Macht hoch die Tür
Hast du es schon erlebt? Eine Tür, die dir vor der Nase zugeschlagen wird – oder eine Tür, die dir nicht geöffnet wird, obwohl du weißt, dass man dich wahrgenommen hat?
Ein sehr verletzendes, demütigendes Gefühl – Beziehung ist auf diesem Weg schwer oder garnicht möglich.
Du bist eine unerwünschte Person – ein Eindringling.
„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ so singen wir im Advent. Gott selbst stellt unsere Haltungen auf den Kopf: die Haltung „Ich will meine Ruhe haben“, „ich will nicht gestört werden“, „Ich will in meinem Leben nichts ändern“.
Gott bricht unsere Tür auf – er bricht in unser Leben ein.
Aber: „Macht hoch die Tür“ zeigt, dass Gott Ernst macht:
Wenn du Gott und seine Botschaft bei dir einlässt, dann verschließt du selbst keine Türen mehr, dann gibt es bei dir keine Ab- und Ausgrenzungen in Arme und Reiche, Beliebte und Unbeliebte.
Wenn du Gott und seine Botschaft bei dir einlässt, dann bist du hineingenommen in die Solidarität Gottes mit den Verachteten, Belächelten, den Abgeschobenen, den Verlassenen.
„Macht hoch die Tür“ : das fängt bei dir selber an – in deinem Herzen.
Mag. Renate Heller
Fachinspektorin für den katholischen Religionsunterricht
in deutscher Sprache an den Pflichtschulen