Bischof Zsifkovics feierte Polizeirorate
Bischof Ägidius Zsifkovics feierte heute gemeinsam mit Führungskräften der Landespolizeidirektion Burgenland die traditionelle Polizeirorate im Advent. Im Rahmen des feierlichen Gottesdienstes in Eisenstadt nutzte der Diözesanbischof die Gelegenheit, um acht Beiräte in der Polizeiseelsorge per Dekret zu ernennen. Diese Beiräte, vergleichbar mit einem Pfarrgemeinderat, werden die Polizeiseelsorge unterstützen.
„Ich freue mich, dass sich eine so engagierte Gruppe gefunden hat, die gemeinsam mit Polizeiseelsorger Diakon Michael Marlovits den christlichen Glauben innerhalb der Polizei stärkt und ein breites Angebot schafft, das wir als Diözese Eisenstadt mit Überzeugung unterstützen“, betonte Bischof Zsifkovics.
Advent als Zeit des Suchens
In seiner Predigt hob der Bischof die besondere Bedeutung des Advents hervor – eine Zeit, die er als „Zeit des Suchens“ beschrieb. Er erzählte von einer Weihnachtskarte, die ihn besonders berührt habe, da er auf den ersten Blick das Jesuskind darauf nicht finden konnte. Erst nach längerer Suche entdeckte er es verborgen im Hintergrund. „Schon bei der Geburt Jesu war das Suchen ein zentrales Thema – die Hirten und die Weisen aus dem Morgenland machten sich auf, um Jesus zu finden. Seit Jahrtausenden suchen Menschen das Jesuskind“, so der Bischof.
Weihnachten sei die Feier der Menschwerdung Jesu, ein tiefes Geheimnis, das uns ein Leben lang zum Suchen einlade. „Suchen braucht Mut, Ausdauer und Geduld – es ist oft kein geradliniger Weg, sondern manchmal ein steiniger Pfad oder gar ein Kreuzweg“, so Zsifkovics. Gerade der Advent biete eine einzigartige Gelegenheit, sich bewusst auf diesen Suchprozess einzulassen. Gleichzeitig kritisierte der Bischof die zunehmende Kommerzialisierung der Adventzeit: „Wir feiern Weihnachten oft schon im Advent und überspringen die wertvolle Zeit der Suche.“
Wertschätzung für die Polizei
Der Bischof nutzte die Gelegenheit, um der Polizei des Burgenlandes seinen Dank auszusprechen. „Sie leisten nicht nur Wach- und Ordnungsdienst, sondern sind auch Suchende. Oft müssen Sie etwas suchen und hoffentlich auch finden. Das verbindet uns – auch ich als Bischof suche immer wieder nach meinen Schafen.“
Landespolizeidirektor Martin Huber dankte dem Bischof für die gemeinsame Feier der Polizeirorate und blickte positiv auf die Zusammenarbeit zurück: „Es ist ein guter Moment, um innezuhalten und danke zu sagen. Besonders danke ich unseren Polizeiseelsorgern, die mit großem Engagement Veranstaltungen organisieren und wertvolle Traditionen bewahren.“
Mit der Ernennung der acht neuen Beiräte setzt die Diözese Eisenstadt ein starkes Zeichen für die Unterstützung der Polizeiseelsorge im Burgenland. Die Polizeirorate bleibt ein besonderer Moment im Advent – eine Zeit der Besinnung, des Dankes und der Suche.