Diözese Eisenstadt trauert um Erzbischof Mar Joseph Powathil
Erzbischof Mar Joseph Powathil, Bischof von Kanjirapally (1977-1985) und Erzbischof von Changanacherry (1985-2007), ist am 18. März 2023 in Indien im Alter von 93 Jahren verstorben.
Am Tag vor dem Fest des hl. Josef ist Erzbischof Joseph Powathil von Gott in die ewige Heimat gerufen worden. Sein Tod betrifft auch die Diözese Eisenstadt. Er hat als Bischof von Kanjirapally die Partnerschaft mit der Diözese Eisenstadt initiiert, Bischof Stefan László hat die von unserer Diözese finanzierte Kapelle des Kleinen Seminars am 2. Februar 1981 geweiht. Für sieben andere Bauprojekte wurden gemeinsame Grundsteine gelegt.
Der wichtigste Grundstein war der Beschluss beider Bischöfe, eine Partnerschaft zwischen den Diözesen Eisenstadt und Kanjirapally zu begründen. Diese Partnerschaft hat bis jetzt in den 42 Jahren wertvolle Früchte getragen. Vielfach liest man in der Diözese Kanjirapally an kirchlichen Gebäuden den Hinweis: "unterstützt mit Hilfe der Gläubigen der Diözese Eisenstadt". Eine besondere Frucht dieser Partnerschaft ist der Einsatz vieler Priester aus Kerala in den Pfarren des Burgenlandes.
Die Verbundenheit mit dem im hohen Alter verstorbenen Erzbischof blieb nach seinem Wechsel in die Diözese Changanacherry aufrecht. Als Mitglied von "Pro Oriente" musste er oft zu Besprechungen nach Wien kommen, dabei kam er auch zum Bischof nach Eisenstadt und blieb für einige Tage bei befreundeten Priestern im Burgenland. So brachte er uns immer mehr die Kirche seiner Heimat – die Thomaschristen – näher.
Nach dem 2. Vatikanischen Konzil wurde die alte Liturgie der Thomaschristen wieder erlaubt und Erzbischof Powathil hat maßgeblich an der Wiederbelebung der Liturgie der Syromalabarischen Kirche mitgewirkt. Sein Wissen und seine Kenntnisse hat er auch in die Bereiche von Politik und Gesellschaft eingebracht. Auch der vor kurzem verstorbene Papst Benedikt war ihm besonders verbunden und hat seine Freundschaft geschätzt.
Welche waren die Kennzeichen des verstorbenen Erzbischofs? Es waren sein priesterliches Tun, seine Freundlichkeit und seine tiefe Spiritualität. Seine Bescheidenheit war seine Größe. Zum 90. Geburtstag wurde ihm Dank und Anerkennung seitens unserer Diözese zum Ausdruck gebracht. Möge er nun angekommen sein und an der ewigen Osterliturgie teilhaben dürfen.