Bischof von Eisenstadt
Bischof von Eisenstadt
Das Bischofsamt:
Dienst am Heiligen, Hirtendienst des Leitens, Lehrens und Beschützens
„Gelobt sei Jesus Christus! Hvaljen budi Jezuš Kristuš! Dicsértessék a Jézus Krisztus! Patjardo te ol o Jezus Krisztus!“
„Von A bis Z“: Bischof Zsifkovics als Brückenbauer zwischen Kirche und Welt
Publikation des Eisenstädter Diözesanbischofs „Von A bis Z. Gott begegnen in der Welt von heute“ buchstabiert christliche Grundüberzeugungen in erfrischend moderner, lebendiger und unkomplizierter Weise aus – Bischof Zsifkovics: „Die Kirche muss die Menschen wieder in ihren heutigen unmittelbaren Lebenswirklichkeiten erreichen“
Ägidius J. Zsifkovics wurde am 16. April 1963 in Güssing als Sohn von Ägidius und Gertrude Zsifkovics (geb. Stipsits) geboren. Er stammt aus dem burgenlandkroatischen Teil der Diözeseund wuchs zweisprachig – deutsch und kroatisch sprechend – auf. Heute spricht der Bischof darüber hinaus noch Italienisch und Englisch, verfügt über Ungarischkenntnisse und ist aufgrund seiner humanistischen Sprachausbildung mit Latein und Altgriechisch vertraut.
Die Kindheit verbrachte Ägidius Zsifkovics mit seinen Eltern und seiner Schwester Renate in der Gemeinde Hackerberg, zugehörig zur Pfarre Stinatz. In Hackenberg besuchte er die Volksschule, anschließend absolvierte er das Bischöfliche Knabenseminar Mattersburg, das er 1981 mit der Matura abschloss.
Nach der Reifeprüfung trat er in das Priesterseminar der Diözese Eisenstadt in Wien ein und absolvierte ein Theologiestudium an der Universität Wien, das er am 27. Jänner 1987 mit dem Magister der Theologie abschloss. Von 1983 bis 1984 konnte er seine theologischen Studien durch ein Externjahr an der Universität Zagreb bereichern. Am 29. Juni 1987, genau ein Jahr nach seiner Weihe zum Diakon, empfing Ägidius J. Zsifkovics vom damaligen Diözesanbischof Stefan László im Eisenstädter Martinsdom die Priesterweihe. Der von ihm gewählte Primizspruch lautete: „Was er euch sagt, das tut!“ (Joh 2,5).
Am 1. September 1987 trat Ägidius Zsifkovics eine Stelle als Bischöflicher Sekretär und Zeremoniär an – also gerade in jener arbeitsintensiven Zeit, die von den Vorbereitungen auf den Besuch von Papst Johannes Paul II. in der noch jungen Diözese Eisenstadt geprägt war. Der Papstbesuch hatte seinen Höhepunkt in einem Festgottesdienst am 24. Juni 1988 in Trausdorf, knapp an der Grenze zum damals noch kommunistischen Ungarn. Von Anfang September 1988 bis 1992 wurde Zsifkovics von Bischof László für das Studium des kanonischen Rechts an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom freigestellt. 1990 erwarb er das Lizentiat, 1992 den Doktor des kanonischen Rechts.
Noch während des Kirchenrechtsstudiums wurde er 1991 zum Vizekanzler der Diözesankurie in Eisenstadt ernannt. Nach seiner Rückkehr aus Rom übte er von 1992 bis 1999 das Amt des Ordinariatskanzlers aus. Zudem war Bischof Zsifkovics Advokat des Bischöflichen Diözesangerichts (1992-1994), seit 1992 Mitglied des Priesterrates, seit 1994 Pfarrmoderator und ab 1997 Pfarrer in Wulkaprodersdorf.
Seit 1996 leitete er das Referat für die pastoralen Belange des kroatischen Volksteiles (ab 2000 „Kroatische Sektion“) und war Chefredakteur der kroatischen Kirchenzeitung „Glasnik“ der Diözese Eisenstadt. Von 1993 bis 1997 war er zudem Mitglied des kroatischen Volksgruppenbeirats, in dessen Funktion er auch in der Koordinierungsstelle für Flüchtlinge und Ostkontakte mitwirkte.
Am 1. Februar 1999 übernahm Ägidius Zsifkovics auf Vorschlag von Kardinal Christoph Schönborn und nach Wahl der Mitglieder der Bischofskonferenz das Amt des Generalsekretärs der Österreichischen Bischofskonferenz. In dieser Funktion war Zsifkovics u.a. maßgeblich an den Vorbereitungen für den „Mitteleuropäischen Katholikentag“ (2003/04) mit der „Wallfahrt der Völker“ am 22. Mai 2004 nach Mariazell und für den Österreich-Besuch von Papst Benedikt XVI.von 7. bis 9. September 2007 verantwortlich.
Bereits 1997 wurde er vom damaligen Eisenstädter Diözesanbischof Paul Iby zum Wirklichen Konsistorialrat ernannt; im Jahr 2000 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum päpstlichen Ehrenkaplan („Monsignore“).
Am 25. September 2010 wurde Ägidius J. Zsifkovics im Martinsdom zum dritten Diözesanbischof von Eisenstadt und damit zum Nachfolger des ersten Eisenstädter Bischofs Stephan László und dessen Nachfolger Paul Iby geweiht. Hauptkonsekrator war Kardinal Christoph Schönborn, ihm zur Seite standen Kardinal Josip Bozanic aus Zagreb und Amtsvorgänger Bischof Paul Iby. 57 Erzbischöfe und Bischöfe wohnten der Bischofsweihe bei. Bereits in seiner Ansprache hob er die Solidarität mit den Mitmenschen, insbesondere die Zuwendung zu den „Mühseligen und Beladenen“, die „Sorge für Arme, Heimatlose, Notleidende“ als „Dauerauftrag für die Kirche“, als konkrete Martinstaten für die Martinsdiözese Eisenstadt hervor.
Auch ein weiteres Grundanliegen von Ägidius Zsifkovics kam bereits mit der Bischofsweihe zum Ausdruck: die Wertschätzung, der Einsatz und die Förderung der sprachlichen, kulturellen, spirituellen und ökumenischen Vielfalt des Burgenlandes und seiner Verortung im Herzen, in der Mitte Europas.
Das Thema Europa und Welt nehmen einen zentralen Platz im Lebensweg von Ägidius J. Zsifkovics ein: 2012 nahm Bischof Zsifkovics als Delegierter der Österreichischen Bischofskonferenz an der Weltbischofssynode teil. Er ist Europabischof der Österreichischen Bischofskonferenz und wurde 2015 von der EU-Bischofskommission ComECE, in der er als Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz sitzt, zum europaweiten Koordinator für Flüchtlingsfragen ernannt. Damit kommt ein weiteres Grundanliegen des Eisenstädter Diözesanbischofs, der in diesem Jahr die Ehrenbürgerschaft und den Ehrenring der burgenländischen Hauptstadt Eisenstadt in Würdigung seiner großen „kulturellen, sozialen und seelsorglichen Bedeutung für die Stadt und ihre Bewohner“ (Bürgermeister Thomas Steiner) erhielt, zum Ausdruck: der Einsatz für Schutzsuchende auf der Flucht.
Bischof Zsifkovics, der als Referatsbischof für die Roma und Sinti in Österreich der ranghöchste Minderheitenvertreter der Republik ist, wurde Ende Oktober 2015 auch mit dem Referat „Flucht, Migration und Integration“ der Österreichischen Bischofskonferenz betraut.
16. April 1963
geboren in Güssing, wohnhaft in der Filialgemeinde Hackerberg, Pfarre Stinatz
1981
Matura am Gymnasium Mattersburg (Absolvent des Bischöflichen Knabenseminars Mattersburg)
1981 – 1987
Alumne des Bischöflichen Priesterseminars der Diözese Eisenstadt in Wien und Studium an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien
1983 – 1984
Externjahr an der Universität Zagreb
29. Juni 1986
Diakonenweihe durch Bischof László in Eisenstadt
27. Jänner 1987
Magister der Theologie – Universität Wien
29. Juni 1987
Priesterweihe in Eisenstadt durch Bischof László
1987 – 1988
Bischöflicher Sekretär und Zeremoniär
1988 – 1992
Studium des Kanonischen Rechts an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom
1990
Lizentiat des Kanonischen Rechts
1992
Doktor des Kanonischen Rechts
1991 – 1992
Vizekanzler der Diözesankurie
1992 – 1999
Ordinariatskanzler der Diözese Eisenstadt
1992 – 1994
Advokat des Bischöflichen Diözesangerichtes
Jänner – Juli 1993
mit den Agenden eines Generalvikars der Diözese Eisenstadt betraut
1992
Mitglied des Priesterrates bzw. ab 2000 Mitglied des Gremiums „Priesterrat und Dechantenkonferenz“
1994
Pfarrmoderator bzw. ab 1997 Pfarrer in Wulkaprodersdorf
1996
Leiter des Referates für die pastoralen Belangen des kroatischen Volksteiles (ab 2000 „Kroatische Sektion“) sowie Chefredakteur der kroatischen Kirchenzeitung „Glasnik“
1997
Schriftleiter der kroatischen Kirchenzeitung „Glasnik“
1997
Mitglied bzw. 1999 Vorsitzender der Liturgischen Kommission für die kroatischen Belange
1997
Ernennung zum Wirklichen Konsistorialrat
1. Feber 1999
Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz
2000
Ernennung zum päpstlichen Ehrenkaplan („Monsignore“)
2009
Großes Ehrenzeichen des Landes Burgenland
25. September 2010
Weihe zum Diözesanbischof von Eisenstadt
2015
Europabischof der Österreichischen Bischofskonferenz
Europaweiter Koordinator für Flüchtlingsfragen
Ehrenbürgerschaft und Ehrenring der burgenländischen Hauptstadt Eisenstadt
Referatsbischof für die Roma und Sinti bis 2016
Ein Wappen setzt sich aus dem Schild zusammen, der einige bedeutungsvolle Symbole trägt und von Elementen umgeben ist, die die Würde, den Rang, den Titel, die Jurisdiktion usw. des Trägers angeben. Daher erscheint im Wappen von S. E. Dr. Ägidius J. Zsifkovics über dem Wappenschild - gemäß der kirchlichen Heraldik - der grüne Bischofshut mit den sechs herabhängenden Quasten. Unter dem Hut wird der Wappenschild an einem goldenen Stab eines ebenfalls goldenen Vortragekreuzes getragen. Die Form der Flecht-Ornamente in Kreuz und Stab stammen vom sogenannten "kroatischen Kreuz", das an die Christianisierung des kroatischen Volkes erinnert.
Der kelchförmige Schild ist die in der kirchlichen Heraldik gebräuchlichste Form. Er ist rot, golden ummantelt. An den oberen Ecken trägt das rote Hauptfeld zwei goldene Seitenfelder wie einen "Mantel". Der "Mantel" ist - außer einem allgemein religiösen Symbol - hier auch ein Symbol für den heiligen Martin, den Patron der Diözese Eisenstadt und des Burgenlandes, der der Legende nach seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat.
Das Hauptfeld des Wappens ist das zentrale rote Feld, auf dem sich in goldenem Kleid mit silbernem Mantel die Gnadenstatue von Mariazell befindet: die Magna Mater Austriae, Magna Domina Hungarorum und Magna Mater Gentium Slavorum. Die Gottesmutter zeigt dabei mit ihrem Zeigefinger auf das Jesuskind. Es ist ein Zeichen und Symbol dafür, dass auch Bischof Ägidius Zsifkovics darin die zentrale Dimension jedes christlichen und auch seines bischöflichen Lebenszeugnisses sieht: auf Christus hinzuweisen. Die Gottesmutter von Mariazell hat für alle drei in der Diözese beheimateten Volksgruppen und auch für den Bischof selbst große Bedeutung, der ein Wort der Gottesmutter an die Diener bei der Hochzeit zu Kana zum Wahlspruch gewählt hat: "Was er euch sagt, das tut!". Darüber hinaus sollen die marianische Dimension des bischöflichen Dienstes sowie das marianische Profil der Kirche insgesamt zum Ausdruck gebracht werden.
Im Teil des Schildes, der als "Mantel" bezeichnet wird, sind zwei Symbole zu sehen, die auf die Herkunft des Bischofs hinweisen. Auf der heraldisch rechten (aus der Sicht des Betrachters linken) Seite befindet sich das Wappen der Diözese Eisenstadt. Auf der heraldisch linken Seite befindet sich auf goldenem Grund der rote Weinstock, der auf die Heimatgemeinde des Bischofs, Hackerberg im Bezirk Güssing, verweist. Das silberne Schwert und der silberne Schlüssel weisen auf die Patrone seiner Heimatpfarre Stinatz hin: den heiligen Apostel Petrus und den heiligen Apostel Paulus. Gleichzeitig verweist es auf die Treue zum Nachfolger des Apostels Petrus, auf die Verkündigung des Wortes Gottes an alle Menschen und auf die demütige Arbeit im Weinberg des Herrn.
Es entspricht der allgemeinen kirchlichen Heraldik, unter den Schild ein Band mit dem Wahlspruch zu setzen. Dieser gibt mit wenigen Worten ein Ideal bzw. das Lebensprogramm wieder. Der Wahlspruch von Bischof Ägidius J. Zsifkovics ist dem zweiten Kapitel des Johannesevangeliums entnommen. Bei der Hochzeit zu Kana hat Jesus Christus sich das erste Mal geoffenbart. Auf das Geheimnis der Offenbarung verweist der gewählte Wahlspruch: „QUODCUMQUE DIXERIT VOBIS FACITE“ (Joh 2,5b).
Das Schild von Bischof Ägidius J. Zsifkovics kann daher in der Sprache der Heraldik auf folgende Weise beschrieben („blasoniert“) werden: rot, golden ummantelt, mit der Gnadenstatue von Mariazell in goldener Farbe; das linke Feld: das Wappen der Diözese Eisenstadt; das rechte Feld: Schlüssel und Schwert gekreuzt in silberner Farbe und ein Weinstock in roter Farbe.