"Gesund für Dich – gut für die Natur": Kirchen rufen zum Autofasten auf
Bereits zum 20. Mal initiieren die Umweltbeauftragten der katholischen und evangelischen Kirche sowie erstmals auch die Israelische Kultusgemeinde und weitere Glaubensgesellschaften die Aktion "Autofasten". Vom 14. Februar bis 30. März 2024 sind die Teilnehmenden aufgerufen, das eigene Auto stehen zu lassen und auf umweltfreundliche Alternativen umzusteigen. Dabei winken attraktive Preise.
Eisenstadt – Fasten bedeutet mehr und anderes als bloßes Verzichten. Die Fastenzeit bietet vielmehr die Chance, eigene und mitunter alteingesessene Gewohnheiten zu überdenken und im bewussten Verzicht das Potenzial für die Offenheit für das wirklich Wichtige zu entdecken. "Das eigene Mobilitätsverhalten zu hinterfragen ist immer wieder spannend. Das Klimaticket zeigt mir, wie komfortabel umweltfreundliche Alternativen inzwischen oft geworden sind. Die Aktion Autofasten ist ein motivierender Anstoß, das nötige Umdenken zu beginnen", sagt Lois Berger, Umweltbeauftragter der Diözese Eisenstadt über die Aktion "Autofasten".
Initiative zahlreicher Religionsgemeinschaften
In diesem Sinne kann auch das "Autofasten", das die Umweltbeauftragten der katholischen und evangelischen Kirche bereits zum 20. Mal ins Leben rufen, ein Beitrag sein, um im gezielten Verzicht einen tatsächlichen Gewinn zu erfahren. Erstmals beteiligen sich auch die Israelische Kultusgemeinde, die Buddhistische Glaubensgesellschaft, die Bahai Religion und die Alevitische Glaubensgemeinschaft an der Aktion.
Beitrag zum allgemeinen Wohlbefinden
„Wir laden dazu ein, die Fastenzeit zu nutzen, kleinere Wege zu Fuß zu gehen, mehr mit dem Fahrrad unterwegs zu sein oder notwendige Fahrten eher mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu tätigen", sagt der Sprecher der Initiative, Markus Gerhartinger. Schließlich kann das Autofasten ein Beitrag zur persönlichen Gesundheit und ein Beitrag gegen den Klimawandel sein.
"Leider ist der KFZ-Verkehr immer noch der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasen und der einzige Bereich, in dem der Ausstoß von CO2 deutlich zugenommen hat. Um die verpflichtenden Klimaziele der Bundesregierung erreichen zu können, wäre die Reduktion des Tempolimits auf Autobahnen und Landstraßen ein wesentlicher Beitrag", fordert Gerhartinger.
Wer auf das Auto in der Zeit von Aschermittwoch bis Karsamstag verzichtet, kann mit so manchen Herausforderungen in dem von Flexibilitäts- und Mobilitätsanforderungen geprägten Alltag konfrontiert sein und muss mitunter mit Einschränkungen praktischer Gewohnheiten rechnen. Dennoch lohnt sich die Teilnahme am Autofasten, für einen selbst und für andere. "Abgase, Staub, Lärm, Verkehrstote und Verletzte, finanzielle Belastung und Bewegungsmangel sind alles unerwünschte Nebenwirkungen des Autoverkehrs. Wer bei der Aktion Autofasten mitmacht, tut sich selbst und allen anderen etwas Gutes: mehr Lebensqualität und Bewegung, die Möglichkeit, einiges an Kosten zu sparen, und die Mithilfe an der Reduktion der Schadstoffbelastung", heißt es seitens der kirchlichen Umweltbeauftragten.
Autofasten auch als politisches Statement
Die Wege für ein erfolgreiches Autofasten sind vielfältig. Neben dem Umstieg auf Alternativen wie das Rad oder öffentliche Verkehrsmittel, können auch Fahrgemeinschaften gebildet oder (E-)Carsharing-Angebote genutzt werden. Und sollte ein gänzlicher Verzicht auf das Auto nicht umsetzbar sein, können Fastende auch durch die gezielte Reduktion der Fahrkilometer an der Aktion teilnehmen. Die Aktion möchte mit der Forderung nach dem Ausbau sauberer, nachhaltiger, klimafreundlicher Mobilitätsformen auch ein politisches Statement setzen.
Bewusstseinsbildung in der Schule
Um zur Bewusstseinsbildung beizutragen, geht "Autofasten" mit einer eigenen Projektidee in die Schulen: Ein "Pickerlbaum" soll zum Mitmachen animieren und für das Thema sensibilisieren. Auf diesen Baum kleben Schülerinnen und Schüler jeden Tag, an dem sie nicht mit dem Auto in die Schule gebracht wurden, ein grünes Blatt auf ein großes Plakat. Das Ziel besteht darin, den Baum, der gut sichtbar und für alle zugänglich platziert werden sollte, mit möglichst vielen Blättern zu bekleben. Als Preis winkt der Schule ein Gutschein im Wert von 60 Euro für einen Obstbaum im Schulgarten, zur Verfügung gestellt vom Unternehmen Bellaflora. "Durch diesen spielerischen Wettbewerb lernen Schülerinnen und Schüler, wie wichtig der nachhaltige Umgang mit der Umwelt ist. Gleichzeitig soll bei den Eltern das Bewusstsein geschaffen werden, sich Alternativen zum Auto zu überlegen", betont Bellaflora-Geschäftsführerin Susanne Eidenberger.
Motivierende Preise gibt es nicht nur für Schulen zu gewinnen. Unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wird ein österreichweites 1-2-3-Klimaticket für das ganze Jahr oder für Familien mit schulpflichtigen Kindern und ein dreitägiger Familienurlaub in einem österreichischen JUFA-Hotel inklusive An- und Abreise mit der ÖBB verlost. Dazu Klaus Gastenauer, Vorstand der ÖBB Personenverkehr AG: "Beim Fasten geht es nicht nur um Verzicht, sondern darum, neue, bessere Wege zu suchen. Gleiches gilt für das Autofasten. Stressfreie Mobilität mit Bus oder Bahn soll bereichernd sein und neue Perspektiven ermöglichen. Wir hoffen, mit dieser Aktion noch mehr Menschen für den Umstieg auf die Bahn zu gewinnen.
"Wer bei der Aktion "Autofasten" mitmachen möchte, kann sich unter www.autofasten.at registrieren.
Teilnehmende erhalten zudem eine kostenlose "AktivMobil-Versicherung" des Verkehrsclubs Österreich, die eine Rechtsschutz-, Haftpflicht- und Unfallversicherung auf allen privaten Wegen zu Fuß, mit (E-)Tretroller, per Fahrrad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln beinhaltet.
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