Weihnachten
Hoffnung. Gedanken zum Weihnachtsfest. Lesejahr C III, 24.12.2024
Schriftworte
Sie werden ihm den Namen Immánuel geben, das heißt übersetzt: Gott mit uns.
Mathäus 1, 23
Impuls
HOFFNUNG
Dieser Begriff beinhaltet eine unglaubliche Stärke.
Zugleich jedoch eine ungeheure Verletzlichkeit. (Was gibt es Tragischeres als enttäuschte Hoffnung?)
Kann man heute dieses Wort eigentlich noch unbefangen in den Mund nehmen?
Ein Kind ist uns geboren.
Mit jedem Kind erwächst wieder neue Hoffnung für unsere Welt.
Nicht als fertiges „Produkt“, dessen man „habhaft“ sein könnte.
Sondern als Verheißung.
Im brennenden Dornbusch, am Beginn der Heilsgeschichte des Volkes, das Gott sich erwählt hat, offenbart sich Gott, indem er Mose seinen Namen nennt - Exodus 3, 14:
Meist kennen wir den Text aus der Einheitsübersetzung 1980: Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der «Ich-bin-da».
In der Einheitsübersetzung 2016 klingt es bereits etwas anders: Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin, der ich bin.
Die Übersetzung der Zürcher Bibel bringt das dynamische, lebendige Motiv am stärksten zu Geltung:
Da sprach Gott zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde.
Daraus lese ich Folgendes:
- Gott ist mit uns – weil er das will und verspricht.
- Trotzdem kann ich als Mensch über Gott nicht „verfügen“ wie über ein Ding. (Denn dann wäre das ein Götze, aber nicht Gott.)
- Gott ist mit uns wie ein Kind, das heranwächst. Lebendig – das heißt, voller Möglichkeiten, aber nicht von vornherein festgelegt.
Wofür leben wir?
- Für ein „Ideal“?
- Für eine „Idee“?
- Wenn es zum Äußersten kommt, dann zählt wohl nur noch Beziehung – Liebende leben für einander; Eltern leben für ihre Kinder; spirituelle Menschen leben für Gott.
Weil Gott für uns Menschen lebt!
Seit der Geburt des Kindes im Stall von Betlehem.
- Ein Märchen, eine Legende? Oder ein Marketing-Gag?
- Oder "Geheimnis des Glauben"?
- Zumutung des Glaubens angesichts einer Welt am Abgrund?
„Wer ein WARUM zum Leben hat, erträgt fast jedes WIE.“ Viktor E. Frankl
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