Symposium der Religionslehrer:innen im Zeichen der Courage
Unter dem Thema "Die Couragierten – Zeitenwende für die Macht der Zivilgesellschaft" findet am 30. August 2023 in Neutal das Symposiums der burgenländischen Religionslehrer:innen statt. Ganz vorne mit dabei ist Andrea Berger-Gruber, Direktorin des Schulamts und des Gymnasiums der Diözese
Eisenstadt – Im Vorfeld des Symposiums der burgenländischen Religionslehrer:innen am 30. August in Neutal hat Andrea Berger-Gruber, Direktorin des Schulamts und des Gymnasiums der Diözese, über die Lage des Religionsunterrichts im Bundesland informiert. Das Symposium kommende Woche Mittwoch wird vom Institut für Religionspädagogik und Diversität (IRPD) der Pädagogischen Hochschule Burgenland organisiert. Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics feiert um 17.30 Uhr in der Pfarrkirche Neutal eine Messe mit den Pädagog:innen.
"Missio" auf Dauer für drei Religionslehrer:innen
Im Rahmen des Gottesdienstes werden drei Religionslehrer:innen von Bischof Zsifkovics gesendet und erhalten ihre "Missio" auf Dauer. Von neun Religionslehrer:innen und einer Fachinspektorin verabschieden sich Bischof und Schulamt.
Im Schuljahr 2023/24 werden 209 katholische Religionlehrer:innen im Burgenland an AHS/BMHS/BS/FS (101) und etwas mehr als die Hälfte (108) an APS (Pflichtschulen) unterrichten. 141 weibliche und 68 männliche Lehrpersonen für das Unterrichtsfach treten ihren Dienst am 4. September 2023 im Burgenland an.
Beliebte Ausbildungsplätze in Eisenstadt und Wien
Die Ausbildung erfolgt meist an der Pädagogischen Hochschule in Eisenstadt, im Institut für Religionspädagogik und Diversität (IRPD). Die PH hatte im Schuljahr 2022/23 731 Studierende gemeldet, davon 534 katholische Studenten. An der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien waren im vergangenen Schuljahr/Studienjahr 16 Studierende aus dem Burgenland inskribiert, davon haben vier im Vorjahr mit ihrem Studium begonnen.
Herausforderung Interessensverschiebung
Aktuelle Herausforderungen im Religionsunterricht betreffen laut Andrea Berger-Gruber vor allem die schwieriger gewordene Stellenbesetzung sowie die Interessensverschiebung von Religion zu Ethik. Der Lehrermangel ist auch im Bereich des Religionsunterrichts spürbar. Dennoch ist es laut Planung für das Schuljahr 23/24 möglich, alle Stellen zu besetzen. Während im Norden des Landes noch Personalressourcen verfügbar sind, war es im Landessüden sehr schwierig, genügend Lehrpersonen zu finden. Stark spürbar war dabei, dass das Interesse an der Ausbildung zu Ethik derzeit höher als der Zulauf an den katholischen Fakultäten bzw. an den pädagogischen Hochschulen ist.
Neue Entwicklung durch "Dialogisch-konfessionellen Religionsunterricht"
Eine neue Entwicklung sind die in einigen Projekten angebotenen dialogischen Formen des Religionsunterrichts (dk:RU). Derzeit gibt es Kooperationen mit dem evangelischen und dem orthodoxen Schulamt. "Diese dialogischen Formen stellen die durchführenden Lehrpersonen vor neue Herausforderungen und fordern Flexibilität und Lernbereitschaft von ihnen", so Berger-Gruber. Das Konzept eines dk:RU sieht Pluralität nicht als Erschwernis, sondern als Bildungschance und als Möglichkeit, die eigene Identität zu stärken. Durch die wechselseitige Perspektivenübernahme lebt es ein relationales Wahrheitsverständnis und ist getragen von dem Bemühen, "einander bei der Suche nach der Wahrheit zu Hilfe (zu) kommen" (Dignitatis Humanae 3).