Papst Franziskus zum Diakonat
Am 25. März 2017 besuchte Papst Franziskus des Erzbistum Mailand, wo es im Mailänder Dom zu einer Begegnung des Papstes mit Priestern, Ständigen Diakonen und Ordensleuten kam.
Auf die Frage des Diakons Roberto Crispi: Was ist unser Teil, der Ständigen Diakone, um dazu beizutragen, jenes Antlitz der Kirche aufzuzeigen, das demütig ist, das uneigennützig ist, das glückselig ist: das, von dem wir spüren, dass es in Ihrem Herzen ist und von dem Sie oft zu uns sprechen?, antwortet der Papst:
„Danke, ihr Diakone habt viel zu tun, viel zu tun. (….) Ihr habt ein klares Charisma in der Kirche und müsst es aufbauen.“ „Euch Diakonen“, so der Papst weiter, „kommt der DIENST zu. Dieses Wort ist der Schlüssel, um euer Charisma zu verstehen. Das Dienen als eine Gabe, die das Gottesvolk kennzeichnet. Der Diakon ist sozusagen der Hüter des Dienstes in der Kirche (…).
Ihr seid nicht halbe Priester und halbe Laien, was bedeuten würde, den Diakonat zu ‚funktionalisieren‘, sondern ihr seid das Sakrament des Dienstes an Gott und an den Brüdern. Und aus diesem Wort ‚Dienst‘ kommt die ganze Entwicklung eurer Arbeit, eurer Berufung, eures Daseins in der Kirche: eure Berufung, die wie alle Berufungen nicht nur individuell ist, sondern in der Familie und mit der Familie gelebt wird – im Volk Gottes und mit dem Volk Gottes.“
Der Papst endet seine Antwortrede wie folgt: „Zusammenfassend: Es gibt keinen Dienst am Altar, es gibt keine Liturgie, die sich nicht für den Dienst an den Armen öffnet, und es gibt keinen Dienst an den Armen, der nicht zur Liturgie führt; es gibt keine kirchliche Berufung, die keine familiäre Berufung ist. Das hilft uns, den Diakonat als kirchliche Berufung wieder aufzuwerten.
Letztlich muss heutzutage scheinbar alles ‚uns dienen‘ so als sei alles auf das Individuum ausgerichtet: das Gebet ‚dient mir‘, die Gemeinschaft ‚dient mir‘. Das ist ein Merkmal unserer Kultur. Ihr seid das Geschenk, das der Geist uns macht, um zu erkennen, dass der richtige Weg in die entgegengesetzte Richtung führt. Im Gebet diene ich, in der Gemeinschaft diene ich, durch die Solidarität diene ich Gott und dem Nächsten. Und Gott möge euch die Gnade schenken, in diesem Charisma zu wachsen, den Dienst in der Kirche zu bewahren. Danke für das, was ihr tut.“
(Zitiert aus: Boten einer neuen Zeit, Bonifatius Verlag 2018)