Religionsunterricht in Zeiten der Corona-Pandemie: Ein Stiefmütterchen-Dasein?
Während des Distanzunterrichts in der Corona-Pandemie verschwindet der Religionsunterricht oft vom Stundenplan. Das ist rechtlich und inhaltlich bedenklich, findet die Leiterin der Hauptabteilung Schule und Hochschule im Erzbistum Köln:
"Zunächst einmal hat der Religionsunterricht als Fach die Chance, die Krise selbst zum Thema zu machen - mit all den Fragen, die die Schülerinnen und Schüler und letztlich auch die Lehrerinnen und Lehrer gerade haben, nämlich: Wie kann Begegnung eigentlich auf Abstand funktionieren? Was für Sorgen haben Schülerinnen und Schüler gerade, wenn sie andauernd von ihren Freunden getrennt sind? Welche Ängste haben sie? Aber auch welche Freuden erleben sie im Alltag und letztlich auch die Frage: Was trägt uns eigentlich jetzt? Das sagt uns ganz viel über uns Menschen. Das sagt uns aber auch ganz viel über eine Beziehung zu Gott. Das ist eine Frage an Gott und nach Gott.
Deshalb ist dieser Religionsunterricht jetzt gerade so entscheidend, weil er etwas zum Thema machen kann, was alle umtreibt. Wir haben auch von manchen Schulleiterinnen oder Schulleitern von öffentlichen Schulen die Rückmeldung bekommen, dass sie oder er feststellt, wie wichtig das Fach ist. Das ist die inhaltliche Ebene.