Am 3. Februar gedenkt die Kirche des heiligen Blasius, eines Heiligen, der sich durch sein mit Wundern durchwirktes Leben in das Gedächtnis der Gläubigen eingebrannt hat. Ein Großteil seiner Hagiographie ist zur Legende geworden, hat aber seine Bedeutung nicht verloren, ganz im Gegenteil.
Blasius lebte im 3. Jahrhundert in Kappadokien (der heutigen Türkei) und übte das Bischofsamt in einem Gebiet unter römischer Verwaltung aus, welche eine eher negative Einstellung gegenüber den Christen dieses Gebiets hatte. Um die Situation für Blasius noch dramatischer zu machen, schenkte Gott ihm das Charisma der Heilung und die Nachricht von seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten verbreitete sich unter den Menschen. Dass die römischen Behörden ihm nicht gut gesonnen waren, zeigte auch die Tatsache, dass der römische Statthalter ihn verhaften und einsperren lassen wollte, Blasius jedoch vor seiner Verhaftung fliehen konnte.
Er versteckte sich in der Wildnis und fand seine Bleibe in einer Höhle. Während dieses Aufenthaltes kam eine weitere ungewöhnliche Fähigkeit von Blasius zum Vorschein: Er konnte sich schnell und einfach mit den Tieren anfreunden, die er in der Wildnis fand. Es gibt verschiedene Legenden über Blasius, eine Anekdote über seine Freundschaft mit Tieren besagt, dass eine besorgte Frau Bischof Blasius um Intervention beim Dieb ihres Ferkels bat, das von einem hungrigen Wolf gestohlen wurde. Blasius näherte sich dem Wolf, der das unglückliche Tier in seinen Zähnen hielt, sprach ihn an und konnte ihn, indem er ihn wegen des Diebstahls ermahnte, überreden, das kleine Schweinchen unversehrt gehen zu lassen. So gewann der heilige Blasius in dieser Frau eine Freundin, die ihn später in seiner Zelle besuchte und ihm Kerzen brachte. Daher die Symbolik der gekreuzten Kerzen während der Segnung des Halses der Gläubigen an seinem Gedenktag.
Alles bisher Gesagte veranlasst unser religiöses Bewusstsein, eine Parallele zwischen dem ursprünglichen Adam aus Genesis und diesem einnehmenden Heiligen, Blasius, zu ziehen. Wie Adam freundet er sich mit der belebten Welt, den Menschen und Tieren an und wird so zum Zeichen der Erneuerung der gesamten Schöpfung in Jesus Christus.
Wenden wir uns noch ein wenig der erwarteten Segnung des Halses zu. Der erwähnte Brauch geht auf ein Eingreifen dieses Heiligen zurück, als er einem Jüngling half, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte bzw. an einer Halskrankheit litt. Sprache ist uns wichtig, wir kommunizieren dadurch mit anderen Wesen, daher ist uns der Segen des Halses wichtig. Gott hat uns eine Stimme gegeben, damit wir ihn loben und unseren Nächsten Gutes tun können.
Wie endete das Leben des heiligen Blasius? Im Himmel, bei Jesus Christus, wo er zu den vierzehn wichtigsten Nothelfern zählt, denn er war ein viel beschäftigter, engagierter Bischof, Freund und Bruder. Auch als er schließlich wegen seines Glaubens an Christus verhaftet wurde, gab er ihn nicht auf, sondern weigerte sich kategorisch, den römischen Kaiser als Gottheit durch das Opfern von Weihrauch zu ehren, als die Tribune ihn während des Prozesses dazu zwingen wollten. Vor seinem Tod wurde er grausam gefoltert und zählt somit zu den heiligen Märtyrern.
Deshalb wollen wir uns am Gedenktag des heiligen Blasius daran erinnern, dass unsere Stimme und unsere Kehle dazu dienen, unseren Nächsten Gutes zu sagen, und dass unsere Gedanken für Beharrlichkeit im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe dienen mögen, während der heilige Blasius uns zum endgültigen Sieg über den Tod führt - zur Auferstehung.
Heiliger Blasius, bitte für uns!
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