Am Freitag, dem 1. September, traf Papst Franziskus in Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei ein, wohin ihn seine 43. apostolische Auslandsreise führte. Damit war er der erste Papst, der dieses Land besuchte. Dort leben etwa 3,3 Millionen Menschen, am weitesten verbreitet sind der Buddhismus und Schamanismus. Es gibt ca. 1.500 Katholiken, das sind etwa 2 %. Papst Franziskus wollte sie und die ganze Welt im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe ermutigen. Obwohl die katholische Kirche hierzulande klein ist, hat sie seit 2022 einen Kardinal: Giorgio Marengo, 49 Jahre alt und gebürtig aus Italien, er ist Direktor der Apostolischen Präfektur in Ulaanbaatar.
Das offizielle Programm der Wallfahrt begann am Samstag, 2. September 2023. Der Papst traf sich mit Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Kirche. Am Sonntag, 3. September 2023, folgten ein interreligiöses Treffen und eine Festmesse, und vor seiner Abreise weihte der Papst am Montag, 4. September, noch ein soziales Zentrum.
Papst Franziskus hat bei seinem Besuch in der Mongolei zur Zusammenarbeit der Religionen für den Frieden in der Welt aufgerufen. In Reden und Ansprachen vor Regierungsvertretern, Diplomaten und Vertretern anderer Religionen hob er am Wochenende das gemeinsame Interesse aller Menschen an einer Welt ohne Krieg und Konflikte hervor. Dabei sendete er auch freundliche Signale in Richtung China, neben Russland das Nachbarland der Mongolei.
Ohne den russischen Angriff auf die Ukraine zu nennen, sagte er am Samstag in der Haupt-stadt Ulan Bator: "Mögen die dunklen Wolken des Krieges vorüberziehen, mögen sie vom festen Willen einer universalen Geschwisterlichkeit hinweggefegt werden." Der Papst rief zur Achtung internationaler Gesetze auf und verlangte Grundrechte für alle Menschen. "Bemühen wir uns gemeinsam darum, eine Zukunft des Friedens zu errichten", sagte er.
Bei seiner Rede im Beisein des mongolischen Staatspräsidenten Uchnaagiin Chürelsüch lobte Franziskus die ablehnende Haltung der Mongolei zu Atomwaffen und Todesstrafe, ihre friedliche Außenpolitik und die Religionsfreiheit in dem Land. Der Schamanismus und der aus dem Buddhismus abgeleitete Respekt für jedes Lebewesen stellten einen wertvollen Beitrag für das Engagement für Klimaschutz dar, sagte er mit Blick auf die in der Mongolei am meisten verbreiteten Religionen.
Die katholische Kirche glaube fest an den Dialog, betonte der Papst beim interreligiösen Treffen am Sonntag. "Wir haben einen gemeinsamen Ursprung, der allen die gleiche Würde verleiht, und einen gemeinsamen Weg, den wir nur zusammen gehen können, da wir unter ein und demselben Himmel wohnen, der uns erleuchtet und umhüllt." Wenn die Menschheit nur auf irdische Interessen ausgerichtet sei, ruiniere sie am Ende die Erde, wie Konflikte, Umweltzerstörung, Verfolgung und die Ablehnung menschlichen Lebens zeigten.
Zum Ende einer Messe am Sonntag überraschte Franziskus mit einer Botschaft an China. An der Seite eines früheren und dem aktuellen Bischof von Hongkong grüßte er das "edle chinesischen Volk". Er wünsche ihm das Beste und dass es immer vorwärts gehe und vorankomme. "Und ich bitte die chinesischen Katholiken, gute Christen und gute Staatsbürger zu sein", so der Appell von Franziskus.
Etwa 100 Katholiken aus dem kommunistischen China sind trotz Verbots ihrer Regierung zum Papstbesuch in die Mongolei gereist.
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