
Diözese Eisenstadt erhält Zuschlag zu Weingut am Eisenberg
Die Wirtschaftliche Generaldirektion der Diözese Eisenstadt hat sich im vergangenen Jahr in Abstimmung mit den diözesanen Gremien (Domkapitel, Diözesaner Wirtschaftsrat) dazu entschlossen, am Bieterverfahren rund um das Weingut Schützenhof am Eisenberg teilzunehmen und hat schließlich den Zuschlag für das Weingut erhalten.
Über den Kaufpreis wurde zwischen dem bisherigen Eigentümer und dem Auktionshaus, das die Versteigerung abgewickelt hat, Stillschweigen vereinbart. Es sei jedoch erwähnt, dass der Preis deutlich unter dem tatsächlichen Wert des Weinguts liegt.
Die Diözese Eisenstadt möchte mit dem Weingut am Eisenberg wir eine Tradition wiederbeleben, die in der Vergangenheit bereits Bestand hatte. Bereits unter Bischof Stefan László betrieb die Diözese ein kleines Weingut.
„Die Verbindung von Kirche und Wein hat eine lange Geschichte, die in vielen Regionen sichtbar ist – von den Augustiner-Chorherren über das Stift Klosterneuburg bis hin zur Abtei Pannonhalma. Wir fühlen uns dieser Tradition verbunden und möchten sie auch im Burgenland pflegen“, so der Wirtschaftliche Generaldirektor der Diözese Eisenstadt, Johannes Stipsits.
Der Diözese Eisenstadt war es ein großes Anliegen, mit dem Erwerb des Weinguts auch einen positiven Beitrag für die Region Eisenberg zu leisten. In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten haben wir uns bewusst für eine Investition in den Erhalt der burgenländischen Weinkultur entschieden. Es erfüllt uns mit Dankbarkeit, dass wir dazu beitragen konnten, das Weingut in regionalen Händen zu belassen. Durch unser Engagement konnten wir letztlich verhindern, dass das Weingut an ausländische Investoren gelangt, die keinen Bezug zu dieser besonderen Weinbauregion haben. Während des gesamten Versteigerungsprozesses gab es ein starkes Interesse von Investoren aus dem asiatischen Raum. Unsere Gespräche mit den politischen Verantwortungsträgern der Region sowie den Vorbesitzern zeigten eine spürbare Erleichterung über den Zuschlag an die katholische Kirche im Burgenland als verlässlicher, langfristiger und stabiler Partner für die Zukunft.
Derzeit prüfen wir sorgfältig, wie sich die Zukunft des Schützenhofs gestalten lässt. Ob durch eine Verpachtung an junge Winzer, eine Zusammenarbeit mit erfahrenen Kellermeistern oder die eigene Erzeugung von Wein – alle Optionen stehen offen. Wir möchten uns dabei von einer offenen Haltung leiten lassen, um die beste Entscheidung für das Weingut und die Region zu treffen.
Die Katholische Kirche habe sich selbst einen strikten Sparkurs verordnet, aber Stipsits stellt auch klar, dass er immer betont habe, dass die Kirche abseits vom Kirchenbeitrag weitere Einnahmequellen erschließen müsse. Alleine schon aus betriebswirtschaftlicher Sicht sei es notwendig Investitionen zu tätigen.
„Ich habe schon in meinen ersten Interviews immer gesagt, dass wir neue Standbeine brauchen und uns verstärkt mit den Themen Energie, Immobilienentwicklung und Beteiligungen und Investments beschäftigen werden und dies tun wir seit zwei Jahren sehr intensiv“, so Stipsits weiter.
Um möglichen Missverständnissen vorzubeugen, möchten wir seitens der Diözese Eisenstadt klarstellen, dass für den Erwerb des Weinguts keine Mittel aus der Verpachtung von Pfründen verwendet wurden. Die Pachtvorschreibung durch die Diözese ist derzeit noch nicht erfolgt, sodass daraus bislang keine Einnahmen bestehen. Die Gelder aus der Verpachtung der Pfründen sind ausschließlich für die Bezahlung der Priesterpensionen bestimmt, wie es das Kirchenrecht vorschreibt.