St. Martinsfest mit Kardinal Hollerich und Generalvikar Kolasa
Fest des heiligen Martin im Martinsdom Eisenstadt mit Kardinal Jean-Claude Hollerich, Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics und Generalvikar der katholischen Ostkirchen Yuriy Kolasa. – Martinstat "Fenster für Frierende".
Eisenstadt – Diözesanbischof Zsifkovics lädt am 10. und 11. November 2022 – gemeinsam mit der Caritas, den Pastoralen Diensten und dem Präsidium der Katholischen Aktion – anlässlich des St. Martinsfestes in den Martinsdom ein. Mit Kardinal Hollerich, Präsident der Kommission der Bischofskonferenz der Europäischen Gemeinschaft (ComECE) wird er am 11. November 2022 die Festmesse feiern. Am Vorabend findet eine Vigilfeier – eine byzantinische Vesper – statt, die der Generalvikar der katholischen Ostkirchen in Österreich Yuiriy Kolasa mit Kardinal Jean-Claude Hollerich und Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics feiern wird. Dabei wird besonders um den Frieden in der Ukraine gebetet.
Alle Gläubigen sind herzlich zu den Feierlichkeiten anlässlich des Landes- und Diözesanpatrons, dem heiligen Martin, am 10. und 11. November 2022 eingeladen. Die Festmesse am 11. November, 9 Uhr, wird auch als Live-Stream übertragen.
Auftakt im MartinsShop mit Generalvikar Wüger
Am 10. November um 17 Uhr findet im MartinsShop, als Auftakt zum Fest des heiligen Martin, eine Lesestunde mit Generalvikar Michael Wüger und Johanna Schleischitz statt. Sie werden aus dem Buch "Der rote Mantel" von Heinz Janisch lesen, eine liebevolle Geschichte des Flüchtlingskindes Amir und dem heiligen Martin.
Im Anschluss, um 18 Uhr, feiern der Generalvikar der katholischen Ostkirchen Kolasa, Kardinal Hollerich und Diözesanbischof Zsifkovics im Martinsdom die Vigilfeier mit Gebet um Frieden.
Festmesse
Die Festmesse im Martinsdom beginnt am Martinitag um 9 Uhr. Die musikalische Gestaltung haben "mehr:stimmig" – der Chor der Religionslehrer:innen der Diözese – gemeinsam mit der Tamburizza Koprive (Szentpéterfa, Ungarn) und der Polizeimusik Burgenland inne. Im Anschluss an die Messe werden die Martinskipferl gesegnet und verteilt.
Dankfeier, Auszeichnungen, Dienstjubiläen, Laternenumzug
Am Nachmittag, um 14 Uhr, folgt die Dankfeier im Martinsdom mit Bischof Zsifkovics, im Rahmen derer es ein Gespräch mit Kardinal Hollerich geben wird. Im Anschluss werden die päpstlichen und diözesanen Auszeichnungen überreicht und der Dank an die Mitarbeiter:innen der Caritas ausgesprochen. Nach einer Agape am Domplatz – vorbereitet von den Visitationsdekanaten Frauenkirchen und Oberpullendorf (2023) – findet um 17 Uhr der Laternenumzug vom Schloss Esterházy über die Hauptstraße zum Dom statt, der mit der Kindersegnung und einer Martinsgabe für die Kinder endet.
Martinstat "Fenster für Frierende"
Im Zuge der Feierlichkeiten zu Martini bitten die Diözese Eisenstadt und die Caritas Burgenland um eine gemeinsam Martinstat. Unter dem Motto "Fenster für Frierende" kann für die durch den Winter bedrohten Menschen der zerbombten Stadt Charkiw in der Ostukraine gespendet werden.
Caritas der Diözese Eisenstadt
IBAN: AT34 3300 0000 0100 0652
BIC: RLBBAT2E
Verwendungszweck: Martinstat Winterhilfe
Heiliger Martin – Mensch und Legende
Martin von Tours war der Erste, der nicht als Märtyrer, sondern als "Bekenner" allein aufgrund seines Lebenswandels als Heiliger verehrt wurde. Er wurde um das Jahr 316/317 in der Stadt Savaria, dem heutigen Szombathely (Steinamanger) geboren. Auf Wunsch seines Vaters trat er als junger Mann in die Armee ein. Mit 18 Jahren ließ er sich taufen, quittierte seinen Militärdienst und wurde Eremit. 371 wurde er auf Wunsch des Volkes zum Bischof von Tours an der Loire ernannt. Er verstarb am 8. November 397 in seiner Diözese und wurde am 11. November in Tours beigesetzt.
Heute befindet sich sein Grab in der 1902 neu erbauten Martinskirche in Tours, die die alte, fünfschiffige Basilika ersetzt. Anfang des 6. Jahrhunderts, nach dem Sieg über die arianischen Westgoten (507), erhob der Frankenkönig Chlodwig den heiligen Martin zum Schutzpatron des Frankenreiches. In der Karolingerzeit gelangte die Martinsverehrung allmählich auch nach Osten, in den heutigen burgenländisch-westungarischen Raum. Mit dem Dekret des Heiligen Stuhls vom 10. Dezember 1924 wurde die Erhebung des heiligen Martin zum burgenländischen Landespatron verkündet, ab 1960 wurde er dann Diözesanpatron. Der heilige Martin von Tours ist auch Patron der Diözesen Szombathely, Mainz, Rottenburg-Stuttgart und der Erzabtei Pannonhalma.
Die "Martinstat" – Ein Symbol christlicher Demut
Um den Diözesan- und Landespatron ranken sich mehrere Legenden. Eine der bekanntesten ist jene der "Mantelteilung", die als "Martinstat" gilt und aus dem Jahr 334 nach Christus stammt. Martin war als römischer Offizier in Armenien stationiert. Als er eines Tages einem frierenden Bettler begegnet, teilte er, der Offizier, kurzerhand seinen Mantel mit dem Schwert und gab dem armen Mann eine Hälfte. Des Nachts erschien ihm dann Christus im Traum, bekleidet mit dieser Hälfte seines Mantels. Durch diese barmherzige Tat ist der heilige Martin zu einem Symbol christlicher Demut geworden. Im Mittelalter entwickelte sich daraus eine ganze Reihe von Bräuchen, die sich in der Diözese Eisenstadt bis heute erhalten haben.
Laternenumzüge, Gänse und Wein
Tief verwurzelt sind die jährlichen Laternen- oder Martinsumzüge um den 11. November. Sie gehen auf den Lichterzug zurück, der den Verstorbenen 397 auf seinem letzten Weg begleitete. Kinder ziehen mit selbstgebastelten Laternen durch die Straßen und singen Martinslieder.
Der Brauch an diesem Tag eine "Martinigans" zu verzehren, erinnert an die Legende, wonach sich der heilige Martin in einem Gänsestall versteckte, um seiner Wahl zum Bischof durch das Volk zu entgehen. Die schnatternden Tiere verrieten ihn jedoch.
Eine weitere burgenländische Tradition ist das sogenannte Martiniloben. Dabei handelt es sich um einen alten Brauch der Winzer. Bis zum 11. November in etwa dauerte die Reifezeit des jungen Weißweines, erst dann überzeugten sich die Weinbauern zum ersten Mal von der Qualität ihres Weines. Diesem alten Brauch folgend öffnen heute viele Winzer um den Neusiedler See ihre Weinkeller und laden zur Weinverkostung ein.
Nora Demattio BA
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