Meine Seele preist Gott
Maria singt ein Lied der Veränderung. Heute genauso aktuell wie damals. Gedanken zu Maria Himmelfahrt und zum Magnifikat.
Lesejahr B II, 15.8.2024
Schriftwort
Meine Seele preist die Größe des Herrn
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan
und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
er stürzt die Mächtigen vom Thron
und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen,
das er unsern Vätern verheißen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.Lukas 1,47-55
Impuls
Kraft und Zuversicht
sprechen aus diesen Worten.
Ermutigen zur Gerechtigkeit.
Maria singt hier ein ganz schön revolutionäres Lied.
Hier wird keine sanfte und gutmütige, schüchterne, junge Frau gezeigt,
sondern eine leidenschaftliche und wilde, starke, begeisterte Frau,
die eine waghalsige Veränderung der gesellschaftlichen Situation fordert.
Wir rufen nach Gerechtigkeit,
denn niemand möchte Erniedrigung erfahren.
Wir reden von ökologischer Schuld,
damit natürlichen Ressourcen gleichmäßig verteilt werden.
Wir beten um Selbst-Bewusstsein,
das uns trägt und nicht erhöht.
Gott möchte (mich) frei machen von kleinkariertem Denken.
Er ist größer, als (meine) begrenzende Blicke und Ansichten.
Seine Taten zeigen (meinen) Wert und Würde des Menschen.
Mein Seele preist Gott.
Das heißt,
mein ganzen Sein.
Alles,
was mich aus macht,
wer ich bin,
lobt Gott.
© chrisgarz