Zweiter Adventsonntag
ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht
Schriftstelle
Jesaja 11,1-10
An jenem Tag wächst aus dem Baumstumpf Ísais ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des Herrn ruht auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn. Und er hat sein Wohlgefallen an der Furcht des Herrn. Er richtet nicht nach dem Augenschein und nach dem Hörensagen entscheidet er nicht, sondern er richtet die Geringen in Gerechtigkeit und entscheidet für die Armen des Landes, wie es recht ist. Er schlägt das Land mit dem Stock seines Mundes und tötet den Frevler mit dem Hauch seiner Lippen. Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften und die Treue der Gürtel um seine Lenden. Der Wolf findet Schutz beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Junge leitet sie. Kuh und Bärin nähren sich zusammen, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter und zur Höhle der Schlange streckt das Kind seine Hand aus. Man tut nichts Böses und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie die Wasser das Meer bedecken. An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Ísais sein, der dasteht als Feldzeichen für die Völker; die Nationen werden nach ihm fragen und seine Ruhe wird herrlich sein.
Impuls
Advent bedeutet Ankunft.
Jesus Christus,
unser Helfer und Retter kommt.
Unser Licht, das die Finsternis der Welt erhellt, kommt.
„Jesus kommt in unsere Nacht, damit wir in sein Licht kommen können.“ (Peter Hahne)
Die Schriftstelle von Jesaja beschreibt eindrücklich, was die Ankunft dieses jungen Triebes aus dem Baumstumpf Isais bedeutet.
Sie beschreibt das, was wirklich passiert, wenn die Menschen sich voll auf diese Wirklichkeit der Ankunft einlassen.
Auf den Kommenden ruht der Geist des Herrn, Weisheit und Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und die Furcht des Herrn. Und das in Vollkommenheit. Dieser Kommende möchte, dass wir ganz Sein sind, und Er ganz unser ist.
Die Geringen und die Armen hebt Er empor.
Der Kommende ist gerecht und treu.
Wenn wir dem Kommenden in unserer Welt ganz Raum geben, wenn wir ganz Sein sind und Er ganz unser wird, dann kehrt wirklich Ruhe ein.
Dann kehrt Friede ein.
Vollkommen.
Dann werden alle gegensätzlichen Kräfte, die auf dieser Welt einander feindlich gestimmt sind, aufgehoben.
Dann herrscht
Friede
Liebe
wahre Freiheit.
Dann erkennen wir den Kommenden wirklich.
Dann kehren wir in Seine vollkommene Ruhe ein.
Diese Ruhe wird herrlich sein.
Dann ist der Advent in uns wirklich angekommen.
Bereiten wir dem Kommenden den Weg,
damit wir Seinem heilenden Wirken zwischen uns
und in uns Raum geben.
Um alles zum Guten zu wenden.
Lassen wir uns auf den Kommenden ein.
Auf sein Heil
Auf seine Ruhe
Auf seinen Frieden
Für dich
Für mich
Und für uns alle.
Bereitet dem Herrn den Weg! (Jes 40,3)
© Mario Bachhofer