Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics feierte am Sonntag, 19. November, auf Einladung von Erzbischof Bernard Bober den Festgottesdienst zum Elisabethfest in Košice in der Slowakei.
Im Zeichen des Gebets um Frieden in der Ukraine, im Heiligen Land und in allen Kriegsgebieten sowie im Zeichen des Aufbaus einer "guten kirchlichen und europäischen Nachbarschaft" stand der Besuch von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics zum Elisabethfest (19.11.) in Košice auf Einladung von Erzbischof Bernard Bober. Höhepunkt war die Festmesse in der örtlichen Kathedrale, bei der Zsifkovics auch die Predigt hielt.
Vielfältige Verbindungen zwischen den Diözesen
Bischof Zsifkovics erinnerte in der Begrüßung an die mehrfachen Verbindungen zwischen der Kirche im Burgenland und der Diözese Košice. Familiäre, durch den aus dem Burgenland stammenden Vater eines Bischofs von Košice – es war Zigmund Bubics –, humanitäre, durch die Tätigkeit der Schwestern vom Göttlichen Erlöser aus Eisenstadt im Spital von Košice in den 1940er-Jahren, und durch die gemeinsame Ernennung zum Bischof – Zsifkovics und Bober – in beiden Fällen war es der Juli 2010. Schließlich verbinde die ostslowakische Herkunft eines kompetenten Eisenstädter Diözesanmitarbeiters, Miroslav Mochnáč, Bischöflicher Zeremoniär und Direktor der Pastoralen Dienste, die beiden Diözesen.
Spiritualität, Synodalität, Solidarität
Die hl. Elisabeth von Thüringen (1207-1231), der der Dom von Košice geweiht ist, steht für Bischof Zsifkovics, wie er in seiner Predigt sagte, für drei zentrale Haltungen des Christen: Spiritualität, Synodalität und Solidarität.
Was Spiritualität betrifft, so hätten Christen "auf der anderen Seite des ehemaligen Eisernen Vorhangs" mit großer Bewunderung auf das Glaubenszeugnis der Slowaken während der kommunistischen Diktatur geschaut. "Danke euch und euren Vorfahren für dieses treu gelebte Glaubenszeugnis in Zeiten der Unterdrückung und Verfolgung! Dieses Zeugnis braucht es auch jetzt im sogenannten 'freien und geeinten Europa', auch in der Slowakei. Nur zügellose Freiheit und Konsum erfüllen nicht. Ohne das Glaubensleben in den Familien und Pfarrgemeinden gibt es kein Christsein", so Zsifkovics.
Im Blick auf Synodalität verwies er auf das Wort von Papst Franziskus, wie alle Glieder der Kirche den Weg gemeinsam gehen sollten: "Die Kirche ist kein Parlament, sondern eine Weggemeinschaft, in der sich die Einheit mit Gott und die Einigkeit unter den Menschen verwirklicht." Auf diesem gemeinsamen Weg sei "jeder und jede Getaufte berufen, mit seinen Charismen-Talenten an der Sendung der Kirche mitzuwirken, um Christus zu den Menschen zu bringen. Das holt uns aus der bequemen Rolle des Besserwissens, Kritisierens und Forderns heraus und nimmt uns als Getaufte in die Verantwortung für unsere Kirche, für die Diözesen, die Pfarrgemeinden, auch für die Gesellschaft", appellierte Bischof Zsifkovics. Dabei brauche es dringend heute "nicht nur in der Kirche, sondern auch in der Politik und Gesellschaft auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene" solche Synodalität.
Schließlich erläuterte Zsifkovics, was christliche Solidarität bedeute: "Die hl. Elisabeth zeigt uns einfach, aber eindrucksvoll, was christliche Solidarität ist. Die barmherzige Tat Elisabeths galt den vielen Armen und Kranken ihrer Zeit, letztlich aber Christus selbst. Elisabeth wird so zur Mittlerin und zum Wasserrohr, durch das die Gabe Christi die Armen erreicht." Es gehe nicht darum, große Taten zu vollbringen, sondern "Wasserrohr zu sein" und die Not zu sehen: "Zeigt uns unsere Zeit nicht viele neue Arten der Armut, die wir als Kirche und Christen erkennen sollten?"
Christliche Nächstenliebe und Solidarität leben
Am Fest der hl. Elisabeth, das zugleich der Welttag der Armen ist, laute daher die Bitte, die "uns allen" gelte, "in unserer Umgebung konkrete Taten wie Elisabeth" zu setzen: "Scheuen und schämen wir uns nicht, damit christliche Nächstenliebe und Solidarität hier bei Euch in Košice, in der Slowakei, in Europa und in der ganzen Welt weiterleben", so der Gastbischof aus Österreich beim Elisabethfest in Košice.
Unterstützung für Dachsanierung und Arme
Im Zuge des Besuchs wurden dem einladenden Erzbischof von Košice Bernard Bober, der zugleich Vorsitzender der Slowakischen Bischofskonferenz ist, 30.000 Euro für die Renovierung des Daches der gotischen Kathedrale übergeben. Die gotische Kathedrale von Košice ist die größte Kirche der Slowakei. Zusätzlich brachte der Bischof auch 5.000 Euro aus den Mitteln der Caritas der Diözese Eisenstadt für Menschen in Not in der Erzdiözese in Košice mit. In der Region lebt auch eine große Roma-Minderheit.
Für Zsifkovics war es bereits innerhalb kurzer Zeit der zweite Besuch in Košice. Der erste wurde gemeinsam mit dem Landeshauptmann des Burgenlandes durchgeführt, am Beginn des Krieges in der Ukraine, da damals die konkreten Hilfeleistungen aus dem Burgenland gemeinsam organisiert und koordiniert werden mussten.
Fotos: Diözese Eisenstadt / Mochnáč