Fünf Jahre Orgelpflege in der Diözese Eisenstadt
Anlässlich des Gedenktages der heiligen Cäcilia, am 22. November, schenkt die Diözese Eisenstadt einen Einblick in die Orgelpflege. In den vergangenen fünf Jahren ist bisher viel geschehen und für das kommende Jahr sind bereits 30 Projekte geplant.
Eisenstadt – Mit der Bestellung des bekannten Orgelexperten Gottfried Allmer als Orgel-Kurator setzte die Eisenstädter Dom- & Diözesanmusik vor rund fünf Jahren einen österreichweit erstmaligen Schritt: neben der üblichen Betreuung laufender Orgelagenden bei Reparaturen, Instandsetzungen oder Neuanschaffungen sollte die landesweite systematische Erfassung des Bestands und vor allem des Zustands der Orgeln in den diözesanen Pfarr- und Filialkirchen einen Tätigkeitsschwerpunkt des Orgel-Kurators bilden.
Gefährdeten Instrumente in brauchbaren Stand gebracht
Ein erster Schritt war im Arbeitsjahr 2017/18 die Besichtigung und Bewertung aller Orgeln in den Kirchen der Diözese. Damit war ein Ausgangspunkt geschaffen, um den Bestand der Instrumente hinsichtlich Zustand und Pflegebedarf zu evaluieren. Zudem war in mehr als 40 % aller Kirchen allgemein und in den Orgeln im Besonderen eine starke Schimmelbildung zu bemerken, die ein rasches Handeln erforderte. In den letzten fünf Jahren gelang es, mit mehr als 60 Revisionen einen ersten Teil der gefährdeten Instrumente in brauchbaren Stand zu bringen und damit auch die Erhaltung und Funktionstüchtigkeit für die nächsten Jahre zu gewährleisten. „Dafür haben Pfarren und Diözese, in einigen Fällen auch das Land, eine Gesamtsumme von € 791.687,- aufgebracht. Für diese Leistung neben vielen anderweitigen Bau- und Renovierungsmaßnahmen ist allen Beteiligten besonders zu danken. Vollste Anerkennung verdienen aber auch die damit beschäftigten Orgelbauwerkstätten für ihre sorgfältige und termingerechte Arbeit“, so Gottfried Allmer.
30 Projekte in Vorbereitung
Für 2023 haben bereits sieben Pfarren Aufträge erteilt, weitere 30 Projekte stehen für die nächsten Jahre in mehr oder weniger intensiver Vorbereitung.
Mit diesen Maßnahmen wird es möglich sein, die Orgelpflege langfristig kostengünstiger zu gestalten und gleichzeitig den Realwert der Instrumente zu stabilisieren.
Das größte Projekt ist derzeit die nach 30 Jahren dringend notwendige Revision und technische Ertüchtigung der Mallek/Rieger-Orgel in der Bergkirche in Eisenstadt.
Wenngleich Mitglieder der Kirchenchöre bei den Proben möglicherweise eher selten an die heilige Cäcilia denken, so schwingt ihre Geschichte und Bedeutung dennoch stets in der Kirchenmusik mit, die auch durch eine gewissenhafte Orgelpflege und das Musizieren auf den kunstvollen Instrumenten die Gläubigen in den heiligen Messen erreicht.
Eine jungfräulich lebende Ehefrau
Die heilige Cäcilia wurde der Legende nach um 200 in Rom geboren. Schon sehr früh widmete sie ihr Leben Jesus und beschloss, jungfräulich zu leben. Dennoch suchten die Eltern für ihre Tochter einen Ehemann, die Wahl fiel auf den jungen Patrizier Valerian, ein Heide. Noch in der Hochzeitsnacht offenbarte Cäcilia ihrem Mann, dass sie ihr Leben Jesus Christus gewidmet und das Gelübde der Jungfräulichkeit abgelegt habe. Valerian, beeindruckt von der Klarheit und Standfestigkeit seiner jungen Frau, hielt zu ihr und ließ sich taufen – mit ihm sein Bruder Tiburtius. Gemeinsam kümmerten sie sich um Arme und Kranke. Sie sorgten für eingekerkerte Christen und bestatteten Märtyrer, die für ihren Glauben in den Tod gegangen waren.
Den Christenverfolgern passte die caritative Arbeit der Brüder nicht. Schließlich wurden sie verhaftet und zum Tode verurteilt. Auch Cäcilia blieb nicht verschont. Ihre Peiniger versuchten, sie mit heißen Wasserdämpfen zu ersticken. Doch sie blieb unversehrt. Daraufhin wurde der Scharfrichter beauftragt, die junge Frau zu enthaupten. Er traf sie erst mit dem dritten Hieb des Schwertes. Doch wie durch ein Wunder lebte Cäcilia noch drei Tage, bis sie am 22. November 230 starb. Die Märtyrerin vermachte noch im Todeskampf ihr ganzes Vermögen den Armen. Christliche Freunde bestatteten ihren Leichnam in den Katakomben Roms. Im vierten Jahrhundert wurde an der Stelle von
Cäcilias früherem Wohnhaus eine Kirche errichtet.
Cäcilias Leichnam galt lange Zeit für verschollen. Entdeckt wurde er im Jahr 820 in den Katakomben von San Callisto an der Via Appia außerhalb Roms. Papst Paschalis I. ließ die Kirche dort neu aufbauen und die Gebeine der Heiligen Cäcilia darin beisetzen. Als die Kirche im Jahr 1599 restauriert wurde, öffnete man die Mauergruft, in der Cäcilia beigesetzt worden war. Ihr Leichnam war unversehrt, die Wunde am Hals immer noch sichtbar und ihr Gewand mit Blut befleckt. Ein Augenzeuge war unter anderen Papst Clemens VIII. Der frühbarocke Bildhauer Stefano Maderno schuf nach diesem Vorbild aus weißem Marmor eine lebensgroße Skulptur, die noch heute in der Kirche Santa Cecilia in Trastevere zu sehen ist.
Die heilige Cäcilia ist Patronin von Albi (Südfrankreich), der Kirchenmusik, der Organisten, Orgelbauer, Instrumentenmacher, Sänger, Musiker und Dichter.
Ihr Gedenktag ist der 22. November.
Nora Demattio BA
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