1.Oktober: Welttag der älteren Menschen
Auf die Lebenswelten der Senioren machen Einrichtungen, darunter kirchliche, rund um den Welttag der älteren Menschen, den die UNO 1990 ausgerufen hat, aufmerksam. Der Welttag wird jedes Jahr am 1. Oktober begangen, und dieser Tag fällt heuer sogar auf einen Sonntag. – ServusTV-Übertragungsgottesdienst aus dem Martinsdom.
Eisenstadt – In mehreren burgenländischen Heimen und Pfarren der Diözese Eisenstadt werden am 1. Oktober bzw. während des ganzen Monats Oktober spezielle Segensfeiern für ältere Menschen angeboten. Sie sind verbunden mit der Spiritualität des Heiligen Franz von Assisi und seinem Sonnengesang. Das Franziskusfest fällt auf den 4. Oktober.
Seit 2021 gibt es zusätzlich einen kirchlichen Sonntag der Senioren und Großeltern, jeweils am vierten Sonntag im Juli. Er wurde durch Papst Franziskus ins Leben gerufen, um die Bedeutung älterer Menschen in Familien und Gesellschaften weltweit zu würdigen und anzuerkennen.
Übertragungsgottesdienst aus dem Martinsdom
Kommenden Sonntag, 1. Oktober 2023, um 9.15 Uhr laden Pater David Gold und die Dom- und Stadtpfarre Eisenstadt zum Servus TV-Übertragungsgottesdienst aus dem Martinsdom in Eisenstadt ein. In den Fürbitten dieser TV-Messe wird auch auf den Welttag eingegangen werden. Informationen – vom Liedplan bis zur Pfarre – finden Interessierte auch auf der Website www.gottesdienst.at
Viele Ehrenamtliche sind ältere Menschen
"Ein Blick in unsere Kirchen zeigt, dass ein großer Teil der Mitfeiernden 'ältere Menschen' sind. Ebenso werden viele ehrenamtliche Tätigkeiten von ihnen verrichtet. Sie sind stark vertreten. Es lohnt sich, zum internationalen Tag einen nähren Blick auf diese Gruppe zu werfen", so Lena Hrazdil, Pastoralassistentin und Bereichsleiterin der Kategorialen Seelsorge in der Diözese Eisenstadt. Aus diesem Anlass wurde unter der Leitung von Evelyne Leitner, ebenfalls Pastoralassistentin und Mitarbeiterin der Kateorialen Seelsorge, eine Segensfeier-Vorlage mit Texten, Liedern und Impulsen erstellt.
Vielfalt aufzeigen, fließende Übergänge wahrnehmen
Kritisch sehen Hrazdil und Leitner die Bilder, die durch Medien von dieser Altersgruppe vermittelt werden: "Besonders in der Werbung sehen wir fitte Senior:innen, die kulturelle Angebote nutzen, auf Reisen gehen, Wellnessprodukte und -angebote nutzen. Im Gegensatz dazu werden passive, hilfsbedürftige ältere Menschen gezeigt, die am gesellschaftlichen Leben allein nicht mehr teilhaben können." Demgegenüber fänden sich in der Realität fließende Übergänge: "Sehr schnell kann eine erst kürzlich pensionierte Großmutter, die zwar als Oma am Leben der Enkerl aktiv teilnimmt, die Eltern entlastet und vielleicht auch noch ehrenamtlich Tätigkeiten ausübt, aufgrund einer Operation auf Pflege angewiesen sein. Andererseits gibt es einen 94-jährigen Pflegeheimbewohner, der sein Wissen über Pflanzen und Gärtnern an jungen Pfleger:innen weitergibt. Er beeinflusst so nachhaltig deren Umgang mit der Natur."
Gesellschaftlicher Druck auf Frauen im Alter
Die Leiterin der Kategorialen Seelsorge plädiert dafür, nicht mehr als fix zu erwarten – "man könnte fast sagen: einzukalkulieren" –, dass sich Pensionist:innen freiwillig sozial engagieren. Es müsse zugelassen werden, dass Frauen nach der Pensionierung langersehnte Pläne verwirklichen. Druck, der direkt oder indirekt auf sie dahingehend ausgeübt wird, was Frauen in Gesellschaft und Familie zu leisten hätten, sollte mit Widerspruch begegnet werden.
Menschen ihrer Würde entsprechend behandeln und versorgen
Hrazdil und Leitner erinnern auch an die Tatsache, dass Menschen immer älter werden, wodurch die Zahl der Pflegebedürftigen größer wird: "Wie schaffen wir es als Gesellschaft, Menschen bis zum Schluss ihrer Würde entsprechend zu behandeln und zu versorgen? Ein Beispiel: Ein Mann, der sein Leben lang selbstständig war, merkt nun mit Ende 80, dass seine physischen und psychischen Kräfte nachlassen. Es wird Hilfe benötigt, nicht nur bei der Führung des Haushalts, sondern auch bei der Körperpflege. Das kann dann eine sehr unangenehme Situation sein, auch für diejenigen, die Unterstützung und Pflege anbieten. Durch Missverständnisse können Konflikte entstehen, die in Aggressionen, wenn nicht sogar in Gewalt ausarten."
Sei es der durch die UNO ins Leben gerufene Welttag der älteren Menschen oder der durch Papst Franziskus ins Leben gerufene kirchliche Welttag der Großeltern und älteren Menschen – so ein Tag bietet die Möglichkeit, den Blick auf diese vielfältige Gruppe zu weiten und zu überlegen, was als Gesellschaft, oder auch im Kleinen getan werden kann, um Herausforderung zu thematisieren und zu lösen.
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