Der Erzbischof von Zagreb Msgr. Dražen Kutleša leitete die Festmesse zur Feier des Festes des seligen Aloisius Stepinac am Montag, 10. Februar, auf dem Platz vor der Kathedrale von Zagreb.
Bei der Messfeier konzelebrierten der emeritierte Erzbischof von Zagreb Kardinal Josip Bozanić, der Erzbischof von Rijeka Msgr. Mate Uzinić, der Erzbischof von Split-Makarska Msgr. Zdenko Križić, der Erzbischof von Zadar Msgr. Milan Zgrablić, der Bischof von Sisak Msgr. Vlado Košić, der Bischof von Varaždin Msgr. Bože Radoš, der Bischof von Bjelovar-Križevci Msgr. Vjekoslav Huzjak, der Bischof von Križevci Msgr. Milan Stipić, der Bischof von Eisenstadt Msgr. Ägidius Zsifkovics, der Bischof von Subotica Msgr. Ferenc Fazekas, der Bischof von Gospić-Senj Msgr. Marko Medo, der emeritierte Bischof von Poreč und Pula Msgr. Ivan Milovan, die Weihbischöfe von Zagreb Msgr. Ivan Šaško und Msgr. Mijo Gorski, der Postulator für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren der Erzdiözese Zagreb Msgr. Juraj Batelja, der Generalvikar der Erzdiözese Zagreb Msgr. Tomislav Subotičanec, der Nuntiaturrat in der Republik Kroatien Msgr. Alvaro Ernesto Izurieta Y Sea, der Generalsekretär der Kroatischen Bischofskonferenz Hochw. Krunoslav Novak, der Rektor der Kroatischen Katholischen Universität Hochw. Željko Tanjić, Ordensprovinziale und die anwesenden Priester.
Bezugnehmend auf die Gestalt des sel. Aloisius Stepinac, betonte Erzbischof Kutleša in seiner Predigt, dass „die Zeit, die vergeht, es nicht nur nicht zulässt, dass sein Charakter und seine Taten vergessen werden, sondern ihn vielmehr über historische und irdische Grenzen zu einem unbestreitbaren Symbol bleibender Werte erhebt.“ Sein Glaubenszeugnis, sein reines Gewissen und seine Hingabe an Christus hallen heute mit der gleichen Kraft nach wie im Jahr 1960, als der selige Aloisius am heutigen Tag seinen irdischen Kampf beendete. Wir können sagen, dass er heute noch wichtiger ist als damals, aber auch, dass die ganze Größe seiner Bedeutung erst mit der Zeit vollständig offenbart wird.“
Msgr. Kutleša hob die Anziehungskraft der klaren Überzeugungen von Stepinac hervor und betonte, dass diese „nicht auf flüchtigen Erfolgen und irdischen Anerkennungen beruht, sondern auf einem tiefen Wunsch, den wir alle teilen, einem Wunsch nach einem authentischen Leben, das von klarer Überzeugung, Mut und Beharrlichkeit durchdrungen ist“, und er fügte hinzu, dass „seine Stärke in tiefem Glauben und Vertrauen in Gott wurzelte, den weder Drohungen noch Verfolgung erschüttern konnten. Der Glaube half ihm, Ängste und Kompromisse zu überwinden.“ Die Klarheit der Überzeugungen, an die sich unser Seliger hielt, kam aus einem recht geformten Gewissen, das in der Lage war, zu widerstehen, selbst wenn es Demütigung und Qual bedeutete.“
„Das Leben von Stepinac und sein Tod ermutigen uns, in einer Zeit des Relativismus, der Angst und der Spaltungen Menschen mit fester Überzeugung und unerschütterlicher Hoffnung zu sein. Er schämte sich nicht für die Kirche oder ihre Lehren, sondern fand darin ein Licht und einen Schutzschild gegen die Versuchungen des Kompromisses und der Oberflächlichkeit. Die Anziehungskraft des seligen Aloisius liegt im Zeugnis, dass es möglich ist, authentisch und wahrhaftig in einer Welt zu leben, die uns unaufhörlich aufruft, Werte aufzugeben, die unser Volk durch Jahrhunderte geprägt haben. Er lädt heute auch uns ein, im eigenen Leben jenes „etwas“ Grundlegende zu finden, das uns zu besseren Menschen und besseren Gläubigen machen kann“, sagte Msgr. Kutleša.
In Bezug auf Stepinac beredtes Schweigen wies der Prediger darauf hin, dass „es während des inszenierten Prozesses im Jahr 1946 besonders entschieden nachklang, denn es trug die Kraft der Wahrheit und moralischen Integrität in sich. In diesem Schweigen offenbarte sich ein unerschütterlicher Glaube an Gottes Vorsehung und das Bewusstsein, dass die letzte, endgültige Gerechtigkeit nicht von dieser Welt ist, sondern von Gott kommt.“ Stepinac war sich bewusst, dass in den Antworten auf die einzelnen Anschuldigungen jedes seiner gesprochenen Worte verzerrt und missbraucht werden konnte. Sein Schweigen war ein Akt des Widerstands gegen ein ungerechtes System, aber auch eine Form des Zeugnisses, das über Worte hinausging. Gerade dieses Schweigen war eine laute Anklage gegen das Regime und zeigte seine Machtlosigkeit, die Wahrheit zu zerstören.
„Der selige Aloisius arbeitete fleißig an sich selbst und sehnte sich nach himmlischen Gütern, nicht nach irdischen.“ Er ging mit gleicher Nüchternheit, voller Vertrauen in Gott, an die Grenzen seiner eigenen Natur, ebenso wie an die Grenzen der Menschen um ihn herum, die sich nach Gottes Güte sehnten. Er wusste, dass er im Kampf nicht erfolgreich sein konnte ohne Gebete, Buße und Werke der Liebe und Barmherzigkeit. Er formte sich zu einem Mann tiefer Kontemplation, der seinen Glauben nicht als etwas Außergewöhnliches bezeugte, so wie es viele heute tun. „Für ihn ist der Glaube eine heilige Berufung, eine natürliche Folge der Überzeugung, dass es Gott gibt, der uns liebt und der einen Plan und eine Aufgabe für jeden von uns hat.“, sagte Msgr. Kutleša und betonte die Anziehungskraft des lebendigen Glaubens von Stepinac.
Der Erzbischof ging auch auf die Anziehungskraft von Stepinac Menschlichkeit ein und sagte: „Bei all seiner Menschlichkeit und christlichen Größe war er nicht kalt und unerreichbar. Er zog mit der Einfachheit seiner Menschlichkeit an.
Sie äußerte sich auf besondere Weise vor den Todesdrohungen. Er hat sich ihnen nicht fanatisch entgegengestellt. Stark wünschte er sich, zu leben, aber nicht um den Preis seiner eigenen Seele. Der selige Stepinac inspiriert die Zeitgenossen nicht, weil er für seine Überzeugungen sterben wollte, sondern weil er auch bei den Androhungen mit dem Tod wegen seiner religiösen Überzeugungen nicht zurückschreckte. Er hat sich mit dem Tod abgefunden, als er zum unvermeidlichen Preis für seine Werte wurde.
Am Ende der Predigt wandte sich Erzbischof Kutleša der Herausforderung von Stepinac Anziehungskräften zu, bei denen jeder Mensch „die eine oder andere Anziehungskraft erkennen kann, die ihn besonders inspiriert. Da sein Dienst öffentlich war und sein Einfluss viel größer und breiter vom Privaten, möchte ich mich dem zuwenden, was die Integrität des Gläubigen im öffentlichen Leben ausmacht“, betonte der Erzbischof und sprach weiter über die Integrität der Gläubigen im öffentlichen Leben.
„Bewusst oder unbewusst wurde ein Modell des politischen Engagements der Katholiken geschaffen, in dem das Zeugnis des persönlichen Glaubens vom Zeugnis im öffentlichen Dienst getrennt wird. Der Grund dafür ist eine missverstandene Säkularisierung und traditionelle Vorurteile gegenüber der katholischen Morallehre“, sagte Erzbischof Kutleša und fügte hinzu, dass „die heutige politische Situation viel komplexer ist. Heute gibt es in allen politischen Parteien Menschen, die sich als Katholiken bezeichnen und bereit sind, ihren Glauben und die moralischen Überzeugungen der Parteidisziplin und der politischen Macht unterzuordnen. Ebenso haben viele Parteien Teile ihrer Programme, die im direkten Konflikt zur katholischen Lehre sind. Deshalb können wir von Stepinac lernen, moralisches Gesetz und Gewissen vor Parteitreue und eigene politische und materielle Interessen zu stellen. Es ist unbestritten, dass die bürgerliche Ordnung ihre eigene Sphäre von Verantwortung und Autonomie in der Beziehung zur Kirche hat. Aber wenn die Trennung von Kirche und Staat beginnt, den Ausschluss der Religion aus dem öffentlichen Leben zu bedeuten, führt das schnell zur Trennung der Herrschaft von der Moral und der Bürger von ihrem Gewissen. Dies führt zu einer Politik ohne Entschlossenheit und Vision, die heute zum Kennzeichen westlicher Demokratien geworden sind.“
„Bitten wir den Herrn, uns ein urteilsfähiges Herz und eine klare Vision zu geben, damit wir wissen, was wir tun sollen und wofür es gilt, einzutreten. Möge er uns vor dem Einsatz für das bewahren, was zum Scheitern verurteilt ist, und uns Weisheit und Klugheit schenken, wie sie der selige Aloisius Stepinac besaß, damit wir die Zeichen der Zeit und die Herausforderungen, in denen wir leben, richtig beurteilen können. Diese Gabe gehört denen, die das Gute erkennen können auch in Zeichen von Leiden und scheinbarem Versagen. Er lebt in denen, die niemals die Hoffnung verlieren“, schloss Msgr. Kutleša.
Nach dem Schlussgebet sprach Erzbischof Kutleša das Gebet für die Heiligsprechung des seligen Aloisius Stepinac vor der Reliquie des Seligen.
Der liturgische Gesang wurde vom Chor der Theologiestudenten des Erzbischöflichen Priesterseminars in Zagreb unter Leitung von Dražen Kurilovčan und mit Orgelbegleitung von Neven Kraljić gestaltet.
Bilder: Pressestelle der Erzdiözese Zagreb
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