Die "Schöpfungszeit" ist angebrochen
Vom 1. September bis zum Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi am 4. Oktober wird in der Kirche die "Schöpfungszeit" begangen. – Diözese Eisenstadt verleiht den ersten kirchlichen Umweltpreis Burgenlands.
Eisenstadt – Seit 2015 ist der ökumenisch begangene "Schöpfungstag" am 1. September offiziell als "Weltgebetstag für die Schöpfung" im katholischen Kirchenkalender eingetragen. Mit dem Ziel einen nachhaltigen Lebensstil zu fördern, griff Papst Franziskus damit einen Impuls aus der orthodoxen Kirche auf, den der damalige Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Dimitrios, bereits 1989 gesetzt hatte und veröffentlichte seine Umwelt- und Sozialenzyklika Laudato si'. In den fünf Wochen bis zum 4. Oktober, dem Fest des Heiligen Franziskus und Ende der "Schöpfungszeit", machen alljährlich die christlichen Kirchen auf die Dringlichkeit der Bewahrung der Schöpfung aufmerksam. Auch in der Diözese Eisenstadt finden themenbezogene Veranstaltungen statt.
#kirche.fairändert – Aktionstage der Solidarität und Nachhaltigkeit
Von 18. September bis 8. Oktober 2022, mit den Aktionstagen für Solidarität und Nachhaltigkeit der Pastoralen Dienste, legt die Diözese Eisenstadt dieses Jahr den Schwerpunkt auf persönliches Engagement. Inspiriert von Papst Franziskus' Worten "Alle können wir als Werkzeug Gottes an der Bewahrung der Schöpfung mitarbeiten, ein jeder von seiner Kultur, seiner Erfahrung, seinen Initiativen und seinen Fähigkeiten aus" (Laudato si' 14), sind alle Menschen eingeladen in Austausch zu treten, aktiv zu werden und kreativ zu sein. Das Angebot reicht von Workshops über Vorträge bis hin zu Begegnungsnachmittagen und Online-Infoabenden. Detaillierte Informationen und Termine sind auf der Webseite www.martinus.at/kirchefairaendert einzusehen.
Erster kirchlicher Umweltpreis Burgenland
Ein Höhepunkt dieses Jahres ist die erstmalige Vergabe des kirchlichen Umweltpreises: "Er wurde vergangenes Jahr im Rahmen der Aktionstage für Solidarität und Nachhaltigkeit der Pastoralen Dienste erstmals ausgerufen. Wir freuen uns sehr über die Einreichungen und besonders darüber, am 4. Oktober 2022 die Gewinner auszeichnen zu können", so Lois Berger, Umweltbeauftrager der Diözese Eisenstadt. Pfarren und kirchliche Einrichtungen konnten bis Mitte Juli innovative und nachahmenswerte Projekte im Bereich Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung entwickeln und einreichen. Eine fachkundige Jury ermittelt die Gewinner des mit € 3.000,- dotierten kirchlichen Umweltpreises Burgenlands, wobei die ersten drei Preisträger jeweils € 1.000,- erhalten werden.
Aktionstage im Umfeld von Schöpfungszeit bis Erntedankfest
Rund um den Zeitraum der Aktionstage #kirche.fairändert finden auch die internationalen Aktionstage "Nachhaltigkeit" (www.nachhaltigesoesterreich.at) statt, im Rahmen derer die Nachhaltigkeitsziele der UNO verfolgt werden. Noch bis 18. September 2022 können dort auch kirchliche Akteure zeigen, was sie tun und richtungsweisende "Leuchtturmprojekte" – Projekte, die einen breiteren gesellschaftlichen Nutzen stiften – teilen. Weitere wichtige Termine im Projektumfeld #kirche.fairändert reichen vom Welttag des Migranten und Flüchtlings am 25. September, dem langen Tag der Flucht (www.langertagderflucht.at) am 30. September sowie dem Gedenktag von Franz von Assisi am 4. Oktober bis hin zum internationalen Tag der menschenwürdigen Arbeit am 7. Oktober und den traditionellen und groß gefeierten Erntedankfesten in den Pfarren.
Katholisch-Kurz-Kompakt "Laudato si in 5 Minuten"
Für all jene, die kurz und kompakt Einblick in die Thematik der "Schöpfungszeit" erhalten möchten, erklärt Lois Berger im Videoclip "Laudato si' in 5 Minuten" die Umweltenzyklika von Papst Franziskus. Dabei zeigt er auf, warum und wie sich die Kirche für die Bewahrung der Schöpfung einsetzt.
Die am 18. Juni 2015 veröffentlichte und in acht Sprachen übersetzte Enzyklika "Über die Sorge für das gemeinsame Haus" – so der Untertitel – gilt schon jetzt als das wichtigste Lehrschreiben des Pontifikats in der Geschichte. Die zentrale Frage des Dokuments lautet: "Welche Art von Welt wollen wir denen überlassen, die nach uns kommen, den Kindern, die gerade aufwachsen?" Es ist ein von christlicher Hoffnung getragener Aufruf, mit Hilfe jüngster wissenschaftlicher Forschungsergebnisse Wege zu suchen, um "aus der Spirale der Selbstzerstörung herauszukommen", so der Appell des Papstes.
Nora Demattio BA
Links
www.martinus.at/kirchefairaendert
www.nachhaltigesoesterreich.at