"Vergessen Sie nicht auf uns Kinder und Jugendliche!"
Die Arbeitsgemeinschaft der Religionslehrenden "feel the pulse" gab diese Botschaft der Kinder und Jugendlichen an die Bischofssynode weiter – als Resultat der vielen Stimmen zum Synodalen Prozess auf der Jugend-Plattform www.kreiseziehen.at. Über 1000 Schüler:innen der Diözese Eisenstadt hatten sich daran beteiligt.
Eisenstadt – Kardinal Schönborn, Erzbischof Lackner, Bischof Zsifkovics, sowie renommierte Persönlichkeiten wie Paul Zulehner und der deutsche Autor und Dozent für Religionspädagogik Rainer Oberthür antworteten und freuten sich über das erfrischende Engagement. Die meisten Jugendlichen befürchten jedoch: es wird sich nichts ändern. Dieser Befürchtung nahm sich die Arbeitsgemeinschaft der Religionslehrenden der Diözese gleich zum Schulbeginn an.
Kinder als positive Impulsgeber: "Think global, act local"
Inspiriert durch die vielen jungen Stimmen liegt deshalb der Jahresschwerpunkt von "feel the pulse" heuer an lokal machbaren Impulsen. Es werden alternative Modelle zu den heftig kritisierten "herkömmlichen, langweiligen, unverständlichen Gottesdiensten" aufgezeigt – wie ein Statement von Schüler:innen der NMS Horitschon zeigt: "Als Jugendliche vermissen wir die Freude an der Gemeinschaft und Menschen, denen wir unsere Sorgen anvertrauen können. Wir wünschen uns eine Kirche, die unseren Glauben weckt, Texte, die wir verstehen, Geschichten aus dem Leben, die uns berühren, Lieder, die uns inspirieren und uns helfen, ins Gebet zu kommen. Wir wollen uns gerne in Kunst ausdrücken und uns in der Kirche zeigen..." Ein erster Schritt für das Team von "feel the pulse" war die Umsetzung von Schulgottesdiensten, in denen Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt stehen.
"Community of practice": Gemeinsam stärkend durch Höhen und Tiefen
Bei der Gestaltung der ersten Schulgottesdienste ließ sich das Team von "feel the pulse" im Sinne des synodalen Weges von den Wünschen der Heranwachsenden leiten. "Sie laden mit ihrer Freude an wunderbaren Schulgottesdiensten ein, mehr Schwung in die Kirche zu bringen. Ob daraus tatsächlich Impulse für die Pfarren werden, wird sich im Laufe des Jahres zeigen", so die Arbeitsgemeinschaft der Religionslehrenden. Die Statements zu den Eröffnungsgottesdiensten und einer Wallfahrt in die Basilika Frauenkirchen zum Schulbeginn sind berührend und bewegend. So hält ein Schulkind fest: "Gemeinsam ins neue Schuljahr zu starten ist nicht selbstverständlich. Doch wir haben die Möglichkeit bekommen, mit unseren Freunden und Lehrern den Weg gemeinsam zu gehen. Im Gottesdienst brachten wir unsere persönlichen Wünsche vor Gott. Das hilft uns sehr und lässt uns gemeinsam als Freunde ins neue Schuljahr starten."
Ein bewegter Start ins Schuljahr
"Besonders von Bedeutung ist Sicherheit und Geborgenheit, die Begleitung der Schüler:innen gerade zu Schulbeginn und zum Schulabschluss", so Andrea Berger Gruber, Direktorin des Schulamtes und des Gymnasiums der Diözese Eisenstadt. "Schulgottesdienste sind eine gelebte Chance, bei Kindern und Jugendlichen Lust auf Spiritualität zu wecken und ihnen Wege zu zeigen, ihre Beziehung zu Gott im Alltag zu leben", betont das Team von "feel the pulse". Dass die gemeinsame Wallfahrt in die Basilika Frauenkirchen ein besonderes Highlight war, zeigen die vielfältigen Rückmeldungen, wie "Der Weg zur Basilika war durch die Hitze sehr anstrengend, aber wir haben es gemeinsam gemeistert", oder "Ich finde es schön, mit einer Wallfahrt ins neue Schuljahr zu starten. Es motiviert mehr, finde ich, sich auf neue Dinge zu freuen" und "Mich hat die Gemeinschaft berührt!"
"Beziehung gestalten" und "Feste feiern"
"Die Arbeit des 'feel the pulse'-Teams ist sehr wertvoll – für die Religionslehrer:innen im Burgenland und weit über die Grenzen hinaus, weil sie sehr lebhafte Impulse und Themen, die die Schüler:innen bewegen mit Kreativität und Spiritualität umsetzen", betont Andrea Berger-Gruber. Inspiriert durch das gemeinsam Erleben und die Statements der Schüler:innen setzt "feel the pulse" daher in diesem Schuljahr besonders auf die Themen "Beziehung gestalten" und "Feste feiern". "Im Lehrplan für Religion katholisch aller Schularten werden Feste und Feiern behandelt, wobei schwerpunktmäßig die religiösen Hintergründe vermittelt werden, aber auch die volkskundliche und psychohygienische Perspektive sowie die Möglichkeit der Beziehungspflege während der Festzeiten wird bedacht", so die Direktorin. Dazu passend gibt es auch Online-Workshops. Infos und Anmeldemöglichkeit auf www.martinus.at/feelthepulse.
Eines steht fest: "feel the pulse" bleibt auch 2022-23 dran. Und wie immer am Puls der Zeit.
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