COMECE fordert “wertebasierte EU-Politik” und Respekt vor Asylrecht ein.
Die EU-Bischofskommission COMECE hat erneut an die Politik appelliert, die Armen und Schwachen in Europa gegen die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu schützen. Bei ihrer Online-Frühjahrsvollversammlung in Brüssel forderten die Bischöfe - darunter der österreichische “Europa-Bischof” Ägidius Zsifkovics - eine “wertebasierte EU-Politik” für die Menschen und eine enge Zusammenarbeit der Staatengemeinschaft.
Im Dialog mit dem Vizepräsidenten der EU-Kommission, Margaritis Schinas, erörterten die Bischöfe unter anderem den EU-Pakt zu Migration und Asyl, der im September von der EU-Kommission vorgeschlagen wurde. "Wir müssen darauf hinarbeiten, dass das individuelle Recht auf Asyl für jeden, der das EU-Territorium erreicht, in vollem Umfang respektiert wird, ohne Pushbacks an unseren Grenzen", so die COMECE.
Auch der Klimawandel und seine ökologischen Auswirkungen bewirkten einen großen Zustrom von Migranten in die EU. Der EU Green Deal - so die Bischöfe - wäre nicht nur für die EU selbst von Vorteil, sondern auch für die Menschen in Drittländern, "die in ihrem täglichen Leben unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden."
Bischof Zsifkovics hatte in einem ausführlichen Kathpress-Interview über die COMECE-Beratungen berichtet und war dabei auch auf andere europaweit relevante Fragestellungen eingegangen. Dabei sprach er sich gegen einen "Impfnationalismus" aus, der keine europäische Haltung sei. Bei aller berechtigten Kritik an der unionweiten Koordination der Schutzimpungen gebe es keine bessere Alternative als gemeinsame europäische Bemühungen zur Bekämpfung der Pandemie, so der Eisenstädter Bischof.