Ad-Limina-Besuch: Bischof Zsifkovics bei Papst Franziskus
Fünf Tage lang führten die österreichischen Bischöfe beim Ad-Limina-Besuch, 12. bis 16. Dezember 2022, Gespräche mit den Spitzen der verschiedenen Vatikan-Behörden. Höhepunkt des Rom-Besuchs war die Begegnung und das Gespräch mit Papst Franziskus am Schlusstag. – Bischöfe Zsifkovics, Krautwaschl und Schwarz im Radio Vatikan-Interview
Eisenstadt/Vatikan/Rom – Die "Visitatio ad limina apostolorum" (Besuch an den Schwellen der Apostelgräber) ist für die Bischöfe vom Kirchenrecht in regelmäßigen Abständen vorgesehen. Zweck ist, dass die Bischöfe eines Landes den Papst über die Situation in ihren Diözesen informieren. Gemäß ihrem Ursprung haben die Ad-limina-Besuche auch den spirituellen Charakter einer Wallfahrt. Entsprechend pilgerten die österreichischen Bischöfe auch zu den vier päpstlichen Basiliken St. Peter, St. Paul vor den Mauern, St. Johannes im Lateran und Santa Maria Maggiore und feierten dort Gottesdienste. "Es ist eine Mischung von einer Wallfahrt und einem Gespräch über die tägliche Arbeit, über das, was die Menschen in den Diözesen leben, wie sie glauben, wo ihre Sorgen und wo ihre Freuden sind", betonte Bischof Zsifkovics im Radio Vatikan-Interview.
Sprachrohr zur Weltkirche
Die österreichischen Bischöfe Zsifkovics, Krautwaschl und Schwarz zeigten sich gegenüber Radio Vatikan mit den Gesprächen und Begegnungen sehr zufrieden und machten sich bei ihren Begegnungen im Vatikan auch zu Sprachrohren der Katholikinnen und Katholiken in ihren Diözesen. "Ich sehe mich als einer, der zwischen dem Volk Gottes und der Weltkirche und vor allem dem Petrusdienst vermitteln und eine Brücke schlagen soll", betonte Bischof Ägidius J. Zsifkovics. "Und das haben wir getan. Das heißt nicht immer, dass in all diesen offenen oder schwierigen Fragen auch sofort Antworten kommen. Aber wir brauchen uns keinen Vorwurf zu machen, dass wir hier irgendetwas verschwiegen hätten."
Auch "heiße Eisen" besprochen
Bei den Gesprächen in den Dikasterien, den einzelnen Ämtern der Römischen Kurie, wurden auch Themen wie der Zölibat, die Laienpredigt, die Segnung von homosexuellen Gläubigen oder der Frauendiakonat thematisiert. Das Fazit von Bischof Zsifkovics: "Ich muss sagen, bei all den genannten Fragen oder heißen Eisen, wie wir sie nennen, ist eigentlich für mich momentan aus den Gesprächen heraus keine rasche Lösung sichtbar. Es wurde uns klar gesagt, dass die Fragen noch eines weiteren Studiums bedürfen. Ich habe den Eindruck, dass man sich ehrlich bemüht, eine Antwort zu finden. Aber ich sehe nicht die sofortige Lösung. Außer dass diese Dinge in der Synode vielleicht dann doch eine Veränderung bringen und dass sich die Synode mit dem Papst entschließt, neue Wege zu eröffnen oder zu gehen."
Abschlussmesse in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern
Mit einer Messe in der Patriarchalbasilika Sankt Paul vor den Mauern in Rom ging der Ad-limina-Besuch der Österreichischen Bischofskonferenz am Freitagnachmittag offiziell zu Ende. Am Beginn der Messe beteten die Bischöfe gemeinsam am Grab des Apostels Paulus. Am Ende des Gottesdienstes unterstrich Erzbischof Franz Lackner die Worte von Papst Franziskus vom Freitagvormittag, der die Bischöfe daran erinnert hatte, dass es ihre erste Aufgabe sei, zu beten.
Nora Demattio BA