15 Jahre Frauenherbst der kfb
Schon seit 15 Jahren gibt es die Angebote der Bildungsreihe Frauenherbst bei uns. Aus Anlass dieses Jubiläums und des 70jahr-Jubiläums der kfbö unter dem Thema „Frauen.Leben.Stärken“ lud der Arbeitskreis Frauenherbst zu einer Jubiläumsfahrt ein. Diese Jubiläumsfahrt stand unter dem Motto „Auf den Spuren großer Frauen“ und über 100 Frauen aus dem Burgenland folgten dieser Einladung.
Am 8. November führte die Jubiläumsfahrt mit zwei Bussen (einer vom Süden und einer vom Norden) nach Wien und hatte folgende drei Schwerpunkte:
1. Maria Theresia - Führung durch die Sonderausstellung in der Wagenburg in Schönbrunn anlässlich des 300. Geburtstags
2. Hildegard Burjan - Besuch der Caritas Socialis, einer von Hildegard Burian gegründeten Schwesterngemeinschaft in der Pramergasse
3. Grit Ebner - Besuch bei Aktion Leben Österreich in der Diefenbachgasse
Nach dem Ausstieg beim Hietzinger Tor ging es zu Fuß weiter zur Wagenburg wo die Frauen in vier Gruppen für die Führungen eingeteilt wurden.
Die Sonderausstellung hat einen gut arrangierten Umfang. Man sieht Prunkkarossen, die in Form einer Parade aufgestellt sind. Sogar der „Kinderwagen“ des Herzogs von Reichstadt - Sohn Napoleons - ist zu sehen. Diese winzige Karosse fuhr von Ziegen gezogen auf dem Balkon hin und her! Neben schmucken Gewändern ist auch ein schwarzes Kleid Kaiserin Sissis mit anatomisch bizarrer Wespentaille ausgestellt. Das weiße Stiefelpaar des kleinen Otto von Habsburg, der es auch auf dem Gemälde, das ihn mit seinen Eltern beim Verlassen einer Karosse zeigt, trägt, begeistert in der Machart und im Material. Die Exponate zu einem Ganzen verbindend geben Stiche von Paraden, von Festlichkeiten - aufgeblasen - großformatigen Hintergrund.
Nach dem Mittagessen im Brandauer’s Schlößbräu geht es weiter zu Caritas Socialis in der Pramergasse, nahe beim Palais Lichtenstein. An der Fassade sieht man ein Porträtrelief Hildegard Burians. Sie gründete die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis. Zwei Schwestern begrüßen die Frauen. In einer Präsentation erfahren wir Wesentliches aus Hildegard Burians Leben. Immer schon sozial eingestellt erkrankt sie lebensbedrohlich. Sie wünscht sich, dass sich ihr Gott zeigen möge. Als sie in der Osternacht gesund wird, beschließt sie, ihr Leben ganz der Unterstützung von Menschen in Not zu widmen. Die Schwesterngemeinschaft der CS betreut Mütter mit Kindern in Krisensituationen, pflegt Demenzkranke, führt das Hospiz am Rennweg für Schwerkranke und ihre Angehörigen…und noch mehr. Die hauseigene Kapelle ist gleichzeitig Gedenkstätte für Hildegard Burian, wo sie nach ihrer Seligsprechung ihre letzte Ruhe fand.
Am Gürtel entlang, im Stau, geht es dann weiter Richtung Diefenbachgasse. Das letzte Stück gehen wir zu Fuß In der Diefenbachgasse führen viele Stufen zu AKTION LEBEN - kein Hindernis verglichen mit den täglichen Sorgen und Bedenken, die hier krisenerprobt mit Rat und Hilfsangeboten zumeist ein Pro zu werdendem Leben bewirken. Hier spürt man die Offenheit und bedachte Atmosphäre. Die Anliegen von Aktion Leben werden in einem Film und auch mündlich vermittelt. Kardinal König war von allem Anfang an treue Stütze der Institution. Helga Kaiserseder, ehemalige Organisationssekretärin der kfb, erzählt, dass ein eigener Telefonanschluss für Aktion Leben im kfb-Büro Eisenstadt erst durchgesetzt werden musste. Als Gastgeschenk überreicht Gabi Zarits Frau Kronthaler einen Schirm mit dem Print FRAUEN.LEBEN.STÄRKEN.
Andrea Lagler und Pia Klawatsch
(Fotos von Pia Klawatsch und Maria Winterer)