28. Gedenktag an die Roma-Attentatsopfer
Am 4. Feber vor 28 Jahren starben vier Roma in Oberwart durch einen rassistischen Anschlag. Die Romapastoral der Diözese Eisenstadt lädt am Sonntag, 5. Februar 2023, in Oberwart bei der Gedenkstätte "Am Anger" zum jährlichen Gedächtnis.
Eisenstadt / Oberwart – Am 4. Februar 1995 jährt sich zum 28. Mal eines der schlimmsten rassistischen Verbrechen der Zweiten Republik: Peter Sarközi, Josef Simon, Karl und Erwin Horvath, vier Angehörige der Volksgruppe der Roma, wurden in Oberwart durch eine als Stehschild getarnte Rohrbombe getötet. Bei dem Versuch, das Schild mit der Aufschrift "Roma zurück nach Indien" zu entfernen, explodierte die Sprengfalle. Dieses Attentat war Teil einer rassistisch und völkisch motivierten Anschlagserie, die Österreich von 1993 bis 1997 in Angst und Schrecken versetzte.
Licht des Gedenkens
Am Sonntag, 5. Februar 2023, findet um 14.30 Uhr bei der Oberwarter Gedenkstätte "Am Anger" die jährliche Gedenkfeier anlässlich des 28. Jahrestages des Attentats statt. Alle Teilnehmer:innen der Gedenkfeier sind gebeten eine Grabkerze mitzubringen. Diese werden im Anschluss an die Gedenkfeier gemeinsam entzündet und bei der Gedenkstätte platziert.
Ständige und lebendige Erinnerungskultur
"Das Gedenken an das Attentat und an die Opfer findet natürlich vermehrt rund um den 4. Februar, also dem Tag des Attentats statt, doch die Erinnerung in unserer Arbeit und in der Volksgruppe ist ständig präsent", betont Manuela Horvath. Im Büro der Romapastoral hängt ein Bild der vier Todesopfer, sowie ein großes Transparent, das an die vier Todesopfer und alle Adressaten der Brief- und Rohrbombenserie erinnert.
"Ebenso sind wir in der Gedenkarbeit für die Roma Holocaustopfer tätig, unterstützen Gemeinden bei der Errichtung von Gedenk- und Erinnerungssteinen und nehmen an der Internationalen Gedenk- und Befreiungsfeier in Mauthausen teil." Auf Manuela Horvaths Initiative hin wurden 2019 erstmals Teile des Mauthausen Schwurs auch auf Romanes verlesen.
Eine Verbesserung zu erkennen
"Auch wenn der Antiziganismus über die Jahrzehnte hinweg abgenommen hat, kommt es nach wie vor in allen Lebensbereichen – Schule, Arbeit, im öffentlichen Raum – immer wieder zu Vorfällen von Rassismus und Diskriminierung", so die Leiterin der Romapastoral. Dennoch sei aus ihrer Sicht "auf alle Fälle eine Verbesserung zu erkennen."
Rückfragen
Manuela Horvath, Referatsleiterin Romapastoral
M 0676 880 701 721