unbefleckte Empfängnis" dar und ist die künstlerische Umsetzung der marianischen Theologie, wie Fürst Paul Esterházy sie in seinem Buch "speculum immaculatum" (Maria unbefleckter Spiegel Gottes, 1698) beschreibt. Fürst Paul I. Esterházy erklärte Maria zur Schutzfrau seiner Herrschaft und forderte ab 1704 die Bevölkerung zur Wallfahrt nach Lockenhaus auf. Bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts fanden diese Wallfahrten stets am 10. September, am Fest des hl. Nikolaus von Tolentino, statt – zeitgleich mit dem "Kirtag" und dem "Großen Markttag".
Bergkirche Eisenstadt
Am 10. September und am 2. Oktober – im Oktober richtet sich die Einladung besonders an die burgenlandkroatischen Pfarrgemeinderätinnen und -räte – lädt Diözesanbischof Zsifkovics zur Wallfahrt in die Bergkirche Eisenstadt ein. Die Kirche Mariä Heimsuchung (2. Juli) wurde als Wallfahrtskirche westseitig an den Kalvarienberg angebaut und 1765 geweiht. Unter dem Nordturm der Haydnkirche befindet sich die Begräbnisstätte Joseph Haydns. Eine besondere Geschichte rankt sich um jene Marienstatue, die sich heute in der Kapelle des Kalvarienberges befindet: 1690 ließ Fürst Paul Esterházy I. das Badhaus in Großhöflein erneuern und eine Marienstatue anfertigen, um die Besucher zu mehr Frömmigkeit zu bewegen. Als 1707 bei einem Einfall der Kuruzzen der Ort in Brand geriet, blieb die Marienstatue unversehrt. Ab 1711 verbreitete sich die Erzählung von einer kranken Frau, die vor der Statue betete und auf wundersame Weise geheilt wurde. Weitere Heilungen folgten. Daraufhin wurde die Statue durch den Fürsten von Großhöflein nach Eisenstadt-Oberberg gebracht. Eisenstadt wurde einer der bekanntesten Wallfahrtsorte des westungarischen Raumes. Jährlich fanden über 100 Prozessionen statt. Auch Maria Theresia besuchte 1742 den Wallfahrtsort. Heute kommen Pilger:innen aus der ganzen Welt zu diesem besonderen Ort.
Basilika Frauenkirchen
Am 17. September führt die Wallfahrt in den Seewinkel, nach Frauenkirchen. Die Basilika Frauenkirchen, der Sakralbau Mariä Geburt (8. September), wurde von Fürst Paul I. Esterházy gestiftet und von Francesco Martinelli gebaut und 1702 geweiht. Die Kirche ist reich mit Stuckdekoration und Wandmalereien verziert. Am Hochaltar steht die Gnadenstatue, eine Madonna mit dem Kind aus dem 14. Jahrhundert. Sie wurde von Paul Esterházy aus Forchtenstein transferiert. Während der Bauarbeiten hatte Paul Esterházy ein besonderes Erlebnis: Als er einmal vor einer Marienstatue in seiner Burgkapelle in Forchtenstein betete, hörte er im Inneren eine Stimme, die ihm auftrug, diese Statue vielen Menschen zugänglich zu machen; er solle sie nach Frauenkirchen bringen. Paul Esterházy nahm diesen Auftrag sehr ernst und brachte die Marienstatue persönlich in die neuerbaute Kirche von Frauenkirchen und ließ die Gnadenstatue aufstellen. Im Jahre 1990 wurde das Gotteshaus zur ersten Basilika des Burgenlandes erhoben. Heute ist sie Wahrzeichen des Heidebodens und Pilgerzentrum für über 100.000 Pilger pro Jahr.
Basilika Güssing
Am 24. September lädt Diözesanbischof Zsifkovics zur Wallfahrt im Südburgenland, nach Güssing, ein. Ort des feierlichen Gottesdienstes wird die um 1638 von Ádám Batthyány gegründete und 2013 zur Basilika erhobene Klosterkirche Mariä Heimsuchung (2. Juli) sein. Sie ist, neben Frauenkirchen und Loretto, die dritte Basilika minor des Burgenlandes.
Die Basilika in Güssing ist zwar der Muttergottes geweiht, trotzdem kommen Wallfahrergruppen zumeist aus anderen Gründen, denn die Geschichte der Wallfahrt ist sehr jung und verbunden mit dem einzigen Seligen, der in der Diözese Eisenstadt ruht: Dr. Ladislaus Batthyány-Strattmann (1870 - 1931). Zusammen mit seiner Frau gestaltete er sein Leben aus dem Glauben und wurde als Augenarzt, Familienvater und Fürst zu einem Vorbild. 2003 sprach ihn Papst Johannes Paul II. selig. Zu seiner Grablege kommen vor allem Menschen, um bei Augenleiden seine Fürsprache zu erbitten. Aber auch Touristen besuchen neben der Burg Güssing, dem Wahrzeichen der Stadt, die Basilika und die Familiengruft der Batthyánys, die sich kreuzförmig unter der Kirche erstreckt.
PGR Wallfahrt mit Bischof Zsifkovics
Pfarrkirche Lockenhaus
3. September 2022, 15 Uhr
Ort: Hauptplatz 5, 7442 Lockenhaus
Bergkirche Eisenstadt
10. September 2022, 16.30 Uhr
Ort: Joseph Haydn-Platz 1, 7000 Eisenstadt
Basilika Frauenkirchen
17. September 2022, 15 Uhr
Ort: Kirchenplatz 2, 7132 Frauenkirchen
Basilika Güssing
24. September 2022, 15 Uhr
Ort: Franziskanerplatz 1, 7540 Güssing
Bergkirche Eisenstadt – Wallfahrt der Burgenlandkroaten
2. Oktober 2022, 15 Uhr
Ort: Joseph Haydn-Platz 1, 7000 Eisenstadt
Anmeldung bis jeweils 5 Tage vorher:
T 02682 777 241
E pastoraledienste@martinus.at
W www.martinus.at/pastoraledienste