Grenzüberschreitende Begegnung in der St. Emmerichskirche
Anlässlich des Festes der Kreuzerhöhung laden die Diözesanbischöfe von Szombathely und Eisenstadt, Bischof Székely und Bischof Zsifkovics, zu einem Gottesdienst am 18. September 2022, 10 Uhr, in die St. Emmerichskirche ein.
Eisenstadt – Die Diözesanbischöfe von Szombathely und Eisenstadt, Bischof János Székely und Bischof Ägidius J. Zsifkovics laden zu einem Gottesdienst anlässlich des Festes der Kreuzerhöhung am Sonntag, den 18. September 2022, um 10 Uhr, herzlich ein. Schon die aufwendige Renovierung der St. Emmerichskirche in Inzenhof – Rönök war ein gemeinsames Projekt des ersten Diözesanbischofs von Eisenstadt Stefan László und des damaligen Diözesanbischofs von Szombathely István Konkoly.
Bereits seit Eisernen Vorhang Offenheit, Begegnung großgeschrieben
"Wir dürfen Euch auf die grenzüberschreitende Begegnung bei der St. Emmerichskirche aufmerksam machen. Inzenhof – Rönök ist viel mehr als irgendein Grenzort, an diesem Ort wurde bereits während der Zeit des Eisernen Vorhanges Offenheit und Begegnung großgeschrieben", so Székely und Zsifkovics. Bis 1948 war diese Kirche eine Pilgerstätte für vier Nationen: Ungarn, Österreicher, Kroaten und Slowenen. 1948 wurde ein Grenzzaun aus Stacheldraht errichtet, die Häuser um die Kirche wurden abgerissen, das Gotteshaus ließ man stehen, doch der Besuch der Kirche war nicht möglich. 1989 wurde der Verein "Rettet die St. Emmerichskirche als internationale Begegnungsstätte" gegründet, womit auch finanzielle Hilfen für die Wiedererrichtung gewährleistet waren.
Segnung des Turmkreuzes durch Papst Johannes Paul II.
Bischof Stefan László war sich der verbindenden Rolle seiner Diözese zwischen den damaligen Ostblockländern und dem Westen bewusst. Auch Papst Johannes Paul II. motivierte ihn, entsprechend dieser Brückenfunktion zu handeln. Er sandte den Leiter des Bauamtes der Diözese Michael Wagner nach Inzenhof, um sich einen Eindruck über den Zustand der Kirche zu verschaffen. Dieser musste feststellen, dass die Kirche nicht begehbar war und wegen der Grenzregelungen die Renovierung unmöglich schien. Doch Bischof László ließ nicht locker und ließ Pläne anfertigen. Aufgrund eines Vertrages zwischen Österreich und Ungarn, der im April 1990 in Szombathely unterzeichnet wurde, konnte der Eiserne Vorhang um die Kirche entfernt werden. Die Inzenhofer und auch die Bewohner von Felsőrönök durften erstmals den Kirchenraum ungehindert betreten. Am Pfingstmontag des Jahres 1990 kamen rund 4000 Gläubige und nahmen am Friedensgottesdienst beim Zöllnerkreuz in Inzenhof teil. Auch an diesem Tag wurde für die Renovierung gesammelt und darauffolgend in drei Etappen – Dach, Turm und Kirchenschiff innen und außen – umgesetzt. Das Turmkreuz segnete Papst Johannes Paul II. bei seinem Pastoralbesuch in Ungarn am 19. August 1991.
Kirchenweihe durch die Bischöfe László und Konkoly
Am 20. September 1992 wurde die Emmerichskirche von den Bischöfen Stefan László und István Konkoly im Rahmen eines viersprachigen Gottesdienstes (deutsch, ungarisch, kroatisch und slowenisch) geweiht. An die 5000 Katholiken nahmen an diesem Fest teil. Bischof Konkoly überreichte anlässlich der Kirchenweihe drei Schlüssel: einen dem zuständigen Ortspfarrer László Rilli, einen Bischof László als Zeichen des "immerwährenden Beschützerrechtes" und einen Frau Elfriede Jaindl für den Verein "Rettet die St. Emmerichskirche". Im Rahmen des Gottesdienstes am 18. September wird auch dem 30-Jahr-Jubiläum der Kirchenweihe gedacht.
Somit hat das Fest Kreuzerhöhung für die St. Emmerichskirche eine besondere und herausragende Bedeutung. In beiden Diözesen werden immer noch die Kirchenschlüssel aufbewahrt und halten so diese besondere Pilgerstätte für die Besucher:innen offen.
Fest der Kreuzerhöhung
Zeit: So, 18. September 2022, 10 Uhr
Ort: St. Emmerichskirche, Inzenhof
mit Bischof János Székely und Bischof Ägidius J. Zsifkovics
Nora Demattio BA