Vorreiter: Diözese Eisenstadt unterstützt visionäres Projekt "feel the pulse"
"feel the pulse – weil der Mensch zählt" ist mehr als nur eine Webseite von ReligionslehrerInnen. Das 2019 ins Leben gerufene Projekt bietet neue Kooperationen und "peer-learning"-Möglichkeiten für einen fachbezogenen Austausch mit KollegInnen sowie einen Kreativpool an Impulsen, Ideen und Unterrichtskonzepten für die analoge und/oder digitale Umsetzung religionspädagogischer Konzepte.
Eisenstadt – Seitdem das Projekt "feel the pulse – weil der Mensch zählt" am 1. Oktober 2019 von der Berufsgemeinschaft der ReligionslehrerInnen in Zusammenarbeit mit dem IRPD (Institut für Religionspädagogik und Diversität) ins Leben gerufen wurde, hat sich viel getan. Aus einer ehrenamtlichen Team-Arbeit, deren Resultat als Jubiläumsgeschenk an die Diözese Eisenstadt gedacht war, wird nun ein langfristiges Projekt das mit Unterstützung der Diözese fortgeführt wird.
Religionsunterricht – Branding nach außen und innen
"Das Anliegen zum Zeitpunkt der Geburt des Projekts im Vorjahr war eine positiv motivierende, dringend notwendige moderne Öffentlichkeitsarbeit des Religionsunterrichts", so Katharina Stipsits, Religionslehrerin und Teil des "feel the pulse"-Teams. Im Mittelpunkt standen damals – und stehen nach wie vor – die Kinder und Jugendlichen mit ihren ReligionslehrerInnen. Auf der 2019 anlässlich des Diözesanjubiläums ins Leben gerufenen Webseite https://de2020.weebly.com/ entstand das ambitionierte Homepageprojekt. Ziel war es, den Religionsunterricht der Öffentlichkeit zu präsentieren und das Thema Religion und Glaube "innovativ, mutig und zeitgemäß zum Ausdruck zu bringen – als Zeichen des gelebten Miteinanders und der Wirkkraft des Religionsunterrichts", so Burgenlands ReligionspädagogInnen in ihrer Aussendung zum Projekt. Aufbauend auf den Erfahrungen des ersten Jahres wurde der "Servicebereich" für das Schuljahr 2020/21 mit einem völlig neuen Konzept wesentlich erweitert. Im Rahmen dessen wird auf der Lehrplattform LMS eine geschützte Begegnungs- und fachbezogene Austauschzone für Lehrende angeboten und das Branding nach innen unterstützt.
Eine neue Form der Pädagogik
"feel the pulse – weil der Mensch zählt" ist ein neues Modell, bei dem ProfessorInnen untereinander Lehrmittel zur Verfügung stellen und besprechen. Aus der Situation des Lockdowns entstand eine neue Form der Pädagogikvermittlung zwischen Professoren aus eigener Kreativität, bei der eine neue Form des Unterrichtens und des Unterrichtssystems getestet wird. "Das ist etwas, das man nicht auf die Corona-Situation beschränken darf, sondern langfristig fördern muss", hält Diözesansprecher und Kirchenjurist Dominik Orieschnig, fest.
Andrea Berger-Gruber, Schulamtsleiterin betont: "Präsenzunterricht ist gerade im Religionsunterricht nicht ersetzbar. Aber man kann ergänzen." Das zeigte auch das Resultat der Befragung zum Thema "Home-schooling" im Corona-Sommersemester von mehr als 100 burgenländischen Religionslehrenden seitens des Schulamtes.
Neue Zeiten fordern neue Konzepte
Die Berufsgemeinschaft der Religionslehrenden nutzt damit gemeinsam mit dem IRPD und dem Schulamt der Diözese Eisenstadt den Startvorteil aus dem Frühjahr, um einen völlig neuen Weg der digitalen und analogen Zusammenarbeit zwischen ReligionslehrerInnen zu gehen. Durch die Zusammenarbeit ist die Diözese Eisenstadt Vorreiter dieses visionären Projektes, das eigentlich als Geschenk an sie zum 60-Jahr-Jubiläum gedacht war.
Impulse, Ideen und Unterrichtskonzepte werden im Online-Seminar digital erarbeitet, analog und/oder digital in der Klasse umgesetzt und zum Abschluss digital präsentiert. Diese duale Konzeption ermöglicht trotz möglicherweise nötiger physischer Distanz Flexibilität im Unterricht sowie die Chance, über den eigenen Klassenraum hinweg die Vielfalt von Religionsunterricht zu zeigen.
Bereits ausgebuchte interaktive Projekte für den modernen Religionsunterricht
Neu im Angebot von "feel the pulse – weil der Mensch zählt" ist auch das Angebot von Projekten, zu denen sich interessierte Lehrkräfte anmelden können. Das Erste – mit dem Titel "Mach dich stark!" – startete bereits am 1. Oktober und ist voll ausgebucht.
Dieser Anklang freut selbstverständlich, denn "es war schon die Frage, wie das Angebot angenommen wird. Trauen sich Lehrer?" so Walter Hermann, pensionierter Lehrer und Teil des "feel the pulse"-Teams. "Aus meiner jahrzehntelangen rückblickenden Erfahrung ist es schon so, dass man in den meisten Fällen für seinen Unterricht alleine verantwortlich ist und auch alleine in seinem Klassenzimmer bleibt. In diesen Projekten ist es anders. Hier machen wir die 'Klassenfenster' auf, lassen hineinschauen, tauschen einander gegenseitig aus; man gibt Unterlagen weiter, stellt sie anderen zur Verfügung und wird selbst bereichert."
Weitere Projekte bis Mai 2021 sind auch bereits geplant. Am 16. November startet "There is a crack in everything, that’s how the light gets in" (Leonhard Cohen). Informationen zur Anmeldung finden Sie auf der Homepage
Diözese Eisenstadt – Dankbarkeit und Anerkennung
Was ursprünglich als Geschenk der Berufsgemeinschaft der Religionslehrenden an die Diözese Eisenstadt und an das Schulwesen gedacht war, ist durch den großen Erfolg zu einer dauerhaften Blüte gelangt. Es ist nicht bei einem einmaligen Geschenk geblieben, sondern "es wurde Wachstum gestiftet. Im Namen des Bischofs und im Namen aller, die von diesem Projekt profitieren, und das ist im weitesten Sinne die gesamte Diözese, Dankeschön für eure Arbeit", mit diesen Worten wandte sich Diözesansprecher Dominik Orieschnig an das engagierte Team.
Der weiteren Zusammenarbeit blicken alle Beteiligten neugierig entgegen. Das nächste Meeting zwischen dem Pädagogen-Team und dem diözesanen Medienbüro ist bereits beschlossen, das Baby beginnt zu laufen...