Der akademische Maler Erich Novoszel wurde 1955 in Neuberg geboren. Nach seinem Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Prof. Rudolf Hauser führten ihn Auslandsstipendien nach Zagreb und Tokyo/Japan. Er erhielt auch verschiedene Preise. Seiner Heimatgemeinde ist er aber immer noch treu verbunden und kommt auch regelmäßig nach Hause in sein Elternhaus.
Mit den Kindern der Volksschule Neuberg hat er bereits vor zwei Jahren eine Straßenmalaktion zum Thema „Blühende Straßen“ gestaltet. Nun hat er aber auch in der neuen Volksschule seine künstlerischen Spuren hinterlassen.
Für die Aula gestaltete er nun ein Kreuz, das viel Symbolik in sich birgt und auch zum Nachdenken anregen soll.
Das in der Farbe Blau gehaltene Kreuz besteht aus 10 Teilen, die zusammengefügt wurden. Dabei steht die Zahl 10 für die 10 Gebote des Christentums. Die Nägel im Kreuz symbolisieren die Leiden von Jesus, der ans Kreuz genagelt wurde. Das Zusammenfügen der Teile zu einem Ganzen soll auch dazu auffordern, dass Gemeinsame über das Trennende zu stellen.
Rund um das Kreuz wurde auch die Wand künstlerisch mit Zwiebeldrucken gestaltet, die für den Künstler typisch und eine Art Markenzeichen sind, sowie mit Abdrucken von Kreisen, die für ihn die perfekte Form einer Fläche bzw. eines Körpers darstellen. Für diese Kreisabdrücke wurde die Zahl 12 gewählt, die auch die Zahl der Apostel ist.
Bei der Arbeit an der Wand kommt es natürlich vor, dass nicht alles immer gelingt. Hier habe es die Möglichkeit einer Korrektur gegeben. Aber der Künstler will damit auch ausdrücken, dass im Leben auch nicht immer alles nach Plan läuft, dass jeder Mensch auch seine Schwächen hat, diese akzeptieren und damit leben muss.
Betrachtet man das Gesamtkunstwerk mit etwas Abstand, glaubt man auch eine Art von Baum zu erkennen, das Symbol des Lebens. Unten die breiten Wurzeln, die etwas herausragen, darüber der Stamm und die Krone mit dem Kreuz. Auch hier glaubt man die Aussage zu kennen: Der Mensch soll mit beiden Beinen im Leben stehen, aber das Höchste ist Gott, demgegenüber man dankbar sein sollte.
Ein modernes Werk für eine neue, moderne Schule. Die öffentliche Hand trägt auch die Verantwortung für das immaterielle Erbe einer Gesellschaft, wie eben der Kunst. Auch wenn der Kunstgeschmack der Menschen sehr verschieden und vielschichtig ist, es ist die Aufgabe der Kunst neue Wege zu gehen und auch zu polarisieren. Und es ist schön und anerkennenswert, wenn einem einheimischen Künstler auch in seiner Geburtsgemeinde die Möglichkeit zur künstlerischen Entfaltung gegeben wird.