Für uns, die wir im katholischen Glauben aufgewachsen sind, mit den Sakramenten, mit Zeiten der Nähe und Distanz, mit den Herausforderungen unseres Glaubens, ist selten etwas eine solche Stärkung wie der Tag des Aschermittwochs selbst oder der Tag der Verkündigung des Herrn. Noch am Aschermittwoch werden wir zur Segnung und Auflegung der Asche gehen, verschämt auf Fasten und Abstinenz denkend, aber was die Verkündigung des Herrn anlangt, wird uns vielleicht durch sorgfältiges Zählen der Tage in den Sinn kommen, dass sie genau neun Monate vor der Geburt Jesu „fällt“.
Wie das Glaubensgut eine miteinander verbundene Wirklichkeit ist, berühren sich der Aschermittwoch und die Verkündigung des Herrn tatsächlich und stellen einige wichtige Wahrheiten über die Beziehung von uns Menschen und Gott uns gegenüber dar. Der Sinn des Aschermittwochs (Beginn der Fastenzeit) kann leicht mit den Worten nähergebracht werden, die der Priester beim Ritus der Auflegung der Asche selbst ausspricht: Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst. oder: Kehrt um und glaubt an das Evangelium. Diese beiden Sätze könnten nacheinander folgen, sie schließen sich jedoch nicht gegenseitig aus. Zumindest einen davon hören wir während der Auflegung der Asche, die Botschaft ist die gleiche: Man muss sich bekehren (um gerettet zu werden), denn die Ewigkeit rückt näher. Und egal wie erschreckend diese Worte für uns klingen mögen, in beiden Fällen wird unsere Zustimmung benötigt. Die Erlösung ist kein gewaltsamer Eingriff, mit dem Gott uns zwingt, ihm zu gehorchen, und wenn wir es nicht tun, folgt die Strafe. Das ist nicht seine Art. Gott bietet seine Erlösung an, und was noch wichtiger ist, er bietet sie als freudige Bekehrung im geistlichen Leben des Einzelnen (der Gemeinschaft) an. Maria ist diejenige, der wir ohne Zögern auf diesem Weg folgen können. Als Gottes Schülerin vertraut sie darauf, dass alles, was Gott für sie vorgesehen hat, nur gut sein kann, und zwar auch für alle anderen Menschen. Deswegen singt ihr Herz den schönen Lobgesang „Meine Seele preist die Größe des Herrn“, denn sie kennt den Willen Gottes und unterwirft sich ihm, aber nicht aus Angst oder Passivität, sondern mit Freude, denn sie nimmt die Tatsache an, dass sein Wille die beste Wahl für die gesamte Schöpfung ist.
Der Aschermittwoch erinnert uns auch daran, dass es der Augenblick ist, dass wir „uns selbst sterben“; die Asche auf unserer Stirn ist ein Zeichen dieser Bereitschaft der Seele, diese Änderung anzunehmen. Oft verstehen wir die Fastenzeit als eine Zeit der Buße und Trauer, aber es ist keine Zeit der Trauer, sondern es ist das Trauern über unsere Sünden. Diese tiefe Stille, die sich in unserer Brust breitmacht, nachdem wir erkennen, dass wir gesündigt haben, ist völlig anders als alles, was wir in Form von Trauer empfinden können. Bei wahrer Reue haben wir das Bedürfnis, dass uns vergeben wird, und zwar so oft wie nötig, aber damit die Sünde, mit der wir zu kämpfen haben, in etwas Gutes umgewandelt werden kann, muss etwas geschehen, bei dem wir wieder von Maria lernen können, und das ist Hingabe. Die Hingabe an Gott ist nicht Kapitulation, noch ist es der Verlust der eigenen Persönlichkeit, das Verschmelzen, Aufgehen, in der Masse. Es ist die Bestätigung, die Bekräftigung und Erhöhung unseres Selbst durch die Begegnung mit einem Du.
Diese Hingabe können wir uns wünschen, um sie beten, aber sie wird unter Gottes Bedingungen langsam geschehen. Und dann können wir sehen, wie sich der Schatz unseres Lebens in Gold verwandelt und das innere Leben in Ordnung kommt.
Der Aschermittwoch drückt unseren inneren Wunsch nach Reue und Hingabe aus, was alles im Grunde freudige Ereignisse sind, vielleicht mehr für Gott, als wir es als solche erleben. Das Fasten und die Abstinenz, die wir an diesem Tag und in den folgenden Tagen der Fastenzeit halten, sind ein weiterer persönlicher Ausdruck dieses Wunsches. Deshalb sollten unsere Gesichter nicht finster und trübselig sein, wie Jesus selbst uns erinnert, weil wir es nicht für uns selbst tun. Wenn es für uns einfacher ist, können wir diese Opfer für die Erlösung anderer Menschen und uns selbst tun, für eine Person, für ein bestimmtes Anliegen. Wir können auch dieser unserer Traurigkeit ein heiteres Gesicht geben, wenn wir etwas unserem Nächsten widmen.
Das Evangelium ist die Frohe Botschaft. Die Nachricht über die Geburt Jesu ist eine „Gute Nachricht“. Es soll für uns „nach Seinem Wort“ geschehen, wie Maria sagte. Und vergessen Sie nicht, dem zu Ehren den einen oder den anderen „Engel des Herrn“ zu beten.
Foto: Pixabay
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